Reidsche Ungleichung

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Die reidsche Ungleichung ist eine mathematische Ungleichung aus dem Bereich der Operatorentheorie auf Hilberträumen. Sie wurde 1951 von William Thomas Reid bewiesen.

Formulierung

Seien H ein Hilbertraum und A,B stetige lineare Operatoren auf H, so dass gilt:

Dann gilt |ABx,x|BAx,x für alle xH.

Der Beweis kann mit elementaren Mitteln geführt werden, das heißt ohne Spektraltheorie oder Funktionalkalkül. Im Wesentlichen handelt es sich um eine geschickte Anwendung der Cauchy-Schwarz-Ungleichung für die positiv semidefinite Sesquilinearform (x,y)Ax,y auf H.

Anwendung

  • Sind die positiven Operatoren A und B vertauschbar, das heißt AB=BA, so ist auch AB positiv.

Zum Beweis sei I der identische Operator auf dem zu Grunde liegenden Hilbertraum. Ohne Einschränkung ist B1. Dann ist auch 0IB1 und daher IB1. Da A auch mit IB vertauscht, ist A(IB) selbstadjungiert, und die reidsche Ungleichung liefert A(IB)x,xIBAx,xAx,x. Also ist AAB=A(IB)A, das heißt AB0.

Die Beweisführung dieses wichtigen Resultats mit Hilfe der reidschen Ungleichung erfordert nur elementare Hilfsmittel. Mit fortgeschrittener Theorie kann man dieses Ergebnis ebenso schnell erhalten. Dann betrachtet man die von A und B erzeugte C*-Algebra, die, da kommutativ, nach dem Satz von Gelfand-Neumark isomorph zu einer Algebra stetiger Funktionen auf einem lokalkompakten Hausdorffraum X ist, und obige Anwendung reduziert sich auf die Tatsache, dass das Produkt zweier stetiger Funktionen X0+ wieder eine solche Funktion ist.

Quellen

  • W. T. Reid: Symmetrizable completely continuous linear transformations in Hilbert space, Duke Mathematical Journal, Band 18, Seiten 41–56, (1951)
  • Harro Heuser: Funktionalanalysis, Teubner-Verlag, 1975