Uran(III)-hydrid
Uran(III)-hydrid ist eine anorganische chemische Verbindung des Urans aus der Gruppe der Hydride.
Darstellung
Uran(III)-hydrid kann durch Reaktion von Uran mit Wasserstoff bei 150–200 °C gewonnen werden.[1]
Es bildet sich auch bei der Oxidation von Uran in feuchter Luft schon bei niedriger Temperatur.[2]
Die α-Form kann durch langsame Reaktion unter −80 °C gewonnen werden.[3]
Die β-Form bildet sich in rascher Reaktion von fein verteiltem Uranpulver mit Wasserstoff bei 250 bis 350 °C als feines schwarzes oder dunkelgraues Pulver. Wenn massives Uran in Wasserstoff bei Temperaturen über 150 °C erhitzt wird, so bildet es sich in stark exothermer Reaktion als graues bis schwarzes, sehr fein verteiltes und äußerst pyrophores Pulver mit einer maximalen Teilchengröße von 4 bis 5 µm. Sie entsteht neben Urandioxid bei der Reaktion von Wasserdampf mit Uran bei 250 °C.[2]
Ebenfalls möglich ist die Synthese durch Reaktion von Urandioxid mit Calciumhydrid.[2]
Eigenschaften
Uran(III)-hydrid ist ein graubrauner bis schwarzer Feststoff,[1] der unlöslich in Wasser ist. Er reagiert bereits bei Raumtemperatur mit Sauerstoff und bei 250 °C mit Stickstoff.[3] Er besitzt eine kubische Kristallstruktur mit der Vorlage:Raumgruppe.[4] Es kommt in zwei verschiedenen Modifikationen vor, wobei sich die α-Form bei 200 °C irreversibel in die β-Form umwandelt.[5] Pulvriges Uran(III)-hydrid reagiert bereits bei 200 °C mit Stickstoff.[2]
Verwendung
Uran(III)-hydrid wird zur Herstellung von reinem Uranpulver durch Zersetzung verwendet.[1]
Ein Einsatz von Uran(III)-hydrid und Uran-Zirkonium-Hydrid[6] als Kernbrennstoff wurde getestet. Der in dem Material enthaltene Wasserstoff wirkt auf die Neutronen als Moderator; er bremst sie ab und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass sie weitere Atome des Brennstoffs spalten. Die thermische Zersetzung der Verbindung soll die Reaktoren sicherer gegenüber normalen Reaktoren machen.[7][8][9] Normalerweise sind Uranhydride jedoch unerwünschte Nebenprodukte in Kernbrennstoffen und Atommüll.[10] 1953 durchgeführte Tests von Uranhydrid in einer Moderierten Kernwaffe im Rahmen des Operation Upshot-Knothole erwiesen sich als Fehlschlag.[11]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
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- ↑ 3,0 3,1 Vorlage:Literatur
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- ↑ D. Olander, Ehud Greenspan, Hans D. Garkisch, Bojan Petrovic: Uranium–zirconium hydride fuel properties. In: Nuclear Engineering and Design. 239, 2009, S. 1406, Vorlage:DOI.
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Nuclear Engineering International: High hopes for hydride - Nuclear Engineering International, abgerufen am 9. September 2017
- ↑ Vorlage:Patent
- ↑ C. A. Stitt, N. J. Harker, K. R. Hallam, C. Paraskevoulakos, A. Banos, S. Rennie, J. Jowsey, T. B. Scott, Paul Jaak Janssen: An Investigation on the Persistence of Uranium Hydride during Storage of Simulant Nuclear Waste Packages. In: PLOS ONE. 10, 2015, S. e0132284, Vorlage:DOI.
- ↑ Vorlage:Literatur