Ringschluss (Mathematik)

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Als Ringschluss wird eine mathematische Beweistechnik bezeichnet, mit der die paarweise Äquivalenz mehrerer Aussagen bewiesen werden kann, ohne alle paarweisen Äquivalenzen direkt beweisen zu müssen.

Um zu beweisen, dass die Aussagen φ1,,φn jeweils paarweise äquivalent sind, werden Beweise für die Implikationen φ1φ2, φ2φ3, , φn1φn und φnφ1 geführt.[1][2]

Die paarweise Äquivalenz der Aussagen ergibt sich dann durch das logische Prinzip des Kettenschlusses und wird nicht mehr explizit bewiesen.

Beispiel

Bei n=4 werden die Beweise für φ1φ2, φ2φ3, φ3φ4 und φ4φ1 geführt. Die Äquivalenz von φ2 und φ4 ergibt sich mittels der nicht mehr explizit angegebenen Kettenschlüsse Vorlage:Schlusstabelle Vorlage:Schlusstabelle

Das heißt φ2φ4.

Motivation

Die Technik spart vor allem Schreibaufwand. Durch den Verzicht auf die formal notwendigen Kettenschlüsse müssen an Stelle von n(n1) direkten Beweisen für φiφj lediglich n direkte Beweise geführt werden. Für den Mathematiker ergibt sich die Schwierigkeit, eine Reihenfolge der Aussagen zu finden, die möglichst elegante direkte Beweise erlaubt.

Siehe auch

  • Der Begriff sollte nicht mit dem ungültigen Zirkelschluss, auch Kreisschluss genannt, verwechselt werden.[3]

Belege

  1. Matthias Plaue, Mike Scherfner: Mathematik für das Bachelorstudium I: Grundlagen und Grundzüge der linearen Algebra und Analysis. Springer-Verlag, 2019, S. 26, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  2. Werner Struckmann, Dietmar Wätjen: Mathematik für Informatiker: Grundlagen und Anwendungen. Springer-Verlag, 2016, S. 28, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  3. Vorlage:Literatur