Wilson-Primzahl

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Wilson-Primzahlen (nach Sir John Wilson) sind Primzahlen p, für die gilt, dass (p1)!+1 durch p2 teilbar ist. Es handelt sich dabei um eine stärkere Form des Satzes von Wilson. Bisher sind nur die Wilson-Primzahlen 5, 13 und 563 bekannt.

Definition

Zur Notation siehe Fakultät, Teilbarkeit und Kongruenz

Der Satz von Wilson besagt, dass (p1)!+1 genau dann durch p teilbar ist, wenn p eine Primzahl ist. Für jede Primzahl p gilt also:

p(p1)!+1

Als Kongruenz lässt sich dies wie folgt beschreiben:

(p1)!1(modp)

oder

(p1)!+10(modp)

Das ganzzahlige Ergebnis der Division

(p1)!+1p

wird in diesem Zusammenhang auch als Wilson-Quotient W(p) bezeichnet[1] (Vorlage:OEIS).

Eine Wilson-Primzahl ist nun jede Primzahl p, die darüber hinaus sogar Teiler „ihres“ Wilson-Quotienten ist (und den Satz von Wilson damit quasi zweimal erfüllt).

Beweis

Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei n>2

  • n ist prim(n1)!1modn

an* hat ax1(modn) eine eindeutige Lösung a1modn

a21(a1)(a+1)=yn(a1modn oder 1modn)

(n1)!(n1)1modn

  • (n1)!1modn n ist prim

Annahme: n=ab,a,b>1

a teilt (n1)! mit (n1)!1modna teilt n1

Widerspruch: a kann nicht gleichzeitig n und n1 teilen

Beispiel

Die Zahl p=13 ist ein Teiler von (p1)!+1:

(131)!+113=479.001.600+113=36.846.277

Also ist p=13 wegen des Satzes von Wilson eine Primzahl. Da sie ebenfalls ein Teiler des entsprechenden Wilson-Quotienten ist (36.846.277 : 13 = 2.834.329), ist sie sogar eine Wilson-Primzahl.

Die wiederholte Teilung entspricht der Division durch das Quadrat der Ausgangszahl. Analog zum Satz von Wilson gilt daher, dass jede Primzahl p genau dann eine Wilson-Primzahl ist, wenn:

p2(p1)!+1

Beziehungsweise:

(p1)!1(modp2)

oder

(p1)!+1p=W(p)0(modp)

Vorkommen

Bisher sind nur die Wilson-Primzahlen 5, 13 und 563[2] bekannt (Vorlage:OEIS). Sollten weitere Wilson-Primzahlen existieren, so sind sie größer als 21013.[3] Es wird vermutet, dass unendlich viele Wilson-Primzahlen existieren, und zwar etwa ln(ln(y)/ln(x)) zwischen x und y.[4][5]

Verallgemeinerungen

Wilson-Primzahlen der Ordnung n

Die Verallgemeinerung des Satzes von Wilson besagt, dass eine natürliche Zahl p genau dann eine Primzahl ist, wenn für alle 1np gilt:

(n1)!(pn)!(1)n(modp)

Es ist p also eine Primzahl, wenn (n1)!(pn)!(1)np ganzzahlig ist.

Eine verallgemeinerte Wilson-Primzahl der Ordnung n ist eine Primzahl p, für welche gilt:

p2 ist Teiler von (n1)!(pn)!(1)n mit n1, pn

Es ist p also eine verallgemeinerte Wilson-Primzahl der Ordnung n, wenn (n1)!(pn)!(1)np2 ganzzahlig ist.

Als Kongruenz lässt sich dies wie folgt beschreiben:

(n1)!(pn)!(1)n(modp2)

oder

(n1)!(pn)!(1)n0(modp2)

Es wird vermutet, dass es für jede natürliche Zahl n unendlich viele verallgemeinerte Wilson-Primzahlen der Ordnung n gibt.

Beispiel

Sei p=17 eine Primzahl und n=7. Die Quadratzahl p2=172=289 ist ein Teiler von (n1)!(pn)!(1)n=6!(p7)!+1:

6!(177)!+1172=7203628800+1289=2612736001289=9040609

Also ist p=17 ein Teiler des entsprechenden verallgemeinerten Wilson-Quotienten und ist deswegen eine verallgemeinerte Wilson-Primzahl der Ordnung n=7.

Der folgenden Tabelle kann man die verallgemeinerten Wilson-Primzahlen der Ordnung n entnehmen für 1n30:

n (n1)!(pn)!(1)n Primzahl p, sodass p2 Teiler
von (n1)!(pn)!(1)n
ist
OEIS-Link
1 (p1)!+1 5, 13, 563 … (Vorlage:OEIS)
2 (p2)!1 2, 3, 11, 107, 4931 … (Vorlage:OEIS)
3 2!(p3)!+1 7 …
4 3!(p4)!1 10429 …
5 4!(p5)!+1 5, 7, 47 …
6 5!(p6)!1 11 …
7 6!(p7)!+1 17 …
8 7!(p8)!1
9 8!(p9)!+1 541 …
10 9!(p10)!1 11, 1109 …
11 10!(p11)!+1 17, 2713 …
12 11!(p12)!1
13 12!(p13)!+1 13 …
14 13!(p14)!1
15 14!(p15)!+1 349 …
n (n1)!(pn)!(1)n Primzahl p, sodass p2 Teiler
von (n1)!(pn)!(1)n
ist
OEIS-Link
16 15!(p16)!1 31 …
17 16!(p17)!+1 61, 251, 479 … (Vorlage:OEIS)
18 17!(p18)!1 13151527 …
19 18!(p19)!+1 71 …
20 19!(p20)!1 59, 499 …
21 20!(p21)!+1 217369 …
22 21!(p22)!1
23 22!(p23)!+1
24 23!(p24)!1 47, 3163 …
25 24!(p25)!+1
26 25!(p26)!1 97579 …
27 26!(p27)!+1 53 …
28 27!(p28)!1 347 …
29 28!(p29)!+1
30 29!(p30)!1 137, 1109, 5179 …

Die kleinsten verallgemeinerten Wilson-Primzahlen der Ordnung n lauten (bei aufsteigendem n=1,2,3,):

5, 2, 7, 10429, 5, 11, 17 … (Vorlage:OEIS)

Schon die nächste verallgemeinerte Wilson-Primzahl der Ordnung n=8 ist nicht bekannt, muss aber größer als 1,4107 sein.

Fast-Wilson-Primzahlen

Eine Primzahl p, welche die Kongruenz

(p1)!1+Bp(modp2) mit betragsmäßig kleinem |B|

erfüllt, nennt man Fast-Wilson-Primzahl (englisch Near-Wilson primes).

Ist B=0, so erhält man (p1)!1(modp2) und erhält die Wilson-Primzahlen.

Der folgenden Tabelle kann man alle solche Fast-Wilson-Primzahlen entnehmen für |B|100 mit 106<p<41011:[3]

p B
1282279 +20
1306817 −30
1308491 −55
1433813 −32
1638347 −45
1640147 −88
1647931 +14
1666403 +99
1750901 +34
1851953 −50
2031053 −18
2278343 +21
2313083 +15
2695933 −73
3640753 +69
3677071 −32
p B
3764437 −99
3958621 +75
5062469 +39
5063803 +40
6331519 +91
6706067 +45
7392257 +40
8315831 +3
8871167 −85
9278443 −75
9615329 +27
9756727 +23
10746881 −7
11465149 −62
11512541 −26
11892977 −7
p B
12632117 −27
12893203 −53
14296621 +2
16711069 +95
16738091 +58
17879887 +63
19344553 −93
19365641 +75
20951477 +25
20972977 +58
21561013 −90
23818681 +23
27783521 −51
27812887 +21
29085907 +9
29327513 +13
p B
30959321 +24
33187157 +60
33968041 +12
39198017 −7
45920923 −63
51802061 +4
53188379 −54
56151923 −1
57526411 −66
64197799 +13
72818227 −27
87467099 −2
91926437 −32
92191909 +94
93445061 −30
93559087 −3
p B
94510219 −69
101710369 −70
111310567 +22
117385529 −43
176779259 +56
212911781 −92
216331463 −36
253512533 +25
282361201 +24
327357841 −62
411237857 −84
479163953 −50
757362197 −28
824846833 +60
866006431 −81
1227886151 −51
p B
1527857939 −19
1636804231 +64
1686290297 +18
1767839071 +8
1913042311 −65
1987272877 +5
2100839597 −34
2312420701 −78
2476913683 +94
3542985241 −74
4036677373 −5
4271431471 +83
4296847931 +41
5087988391 +51
5127702389 +50
7973760941 +76
p B
9965682053 −18
10242692519 −97
11355061259 −45
11774118061 −1
12896325149 +86
13286279999 +52
20042556601 +27
21950810731 +93
23607097193 +97
24664241321 +46
28737804211 −58
35525054743 +26
41659815553 +55
42647052491 +10
44034466379 +39
60373446719 −48
p B
64643245189 −21
66966581777 +91
67133912011 +9
80248324571 +46
80908082573 −20
100660783343 +87
112825721339 +70
231939720421 +41
258818504023 +4
260584487287 −52
265784418461 −78
298114694431 +82

Wilson-Zahlen

Eine Wilson-Zahl ist eine natürliche Zahl n, für welche gilt:

W(n)0(modn2), mit W(n)=ggT(k,n)=11knk+e

Dabei ist e=1 genau dann, wenn n eine Primitivwurzel hat, sonst ist e=1.

Für jede natürliche Zahl n ist W(n) durch n teilbar. Den Quotienten W(n)n nennt man verallgemeinerter Wilson-Quotient.[6] Die ersten verallgemeinerte Wilson-Quotienten lauten:

2, 1, 1, 1, 5, 1, 103, 13, 249, 19, 329891, 32, 36846277, 1379, 59793, 126689, 1230752346353, 4727, 336967037143579, 436486, 2252263619, 56815333, 48869596859895986087, 1549256, 1654529071288638505 (Vorlage:OEIS)

Ist der verallgemeinerte Wilson-Quotient durch n teilbar, erhält man eine Wilson-Zahl. Diese lauten:

1, 5, 13, 563, 5971, 558771, 1964215, 8121909, 12326713, 23025711, 26921605, 341569806, 399292158 (Vorlage:OEIS)

Wenn eine Wilson-Zahl n prim ist, dann ist n eine Wilson-Primzahl. Es gibt 13 Wilson-Zahlen für n<5108.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vorlage:MathWorld
  2. Karl Goldberg: A table of Wilson quotients and the third Wilson prime. In: Journal of the London Mathematical Society, 28, April 1953, S. 252–256 (englisch)
  3. 3,0 3,1 Vorlage:Internetquelle
  4. Richard Crandall, Karl Dilcher, Carl Pomerance: A search for Wieferich and Wilson primes. Mathematics of Computation 66, Januar 1997, S. 433–449 (englisch)
  5. Chris K. Caldwell: Wilson prime. The Prime Glossary (englisch).
  6. Vorlage:Internetquelle

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