s-finites Maß

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Als s-finite Maße oder s-endliche Maße bezeichnet man eine gewisse Klasse von Maßen in der Maßtheorie, einem Teilgebiet der Mathematik. Sie lassen sich als abzählbare Summe von endlichen Maßen darstellen und erlauben somit die Verallgemeinerung gewisser Beweise. Die s-finiten Maße sind den σ-endlichen Maßen ähnlich, sollten aber nicht mit ihnen verwechselt werden.

Definition

Gegeben sei ein Messraum (X,𝒜). Dann heißt ein Maß μ auf diesem Messraum ein s-finites Maß, wenn es eine abzählbare Folge (νn)n von endlichen Maßen gibt, so dass

μ=i=1νi

gilt.[1]

Beispiel

Das Lebesgue-Maß λ ist ein s-finites Maß. Definiere dazu

In:=[n,n]

und

Bn:=InIn1.

Bezeichnet nun λ|B die Einschränkung des Lebesgue-Maßes auf die Menge B, so sind die Maße

νn=λ|Bn

alle endlich und summieren sich aufgrund ihrer Konstruktion zu λ.

Eigenschaften

Beziehung zur σ-Endlichkeit

Jedes σ-endliche Maß ist immer s-finit. Denn ist ν σ-endlich und sind B1,B2,B3, messbare disjunkte Mengen mit μ(Bi)< für alle i wie in der Definition der σ-Endlichkeit gefordert, so sind νn:=μ|Bn endliche Maße, die sich wie im obigen Beispiel wieder zu μ aufsummieren. Umgekehrt ist nicht jedes s-finite Maß auch σ-endlich. Betrachtet man als Messraum die Menge X={a,b}, versehen mit der Potenzmenge als σ-Algebra und definiert die Maße νn alle als das Zählmaß auf X, so ist

μ:=i=1νi

per Konstruktion s-finit. Aber μ ist nicht σ-endlich, denn es ist

μ({a})=i=1νi({a})=i=11=,

der Fall für {b} folgt analog.

Äquivalenz

Jedes s-finite Maß μ ist äquivalent zu einem Wahrscheinlichkeitsmaß ν. Das bedeutet, dass es ein Maß ν mit ν(X)1 gibt, so dass νμ. Hier bedeutet νμ, dass νμ und νμ, sprich, ν ist absolut stetig bezüglich μ und μ ist absolut stetig bezüglich ν. Denn sind (νi)i endliche Maße wie in der Definition der s-Finitheit gefordert, so ist ein mögliches ν gegeben durch

ν(A)=i=112iνi(A)νi(X).

für alle A𝒜.

Literatur

Einzelnachweise