Schnittgröße (Zerspanen)

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eingriffsgrößen beim Fräsen und Schleifen: Schnitttiefe ap, Arbeitseingriff ae, Vorschubeingriff af.
Zusammenhang zwischen Schnitttiefe und -breite am Beispiel des Drehens.

Schnittgrößen oder Eingriffsgrößen[1][2] sind in der Fertigungstechnik beim Zerspanen Größen, die sich direkt durch den Maschinenbediener oder das CNC-Programm an der Werkzeugmaschine einstellen lassen. Zu ihnen gehören der Vorschub f, die Eingriffsbreite (auch Schnitttiefe oder Schnittbreite[2]) oder Zustellung[1] ap und die Schnitttiefe (Schnittbreite[2] Arbeitseingriff[1]) ae. In Gegensatz dazu sind die Spanungsgrößen von den Schnittgrößen abgeleitet und ergeben sich über den Werkzeugeinstellwinkel κ.[3][4]

Der Arbeitseingriff ap wird in der Arbeitsebene gemessen.[5] Sie wird von den Vektoren der Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit aufgespannt.

Bei Fertigungsverfahren mit rotierenden Werkzeugen wie dem Fräsen oder Schleifen mit Schleifscheiben kommt noch der Arbeitseingriff ae hinzu. Er wird in der Arbeitsebene gemessen, senkrecht zur Vorschubrichtung.[6]

Der Vorschubeingriff bezeichnet den Eingriff des Werkzeuges in Vorschubrichtung.[7]

Zusammenhang mit Spanungsgrößen

Die Spanungsbreite b ist die Breite des Spanes senkrecht zur Schnittrichtung gemessen in der Schnittebene.

ap=bsinκ

Die Spanungsdicke h ist die Dicke des Spanes senkrecht zur Schnittrichtung gemessen senkrecht zur Schnittfläche.

h=fsinκ

Der Spanungsquerschnitt ist der Querschnitt des abzunehmenden Spanes gemessen in der Schnittfläche.

A=apf=bh

Zeitspanvolumen

Für die Berechnung des Zeitspanvolumens Q ergeben sich beim Fräsen und Schleifen Besonderheiten, da die Schnittrichtung sich während der Umdrehung des Werkzeuges ändert. Das je Zeiteinheit abgespante Volumen ergibt sich hier als[1]

Q=apaevf

mit vf als Vorschubgeschwindigkeit.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Denkena, Tönshoff: Spanen - Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 6 f.
  2. 2,0 2,1 2,2 Andreas Risse: Fertigungsverfahren der Mechatronik, Feinwerk- und Präzisionsgerätetechnik, Springer, 2012, S. 143.
  3. Denkena, Tönshoff: Spanen - Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 54.
  4. Schönherr: Spanende Fertigung, Oldenbourg, 2002, S. 13 f.
  5. Denkena, Tönshoff: Spanen - Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 281.
  6. Fritz, Schulze: Fertigungstechnik, 9. Auflage, S. 265.
  7. Fritz, Schulze: Fertigungstechnik, 11. Auflage, S. 286.