Satz von Schinzel

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Sei k=2, also n=2k=4. Dieser Kreis geht durch genau n=4 Punkte, gegeben durch den Satz von Schinzel. Er hat den Mittelpunkt M(12,0) und den Radius r=52

Der Satz von Schinzel gehört zur geometrischen Zahlentheorie und lautet wie folgt:

Für jede natürliche Zahl n gibt es einen Kreis in der Ebene, der durch genau n Gitter­punkte mit ganzzahligen Koordinaten verläuft. Diese Kreise haben die folgende Koordinatengleichung:
(x12)2+y2=145k1 für gerade n mit n=2k
(x13)2+y2=1952k für ungerade n mit n=2k+1

Die so erhaltenen Kreise nennt man Schinzel-Kreise (auf Englisch Schinzel Circle).

Dieser Satz wurde vom polnischen Mathematiker Andrzej Schinzel im Jahr 1958 bewiesen.[1]

Beweis

Schinzel bewies diesen Satz wie folgt:[1][2]

  • Sei n eine gerade Zahl, also n=2k. Dann hat der Kreis, der durch genau n Punkte mit ganzzahligen Koordinaten geht, die folgende Koordinatengleichung:
(x12)2+y2=145k1
Dieser Kreis hat den Mittelpunkt M(12/0) und den Radius r=125k1.
Wenn man obige Kreisgleichung mit 4 multipliziert, erhält man eine äquivalente Kreisgleichung:
(2x1)2+(2y)2=5k1
Bei dieser Kreisgleichung wird 5k1 als Summe zweier Quadrate dargestellt, wobei (2x1)2 als Quadrat einer ungeraden Zahl 2x1 sicherlich ungerade und (2y)2 als Quadrat einer geraden Zahl 2y sicherlich gerade ist. Es gibt genau 4k Möglichkeiten, 5k1 als Summe zweier Quadrate darzustellen, wegen der Symmetrie ist die Hälfte davon in der Form ungerade–gerade.

Vorlage:Klappleiste

  • Sei n eine ungerade Zahl, also n=2k+1. Dann hat der Kreis, der durch genau n Punkte mit ganzzahligen Koordinaten geht, die folgende Koordinatengleichung:
(x13)2+y2=1952k
Dieser Kreis hat den Mittelpunkt M(13/0) und den Radius r=135k.
Wenn man obige Kreisgleichung mit 9 multipliziert, erhält man eine äquivalente Kreisgleichung:
(3x1)2+(3y)2=52k
Bei dieser Kreisgleichung wird 52k als Summe zweier Quadrate dargestellt.

Vorlage:Klappleiste

Eigenschaften

Die Kreise, die Schinzel mit obiger Methode erzeugt hat, sind nicht unbedingt die kleinstmöglichen Kreise, die durch die gegebene Anzahl ganzzahliger Punkte verlaufen.[3] Sie haben aber den Vorteil, dass sie durch eine explizite Formel beschrieben werden können.[2]

Vorlage:Klappleiste

Vergleich Schinzel-Kreise – kleinstmögliche Kreise

Die folgende Tabelle gibt für 4n12 die mit obiger Formel berechneten Schinzelkreise an und vergleicht sie mit den tatsächlich kleinsten Kreisen, die durch n Punkte mit ganzzahligen Koordinaten gehen:[4]

n k Schinzel-Kreis kleinstmöglicher Kreis
Mittelpunkt M Radius r Mittelpunkt M Radius r
4 2 M(12/0) r=521,12 M(12/12) r=12=220,71
5 2 M(13/0) r=2538,33 M(16/16) r=62518=25625,89
6 3 M(12/0) r=252=52=2,5 M(12/0) r=52=2,5
7 3 M(13/0) r=125341,67 M(922/522) r=138125242=2511221223,89
8 4 M(12/0) r=1252=5255,59 M(12/12) r=52=1021,58
9 4 M(13/0) r=6253208,33 M(16/16) r=422518=656215,32
10 5 M(12/0) r=6252=252=12,5 M(12/0) r=252=12,5
11 5 M(13/0) r=312531041,67 M(522/322) r=801125242=51132045257,54
12 6 M(12/0) r=31252=2525=27,95 M(12/12) r=252=5223,54

Wie man erkennen kann, ist für n=6 und n=10 der Schinzel-Kreis tatsächlich der kleinstmögliche Kreis. Für n=9 und n=11 ist der Schinzel-Kreis um ein Vielfaches größer als der kleinstmögliche Kreis mit n Punkten mit ganzzahligen Koordinaten.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vorlage:Internetquelle
  2. 2,0 2,1 Vorlage:Internetquelle
  3. Vorlage:MathWorld
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