Theil-Index

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Vorlage:Überarbeiten Der Theil-Index gehört zu der Klasse der Ungleichverteilungsmaße und wurde von dem Ökonometriker Henri Theil entwickelt. Er dient der statistischen Beschreibung von Einkommens- und Vermögensverteilungen.

Der Theil-Index kann zur Beschreibung der Ungleichheit innerhalb und zwischen Gruppen zerlegt werden. Diese Zerlegbarkeit ist ein wichtiger Unterschied zu dem Gini-Koeffizient, einem populäreren Ungleichheitsmaß.[1]

Definition

Für n Personen mit Einkommen y1,,yn ist das Durchschnittseinkommen μ=1ni=1nyi und es werden Theil-Indizes TL,TT,TS unter der Konvention 0ln0=0 wie folgt definiert:

TT=Tα=1=1ni=1n(yiμlnyiμ)
TL=Tα=0=MLD=1ni=1n(lnμyi)
TS=1ni=1n[12(yiμ1)ln(yi)]

MLD steht hierbei für mean log deviation. Es gelten dabei die Beziehungen

TL(y)=TT(1y)
TS=TT+TL2
0TL
TL=0TT=0TS=0yi=μfür alle i
TT=ln(n)yi=nμfür ein i
TS(y)=TS(1y)

Beziehungen/Ableitungen

Claude Shannon entwickelte sein Entropie-Maß aus der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Ereignisses. Theil leitete seinen Index daraus ab. Der Theil-Index kann als die Wahrscheinlichkeit verstanden werden, mit der ein von einer Bevölkerung entnommener Euro von einem bestimmten Individuum stammt. Das ist das Gleiche wie der erste Ausdruck: Der Anteil eines Individuums am Gesamteinkommen.

Ist S das Shannons-Maß, so gilt

T=ln(N)S.

eT ist ein Gleichverteilungsmaß, mit dazugehörigem Ungleichverteilungsmaß (1eT).

Zerlegbarkeit

Der Theil-Index aggregiert die gewichtete Summe der Ungleichheiten von Untergruppen. So kann damit zum Beispiel die Ungleichverteilung in Deutschland aus den Ungleichverteilungen in den Ländern berechnet werden.

Wenn die Bevölkerung in m Untergruppen aufgeteilt werden kann und sk der Einkommensanteil einer Untergruppe k am Gesamteinkommen ist, dann beschreibt Tk die Ungleichverteilung in der Untergruppe und xk ist das durchschnittliche Einkommen der Untergruppe k. Der Theil-Index Tk ist dann

T=k=1mskTk+k=1msklnxkx.

So beschrieben, ist der Theil-Index Tk dann der „Beitrag“ der Untergruppe zur Ungleichverteilung in der gesamten Gruppe.

Literatur

Einzelnachweise