Stern-Polygon-Transformation

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Sternschaltung
Jeder Anschluss ist über einen Widerstand mit dem Sternpunkt verbunden.
Polygonschaltung
Jeder Anschluss ist mit jedem anderen Anschluss über einen Widerstand verbunden.

Die Stern-Polygon-Transformation ist eine Verallgemeinerung der Stern-Dreieck-Transformation und wird in der Elektrotechnik angewendet, um eine Sternschaltung n3;n elektrischer Widerstände in eine Polygonschaltung

n(n1)2 elektrischer Widerstände zu wandeln, die sich bezüglich der Anschlüsse X1,,Xn gleich verhält. Die umgekehrte Wandlung ist jedoch nur im Fall n=3 (d. h. bei der Stern-Dreieck-Schaltung) möglich.

Die Wandlung erfolgt aus der Beziehung der Leitwerte

Gi,j=Gi,0Gj,0Gs

mit dem Summenleitwert

Gs=i=1nGi,0. Hierbei ist Gi,j der Leitwert des Widerstands vom Anschluss Xi zum Anschluss Xj in der Polygonschaltung Gi,0 bzw. Gj,0 sind die Leitwerte des Widerstands vom Anschluss Xi bzw. Xj zum Sternpunkt in der Sternschaltung.

Sie gilt nicht für frequenzabhängige komplexe Impedanzen.

Herleitung

Die Transformationsgleichungen lassen sich aus der Bedingung herleiten, dass das Polygonnetzwerk an seinen Anschlusspunkten j=1 bis n (entsprechend X1 bis Xn in den Skizzen) dieselben Ströme aufnehmen soll wie das Sternnetzwerk, wenn den Anschlusspunkten beider Netzwerke dieselben beliebig vorgebbaren Potenziale φj eingeprägt werden. Das ließe sich praktisch mit Hilfe von n zu einem Stern verbundenen Spannungsquellen erreichen. Die Summe der dem Sternpunkt zufließenden Ströme j=1nGj,0(φjφ0) ist nach dem Kirchhoffschen Knotensatz gleich null. Daraus folgt das Sternpunktpotenzial zu φ0=1Gsj=1nGj,0φj. Darin bezeichnet Gs die Summe aller n Sternleitwerte wie oben.

Der zum Sternpunkt durch einen ausgewählten Leitwert Gi,0 fließende Strom hat den Wert Ii=Gi,0(φiφ0). Der in den entsprechenden Anschlusspunkt des Polygonnetzwerks eintretende Außenleiterstrom I'i=j=1,jinGi,j(φiφj) ist gleich der Summe aller vom Anschlusspunkt abfließenden Ströme durch die Polygonleitwerte Gi,j.

Mit der als Transformationsbedingung geforderten Gleichheit der Ströme (s. o.) Ii und I'i folgt

Gi,0(φi1GSj=1nGj,0φj)=j=1,jinGi,j(φiφj).

Auf der linken und rechten Seite der Gleichung steht jeweils eine Linearkombination aller Potenziale, über die ansatzgemäß frei verfügt werden kann. Die Gleichung ist für alle möglichen Potenzialwerte erfüllt, wenn jeder φ-Koeffizient auf der linken Seite mit dem entsprechenden auf der rechten Seite übereinstimmt. Das Gleichsetzen der Koeffizienten von φj liefert unmittelbar die oben angegebene Transformationsgleichung

Gi,0Gj,0Gs=Gi,j.

Literatur