Satz von Paley

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Der Satz von Paley, benannt nach dem englischen Mathematiker Raymond Paley, ist ein mathematischer Lehrsatz über die Konstruktion von Hadamard-Blockplänen mit Hilfe der Methoden der Gruppentheorie. Er liegt als solcher im Übergangsfeld von Kombinatorik, Geometrie und Algebra.[1][2][3][4][5]

Blockpläne, welche nach dem Satz von Paley konstruierbar sind, werden manchmal auch als Paley-Blockpläne (engl. Paley designs) bzw. Paley-Hadamard-2-Blockpläne (engl. Paley-Hadamard 2-designs) bezeichnet.[6][7]

Formulierung des Satzes

Für eine Primzahlpotenz q der Gestalt q=4n1[8] zu einer natürlichen Zahl n2 gilt stets:

(I) Es existiert ein 2-(4n1,2n1,n1)-Blockplan, also ein symmetrischer Blockplan mit den Parametern t=2, v=b=q, k=2n1=q12, λ=n1=q34.
(II) Die zugehörige Inzidenzstruktur =(𝔭,𝔅,I) lässt sich dabei in folgender Weise konstruieren:
  1. Den zu q gehörenden Galois-Körper K=GF(q) wählt man als Punktmenge von ; das heißt man wählt 𝔭=K, also die Körperelemente als die Punkte der Inzidenzstruktur.
  2. Für die Konstruktion des Blocksystems 𝔅 geht man aus von der multiplikativen Gruppe K× des Galoiskörpers und betrachtet hier die Untergruppe UK× der Quadrate 0, also U={uK×xK×:x2=u}. Dann setzt man 𝔅={U+aaK}.
  3. Die Inzidenzrelation I ist die Elementrelation, also I=.

Beispiele von Paley-Blockplänen

Die beiden kleinsten Beispiele von Paley-Blockplänen sind diejenigen für die beiden Primzahlen q=7 und q=11.[9]

So ergibt für q=7 auf K=GF(7) der 2-(7,3,1)-Blockplan, dessen geometrische Struktur der der Fano-Ebene entspricht. Die oben beschriebene Untergruppe der Quadrate von GF(7) ist U={1,2,4}.[10][11]

Für q=11 ergibt sich auf K=GF(11) der 2-(11,5,2)-Blockplan. Die Untergruppe der Quadrate von GF(11) ist hier U={1,3,4,5,9}.

Weitere Beispiele ergeben sich aus anderen Artikeln der Kategorie:Blockplan: Vorlage:Hauptartikel Vorlage:Hauptartikel Vorlage:Hauptartikel Vorlage:Hauptartikel

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Anmerkungen zum Beweis des Satzes

Der Beweis des Satzes von Paley lässt sich führen mit Hilfe der Ungleichung von Fisher und der Tatsache, dass eine spezielle Permutationsgruppe ΓSK existiert, welche 2-fach homogen auf K operiert.

Wie sich nämlich zeigt, lässt sich so das Blocksystem 𝔅 auch noch auf andere Weise beschrieben, nämlich als Menge der γ-Bilder von U über alle γΓ, also in der Form 𝔅={γ(U)γΓ}.

Man gewinnt die Permutationsgruppe Γ dabei aus der obigen Untergruppe UK×, indem man diejenigen Permutationen γ:KK betrachtet, welche die Form xγ(x)=ux+a haben, wobei uU und aK fest gewählte Elemente sind. All diese Permutationen, versehen mit der üblichen Verkettung, bilden dann Γ.

Es lässt sich nun zeigen, dass die Untergruppe U die Ordnung k hat, während sich für die Permutationsgruppe Γ die Ordnung kq=q(q1)2 ergibt. Also hat Γ ungerade Ordnung und enthält nach dem Satz von Lagrange kein Element der Ordnung 2. Daher ist 1U, woraus dann die 2-fache Homogenität von Γ folgt.[12]

Verwandtes Resultat

Auf Raymond Paley geht ein weiteres Resultat über Hadamard-Blockpläne zurück:[13][14]

Zu jeder Primzahlpotenz q der Gestalt q=4n+1   (n) existiert ein Hadamard-Blockplan mit den Parametern t=2, v=b=8n+3, k=q, λ=2n, also ein symmetrischer 2-(8n+3,4n+1,2n)-Blockplan.

Aus diesem Resultat ergibt sich beispielsweise die Existenz folgender Hadamard-Blockpläne: Vorlage:Hauptartikel Vorlage:Hauptartikel

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Vorlage:Literatur
  2. Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Literatur
  4. Vorlage:Literatur
  5. Vorlage:Literatur
  6. Vorlage:Literatur
  7. Vorlage:Literatur
  8. Also q3(mod4).
  9. Vorlage:Literatur
  10. Wegen der Unterschiede in der Darstellung in dem zugehörigen Hauptartikel beachte man den Hinweis auf den Singer-Zyklus.
  11. Auch alle Primzahlpotenzen der Gestalt q=p2j+1   (j=0,1,2,3,),q7, mit einer Basisprimzahl p3(mod4) liefern stets Paley-Blockpläne. So sieht man etwa für p=3, also für die Primzahlpotenzen q=27,243,2187, , dass ein 2-(27,13,6)-Blockplan, ein 2-(243,121,60)-Blockplan und auch ein 2-(2187,1093,546)-Blockplan existiert. Siehe auch Vorlage:Hauptartikel
  12. Der wesentliche Beweisschritt besteht hier darin zu zeigen, dass allein die identische Abbildung von K eine beliebige 2-elementige Teilmenge festlässt, dass also für γΓ und {x,y}K   (xy) die Gleichung γ({x,y})={x,y} stets γ=idK nach sich zieht; s. Vorlage:Literatur Und auch Vorlage:Literatur
  13. Vorlage:Literatur
  14. Vorlage:Literatur