Schwinger-Bosonisierung

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Die Schwinger-Bosonisierung ist ein Verfahren der theoretischen Physik, um quantenmechanische Spins auf bosonische Felder abzubilden. Im Gegensatz zu der verwandten Holstein-Primakoff-Transformation, welche jeweils einen Spin auf ein bosonisches Feld abbildet, führt die Schwinger-Bosonisierung zwei bosonische Felder pro Spin ein. Dafür besitzt sie den Vorteil, dass die technisch schwieriger zu behandelnden Quadratwurzeln aus Operatoren und die nicht-holonomen Zwangsbedingungen der Holstein-Primakoff-Transformation vermieden werden.[1]

Die Methode stellt einen wichtigen Spezialfall der allgemeineren Jordan-Schwinger-Abbildung (nach Julian Schwinger und Pascual Jordan) dar.

Die drei Spin-Operatoren Sx, Sy und Sz werden wie folgt auf zwei verschiedene bosonische Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren a,a und b,b abgebildet:

Sx=12(ab+ba)Sy=12i(abba)Sz=12(aabb).

Es lässt sich leicht aus den bosonischen Kommutatorrelationen zeigen, dass die so definierten Operatoren die Spin-Algebra [Si,Sj]=iϵijkSk erfüllen. Zusätzlich muss aber noch der unendlichdimensionale bosonische Hilbertraum auf den endlichdimensionalen Spin-Hilbertraum eingeschränkt werden, indem die Zwangsbedingung

aa+bb=2S

gefordert wird, wobei S die Spinlänge ist.

Die Methode findet vielfältige Anwendung in der Behandlung von ferromagnetischen, antiferromagnetischen und frustrierten Spin-Modellen im Gleichgewicht[1][2][3] und Nichtgleichgewicht[4][5][6] und in der Quantenoptik zur Beschreibung kollektiver interner Zustände atomare Ensembles[7] als auch (in umgekehrter Richtung) bei der Verwendung von Stokes-Operatoren zur Beschreibung des elektromagnetischen Feldes.[8]

Literatur

Einzelnachweise