Sobolevsche orthogonale Polynome

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Sobolevsche orthogonale Polynome sind orthogonale Polynome bezüglich eines sobolevschen inneren Produktes, das heißt ein inneres Produkt mit Ableitungen. Dadurch ist der Multiplikationsoperator bezüglich des inneren Produktes nicht mehr kommutativ

xpn,psWnpn,xpsWn

und die Polynome verlieren ein paar gute Eigenschaften der klassischen orthogonalen Polynome. Zum Beispiel gelten Favards Theorem (somit auch die 3-Rekursionsrelation) und die Christoffel-Darboux-Formel nicht mehr. Klassische orthogonale Polynome sind allerdings auch sobolevsche orthogonale Polynome, da deren Ableitungen wieder orthogonale Polynome sind.

Sie sind nach Sergei Lwowitsch Sobolew benannt.

Sobolevsche orthogonale Polynome

Seien μ0,μ1,,μn positive Borelmaße auf mit endlichen Momenten. Betrachte das innere Produkt

pr,psWn=pr(x)ps(x)dμ0+k=1npr(k)(x)ps(k)(x)dμk

mit zugehörigem Sobolev-Raum W2,n, dann sind die sobolevschen orthogonalen Polynome {pr}r0 durch

pr,psWn=crδrs

definiert, wobei δrs das Kronecker-Delta bezeichnet. Man nennt solche Polynome auch sobolev-orthogonal.

Es existiert viel Literatur für den Fall n=1.

Kohärente Paare

Sei a<b und betrachte das innere Produkt

pn,psWλ1=abpnpsdμ0+λabpnpsdμ1.

Kohärent:

Sei {tn} eine Folge von monischen orthogonalen Polynome (MOPS) bezüglich dμ1 und {pn} eine MOPS bezüglich dμ0. Dann bezeichnet man {dμ0,dμ1} als kohärent wenn eine reelle Folge {an}n1, ai0 existiert, so dass für n1[1]

tn=p'n+1n+1+anp'nn.

Symmetrisch-Kohärent:

Falls [a,b]=[c,c], dμ0 und dμ1 symmetrisch sind, d. h. invariant unter der Transformation xx, und eine reelle Folge {an}n1, ai0 existiert, so dass für n2

tn=p'n+1n+1+anp'n1n1

dann bezeichnet man {dμ0,dμ1} als symmetrisch-kohärent.

Selbst-Kohärent:

Falls dμ0=dμ1 dann bezeichnet man dμ0 als selbst-kohärent.

Eigenschaften

Sei {dμ0,dμ1} ein kohärentes Paar und {pn} orthogonal bezüglich dμ0. Weiter sei {sn(λ)} eine Folge von Polynomen, welche sobolev-orthogonal bezüglich ,Wλ1 sind und {sn(0)}={pn}. Unter passender Normalisierung von {sn(λ)} und {pn} besitzt {sn(λ)} folgende Darstellung für n1

sn(λ)(x)=k=1nαk(λ)pk(x)

wobei {αk(λ)}k=1n1 unabhängig von n sind.

Daraus folgt die Rekursionsrelation

sn+1(λ)(x)sn(λ)(x)=γn(λ)(pn+1(x)pn(x))

wobei γn durch die {αk}k=1n geschrieben werden kann.[2]

Literatur

Einzelnachweise