Satz von Platonow

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Der Satz von Platonow ist ein Lehrsatz aus dem mathematischen Gebiet der Gruppentheorie. Aus ihm folgen der Satz von Malcev und das Lemma von Selberg. Er wurde von Wladimir Petrowitsch Platonow bewiesen.

Definitionen

Es sei p eine Primzahl. Eine p-Gruppe ist eine Gruppe G, in der die Ordnung jedes Elements eine Potenz von p ist.

Eine residuell p-endliche Gruppe ist eine Gruppe G, in der es zu jedem Element gG{1} einen surjektiven Gruppenhomomorphismus f:GP auf eine endliche p-Gruppe P gibt mit f(g)=e, wobei eP das neutrale Element bezeichnet.

Eine virtuell residuell p-endliche Gruppe ist eine Gruppe G, die eine Untergruppe HG von endlichem Index enthält, die residuell p-endlich ist.

Satz von Platonow

Es sei K ein Körper und GGL(n,K) eine endlich erzeugte Untergruppe der allgemeinen linearen Gruppe.

Wenn die Charakteristik char(K)=p eine Primzahl ist, dann ist G eine virtuell residuell p-endliche Gruppe.

Wenn char(K)=0 ist, dann ist G eine virtuell residuell p-endliche Gruppe für fast alle Primzahlen p.

Anwendungen

Aus dem Satz von Platonow folgen zwei grundlegende und häufig verwendete Eigenschaften endlich erzeugter Matrixgruppen, nämlich der Satz von Malcev (endlich erzeugte Untergruppen von GL(n,) sind residuell endlich) und das Lemma von Selberg (endlich erzeugte Untergruppen von GL(n,) sind virtuell torsionsfrei).

Literatur

  • V. P. Platonov: A certain problem for finitely generated groups. (russisch) Dokl. Akad. Nauk BSSR 12 (1968) 492–494.
  • B. A. F. Wehrfritz: Infinite linear groups. An account of the group-theoretic properties of infinite groups of matrices. Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete, Band 76. Springer-Verlag, New York-Heidelberg, 1973.