Sauerstoffdifluorid

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Sauerstoffdifluorid ist ein Fluorid des Sauerstoffs mit der Summenformel OF2. Es gehört zu den Sauerstofffluoriden und ist einer von sehr wenigen Stoffen, in dem Sauerstoff mit einer positiven Oxidationszahl auftritt. Der manchmal verwendete Name Difluoroxid für diese Verbindung ist falsch, weil Sauerstoff in Oxiden eine negative Oxidationszahl besitzt.

Gewinnung und Darstellung

Über Sauerstoffdifluorid wurde 1929 das erste Mal berichtet, dargestellt wurde es bei der Elektrolyse von geschmolzenem Kaliumfluorid und Fluorwasserstoff in Wasser. Heutzutage wird Sauerstoffdifluorid durch Einleiten von Fluor in Natronlauge oder Kalilauge gewonnen:[1]

2 F2+2 NaOH  OF2+2 NaF+H2O

Eigenschaften

Sauerstoffdifluorid ist eines der stärksten bekannten Oxidationsmittel, das sogar mit dem Edelgas Xenon zu Xenontetrafluorid (XeF4) reagieren kann:

Xe+2OF2   XeF4+O2

Grund für diese Reaktion ist die starke Elektronegativität von Fluor und Sauerstoff, welcher in Sauerstoffdifluorid eine positive Partialladung hat.

In Wasser ist es wenig löslich,[2] gelöst reagiert Sauerstoffdifluorid mit Wasser zu Fluorwasserstoff und Sauerstoff (Komproportionierung)[3]:

OF2+H2O  2HF+O2

Es kondensiert bei −144,8 °C zu einer orangefarbenen Flüssigkeit, die von der Struktur her an Wasser erinnert. Der Bindungswinkel, den die beiden O-F-Bindungen einschließen, beträgt 103°, die Bindungslänge der O-F-Bindungen jeweils 140,5 pm.

Strukturformel von Sauerstoffdifluorid mit Bindungslänge und Winkel
Strukturformel von Sauerstoffdifluorid mit Bindungslänge und Winkel

Verwendung

Sauerstoffdifluorid wurde als Oxidationsmittel für Raketentreibstoffe[4] untersucht, da es einen hohen spezifischen Impuls liefert (z. B. zusammen mit Lithiumhydrid 4112 m/s.[5]).

Sicherheitshinweise

Aufgrund seiner extrem starken oxidierenden Wirkung ist Sauerstoffdifluorid ein für Mensch und Tier gefährlicher Stoff. Es erzeugt nach Einatmung heftige Atembeschwerden, die oft erst nach mehreren Stunden einsetzen und stundenlang anhalten.[6]

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Einzelnachweise

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  3. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Roempp wurde kein Text angegeben.
  4. Liste von als Kriegsmaterial dienenden Stoffen der schweizerischen Eidgenossenschaft.
  5. Raketentreibstoffe bei Bernd Leitenbergers Raumfahrt Homepage.
  6. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 179.