Selbergs zentraler Grenzwertsatz

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Selbergs zentraler Grenzwertsatz ist ein mathematischer Satz aus der stochastischen Zahlentheorie, welcher die Verteilung der riemannschen Zeta-Funktion auf der kritischen Gerade charakterisiert. Der Satz sagt im Wesentlichen, dass sich die Verteilung der Absolutwerte

|ζ(12+it)|

unter korrekter Normierung der Log-Normalverteilung annähert. Die stochastische Komponente kommt dabei von t, welches man aus einem beliebigen aber großen Interval unter der Gleichverteilung zieht. Verzichtet man auf die Betragsstriche, so nähert sich die Verteilung der komplexen Log-Normalverteilung.

Das Theorem wurde 1946 in etwas anderer Form von Atle Selberg bewiesen. Er bewies eine leicht stärkere Aussage für das k-te Moment von argζ(12+it), welche das Theorem für das Argument impliziert.[1][2] Die heutige Fassung stammt von Selberg und Tsang.[3]

Die Aussage benötigt die riemannsche Vermutung nicht.

Selbergs zentraler Grenzwertsatz

Notation:

  • 𝒞𝒩(0,1) ist die komplexe Standardnormalverteilung, das heißt 𝒞𝒩(0,1)=𝒩(0,1)+i𝒩(0,1).
  • Uni([T,2T]) ist die stetige Gleichverteilung auf [T,2T].

Komplexe Variante des Theorems

Sei T>0 eine genügend große Zahl und tUni([T,2T]). Definiere σ:=(12loglogT), dann konvergiert die Zufallsvariable 1σlogζ(12+it) in Verteilung zu einer komplexen Normalverteilung.

In Formeln:

1σlogζ(12+it)d𝒞𝒩(0,1),T.

Reelle Variante des Theorems

Aus der Beziehung

log(s)=log(|s|)+iargs

folgt insbesondere für den reellen Teil

1σlog|ζ(12+it)|d𝒩(0,1)

und für den imaginären Teil

1σargζ(12+it)d𝒩(0,1).

Erläuterungen

Die Zufallsvariable |ζ(12+it)| nähert sich einer zentrierten Log-Normalverteilung mit ungefährer Log-Varianz

σ2(12loglogT).

Entfernen von Log(0)

Der Satz gilt auch für die Zufallsvariable

1σS={0falls ζ(12+it)=0,1σlogζ(12+it)sonst.

Selbergs Variante für den k-ten Moment

Selberg bewies für positive ganzzahlige k[4]

1TT2T(argζ(12+it))2kdt=22k(2kk)k!(loglogT)k+𝒪((loglogT)k12).

Der Fall log|ζ(12+it)| wurde von Selberg auch untersucht und er lieferte eine Beweismöglichkeit, aber vollständig bewiesen wurde die Aussage für den Absolutwert erst 1984 durch Tsang.[3]

Selberg erkannte, dass dies die Momente einer zentrierten gaußschen Zufallsvariable sind, und folgerte daraus

1Tλ({0tT:1σlog|ζ(12+it)|r})12πreu22du

wobei λ das Lebesgue-Maß bezeichnet.

Literatur

Einzelnachweise