Uranylacetat

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Uranylacetat (UO2(CH3COO)2 · 2 H2O) ist ein gelber, kristalliner Feststoff, bestehend aus rhombischen Kristallen mit leicht essigsaurem Geruch. Bei Temperaturen über 110 °C tritt der Verlust des Kristallwassers ein; wird der Stoff über 275 °C erhitzt, zersetzt er sich thermisch zu Urantrioxid (UO3).

Darstellung

Uranylacetat erhält man aus Urantrioxid durch Umsetzung mit 30%iger Essigsäure:[1]

UOA3+2CHA3COOH+HA2OUOA2(CHA3COO)A22HA2O

Verwendung

Uranylacetatkristalle

Uranylacetat findet Verwendung zur Negativkontrastierung in Elektronenmikroskopen. In der Elektronenmikroskopie biologischer Proben ist es auch heute noch oft unentbehrlich.[2] Uranylacetatlösungen zeigen Lichtempfindlichkeit und zersetzen sich vor allem unter UV-Strahlung. Die meisten analytischen Anwendungen sind heute aufgrund ungefährlicherer Alternativmethoden obsolet geworden. Ein- und zweiprozentige Uranylacetatlösungen dienten dem qualitativen Nachweis von Natrium als schwerlösliches Natriumuranylacetat mit charakteristischen, gelben, tetraedrischen Kristallen.[3] Auch in Gegenwart von Magnesiumacetat bildet Uranylacetat Kristalle von Natriummagnesiumuranylacetat, das im Gegensatz zu anderen Natriumsalzen relativ wenig löslich ist und anhand seiner Kristallform mikroskopisch identifiziert werden kann.[4] Zum Nachweis der Alkali-Kieselsäure-Reaktion in Beton kam ebenfalls Uranylacetat zur Anwendung.[5]

Sicherheitshinweise

Kommerzielle Uranylacetatpräparate werden üblicherweise aus abgereichertem Uran hergestellt und besitzen (hydratwasserfrei) eine Radioaktivität von 13,69 bis 18,87 kBq/g (0,37 bis 0,51 µCi/g.)[6] Diese geringe Strahlungsintensität ist zu schwach, um gefährlich zu sein, solange das Material nicht inkorporiert wird.

Uranverbindungen sind unabhängig von ihrer Radioaktivität stark giftig.[7] Auf den menschlichen Körper wirkt es nach der Einnahme (oral, als Staub über die Atemwege oder bei Wundkontakt) sehr giftig. Es sind Risiken für den gesamten Organismus durch eine Langzeitexposition nicht auszuschließen. So können sich Erbgutschäden und Krebs entwickeln.

Literatur

  • Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżyński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium. In: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements. Springer, Dordrecht 2006, ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698, Vorlage:DOI.

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Einzelnachweise

  1. Hagers Handbuch der pharmaceutischen Praxis, Band 2, Berlin 1910, S. 1069.
  2. Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Literatur
  4. chemikalienlexikon.de: Uranylacetat
  5. Vorlage:Literatur
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  7. Abou-Donia MB, Dechkovskaia AM, Goldstein LB, Shah DU, Bullman SL, Khan WA: Uranyl acetate-induced sensorimotor deficit and increased nitric oxide generation in the central nervous system in rats. Pharmacol Biochem Behav. 2002 Jul;72(4):881-90. PMID 12062578.