Silber(I,III)-oxid

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Silber(I,III)-oxid ist eine anorganische chemische Verbindung des Silbers aus der Gruppe der Oxide.

Gewinnung und Darstellung

Silber(I,III)-oxid kann durch Persulfat-Oxidation von Silber(I)-oxid in alkalischen Medium (zum Beispiel Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid) bei 90 °C gewonnen werden.[1]

4AgNOA3+2KA2SA2OA8+8NaOH4AgO+KA2SOA4+3NaA2SOA4+2NaNOA3+2KNOA3+4HA2O [2]

Andere Darstellungsmöglichkeiten sind die Reaktion einer Mischung der Lösungen von Silbernitrat und Kaliumpermanganat mit Kaliumhydroxid, die Einwirkung von ozonhaltigem Sauerstoff bei 240 °C auf metallisches Silber bei Anwesenheit eines Katalysators, die Reaktion von Natriumhypochlorit mit Silber(I)-oxid oder durch die Hydrolyse oder thermische Zersetzung von Ag7NO11, das durch anodische Oxidation von Silbernitrat-Lösungen gewonnen wird, dargestellt werden.[3]

Eigenschaften

Silber(I,III)-oxid ist ein diamagnetischer[2], lichtempfindlicher, dunkelgrauer und geruchloser Feststoff, der mit Wasser reagiert.[4] Er wirkt stark oxidierend, ist löslich in Salpetersäure und zersetzt sich bei Einwirkung von Schwefelsäure unter Sauerstoffabgabe. Er besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Vorlage:Raumgruppe und den Gitterparametern a = 585,2 pm, b = 347,8 pm, c = 549,5 pm und β = 107,5° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[5] Als trockener Feststoff ist das Oxid bis 100 °C temperaturstabil, oberhalb beginnt die Zersetzung.[2]

Obwohl die Verbindung formal auch Silber(II)-oxid oder Silberperoxid genannt wird, weisen bisherige Nachweise aus, dass es sich um Silber(I,III)-oxid handelt. Einige der scheinbar widersprüchlichen Daten, die für AgO gemeldet wurden, können auf das fehlende genaue Verständnis der Oxidationsstufe von Silber in AgO zurückzuführen sein.[6]

Verwendung

Silber(I,III)-oxid wird in der organischen Chemie zur Umsetzung von Benzylhalogeniden direkt in Dibenzylether verwendet. Er dient auch als Oberflächen-Katalysator bei der Epoxidierung von Alkenen.[7] Silber liegt in geladenen Silber-Zink- und anderen Akkumulatoren als Silber(I,III)-oxid vor.[1][8] Bei Silberoxid-Zink-Knopfzellen wird Silber(I)-oxid oder Silber(I,III)-oxid bei der Herstellung direkt in die Zellen gepresst.[9]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vorlage:Literatur
  2. 2,0 2,1 2,2 Vorlage:Literatur
  3. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 998.
  4. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Alfa wurde kein Text angegeben.
  5. Vorlage:Literatur
  6. T. P. Dirkse: Silver(II) Oxide, Department of Chemistry, Calvin College Grand Rapids, Uchigan 49506, U.S.A., April 1984.
  7. Vorlage:Sigma-Aldrich
  8. Vorlage:Literatur
  9. Vorlage:Literatur

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