Reichweite (Hydrogeologie)

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Als Reichweite bezeichnet man in der Hydrogeologie den Abstand einer Wasserentnahmestelle bis zu ihrem Absenkungsbereich,[1] also dem Bereich, an dem keine Änderung der Grundwassergleichen mehr auftritt.

Bestimmung der Reichweite

Die Reichweite lässt sich mit empirisch hergeleiteten Gleichungen schätzen. Gängig sind die beiden unten aufgeführten Methoden. Zu der Bedeutung der geschweiften Klammern siehe Physikalische Größe#Formel- und Einheitenzeichen.

Nach Sichardt

Nach Sichardt (1928)[2] gilt die Reichweite lReines Brunnens[1][3]

{lR}=3000{hS}{kf}.

Hierbei ist

Nach Kussakin

Nach Kussakin (1935), auch in der Schreibweise Kusakin zu finden,[2] gilt für die Reichweite lR eines Brunnens[1][3]

{lR}=575{hS}{kf}{hM}.

Hierbei ist

Rechenbeispiele und Vergleich

In einem Grundwasserleiter aus feinkörnigem Sand wurde eine Absenkung des Wasserpegels um fünf Meter festgestellt. Aufgrund des Materials der Grundwasserleiters wird der Durchlässigkeitsbeiwert auf 104 bis 105 Meter pro Sekunde geschätzt (vergleiche Permeabilität (Geowissenschaften)#Wertebereiche). Nach Sichardt ergibt sich somit

3000{5m}{104m/s}=30005102=150

beziehungsweise

3000{5m}{105m/s}=3000510547,4

Die Reichweite lR liegt somit zwischen 47 und 150 Metern. Geht man davon aus, dass die Grundwassermächtigkeit bei 15 Metern liegt, so folgt nach Kussakin

575{5m}{104m/s}{15m}=575510415111,35

beziehungsweise

575{5m}{105m/s}{15m}=57551051535,2

Die abgeschätzte Reichweite nach Kussakin liegt somit bei 28,5 bis 90 Metern und damit niedriger als die nach Sichardt.

Durch gleichsetzen der beiden Ansätze erhält man, dass sie übereinstimmen, wenn

hM=(3000575)227,2

Unter einer Grundwassermächtigkeit von ca. 27 Metern liegt die Reichweite nach Kussakin somit immer niedriger als die nach Sichardt. Über einer Grundwassermächtigkeit von ca. 27 Metern liegt die Reichweite nach Kussakin hingegen immer über der nach Sichardt.

Einzelnachweise