Tetrasauerstoffdifluorid

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Tetrasauerstoffdifluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Sauerstoffs aus der Gruppe der Sauerstofffluoride. Sie besteht aus zwei über eine schwache OO-Bindung verbundenen O2F-Molekülhälften. Es ist das Dimer des O2F-Radikals.[1]

Gewinnung und Darstellung

Tetrasauerstoffdifluorid kann in zwei Schritten gewonnen werden. Im ersten Schritt werden hier photochemisch erzeugte Fluor-Atome mit Sauerstoff zur Reaktion gebracht, um Disauerstoffmonofluorid-Radikale zu erzeugen:[2]

2 O2+2 F2 [O2F]

Die dann anschließend in einer Gleichgewichtsreaktion zu Tetrasauerstoffdifluorid dimerisieren, dies geschieht bei Temperaturen unterhalb von −175 °C:[1][2]

2 [O2F]O4F2

Parallel zersetzen sich die Disauerstoffmonofluorid-Radikale zu Disauerstoffdifluorid und Sauerstoff, wodurch sich das obige Gleichgewicht autonom auf die linke Seite verschiebt:[2]

2 [O2F]O2+O2F2

Eigenschaften

Tetrasauerstoffdifluorid ist als Feststoff dunkelrotbraun und besitzt einen Schmelzpunkt von −191 °C.[1]

Es ist ein starkes Fluorierungs- und Oxidationsmittel, stärker noch als Disauerstoffdifluorid[1], so vermag es z. B. Ag(II) zu Ag(III), oder Au(III) zu Au(V) zu oxidieren. Dieser Prozess bringt die entsprechenden Fluorid-Anionen AgFA4A bzw. AuFA6A hervor.[1] Mit unedleren Stoffen führt die Oxidation selbst bei niedrigsten Temperaturen zu einer Explosion, z. B. wird elementarer Schwefel selbst bei −180 °C explosionsartig in Schwefelhexafluorid überführt.[1]

Tetrasauerstoffdifluorid neigt ähnlich wie [OA2F]A* oder OA2FA2 dazu, mit Fluoridion-Akzeptoren wie Bortrifluorid (BFA3) zu Salzen mit dem Oxygenyl-Ion (OA2A+) zu reagieren.[1] Im Falle von BFA3führt das zur Bildung von OA2A+BFA4Anach der Reaktionsgleichung:[1]

OA4FA2+2BFA32OA2A+BFA4A

Auch mit Arsenpentafluorid zeigt sich dieses Verhalten, hier führt es zu OA2A+AsFA6A.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens :0 wurde kein Text angegeben.
  2. 2,0 2,1 2,2 Grundlagen und Hauptgruppenelemente: Band 1: Grundlagen und Hauptgruppenelemente, Walter de Gruyter GmbH & Co KG Vorlage:Google Buch