Tate-Vermutung

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In der Mathematik ist die Tate-Vermutung ein 1983 von Gerd Faltings bewiesener Lehrsatz der arithmetischen Geometrie, der 1963 von John Tate vermutet worden war.

Der Beweis der Tate-Vermutung war Teil des Beweises der Schafarewitsch-Vermutung, aus der wiederum die Mordell-Vermutung folgt. Die Schafarewitsch-Vermutung besagt, dass es für eine endliche Menge S von Primidealen in einem Zahlkörper nur endlich viele Isomorphieklassen von Kurven gegebenen Geschlechts mit guter Reduktion außerhalb S gibt. Wegen des Prinzips beschränkter Höhe genügt es dafür, die Beschränktheit der Höhen der zu den Kurven assoziierten Jacobi-Varietäten zu zeigen. Mit der Tate-Vermutung kann man das auf den Fall zurückführen, dass die Jacobi-Varietäten alle isogen sind.

Tate-Vermutung

Sei X eine abelsche Varietät über einem Zahlkörper k und Vl(X) ihr Tate-Modul tensoriert mit l für eine Primzahl l. Dann ist die natürliche Abbildung

End(X)lEnd(Vl(X))Gal(k/k)

ein Isomorphismus.

Verallgemeinerung

Die allgemeinere, noch unbewiesene Version der Tate-Vermutung besagt, dass die Zykelklassenabbildung

Ar(X)lH2r(X,l)Gal(k/k)

für alle r ein Isomorphismus ist. Der von Faltings bewiesene Fall entspricht r=1. Aus der allgemeinen Vermutung folgt die Hodge-Vermutung für abelsche Varietäten.

Literatur