Satz von der eingeschränkten Invertierbarkeit

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Der Satz von der eingeschränkten Invertierbarkeit (Vorlage:EnS), auch Satz von Bourgain-Tzafriri, ist ein mathematischer Satz aus der Funktionalanalysis. Das Theorem beschäftigt sich mit der Frage der Invertierbarkeit eines linearen Operators (respektive einer quadratischen Matrix) auf einem endlichdimensionalen lpn-Raum. Das Theorem hat bedeutende Anwendungen in der lokalen Theorie der Banach-Räume.

Der Satz wurde von Jean Bourgain und Lior Tzafriri bewiesen.[1]

Eingeschränkte Invertierbarkeit

Notation:

  • lpn:=(n,p).
  • lp:=lp ist der Folgenraum der p-summierbaren Folgen.
  • L ist die Operatornorm.
  • |S| ist die Kardinalität von S.

Aussage

Sei L:l2nl2n ein linearer Operator, so dass für jeden Einheitsvektor {e1,,en} gilt

Lej=1,j{1,,n}.

Dann existieren universelle Konstanten c,d>0 und eine Index-Untermenge S{1,,n}, welche mindestens

|S|cnL2

Indizes hat, so dass für die Norm der Restriktion gilt

iSaiLei2diS|ai|2

wobei {ai}iS beliebige Skalare sind.[2]

Erläuterungen an einem Beispiel

Sei L eine reelle n×n-Matrix und LS bezeichnet die Restriktion von L auf die Spalten mit Indizes in S

LS:=iSLei.

Es gilt nun für jeden Vektor a|S|, dass

LSada.

Betrachtet man nun den kleinsten Singulärwert (oder allgemeiner die Schatten-Norm)

σmin(LS)=min\limits x=1LSx

dann gilt

σmin(LS)d>0

und daraus folgt, dass LS invertierbar ist. Weiter besitzt LS mindestens cn/L2 Spalten. Außerdem folgt aus der Konditionsnummer

κ(LS)=σmax(LS)σmin(LS),

dass die Operatornorm der Inversen nach oben beschränkt ist

LS1=κ(LS)LS=σmax(LS)LSσmin(LS)σmax(LS)d2=:K.

Verallgemeinerungen

Es existieren diverse Verallgemeinerungen und verwandte Aussagen (u. a. von Spielman-Srivastava, Vershynin und Naor-Youssef). Zum Beispiel kann die Restriktion der Einheitsvektoren Lej=1 entfernt werden. Es existiert auch eine Version für unendlichdimensionale Räume.[3]

Bourgain-Tzafriri-Vermutung

Eine Verallgemeinerung ist die Bourgain-Tzafriri-Vermutung (BT-Vermutung), welche äquivalent zum Kadison-Singer-Problem (KS-Problem) ist. Das KS-Problem wurde 2013 positiv gelöst und somit auch die BT-Vermutung.

Formulierung

Sei L:l2nl2n ein linearer Operator, so dass für jeden Einheitsvektor {e1,,en} gilt

Lej=1,j{1,,n}.

Dann existiert eine universelle Konstante c>0, so das für jede positive Zahl b>0 mit

Lb

ein m=m(b) und eine Partition {Ij}j=1m von {1,,n} existieren, so dass

iIjaiLei2ciIj|ai|2,1jm

wobei {ai}iIj beliebige Skalare sind.[4]

Literatur

Einzelnachweise