Quandle

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Ein Quandle ist in der Mathematik eine algebraische Struktur, die vor allem in der Knotentheorie Anwendung findet.

Definition

Ein Quandle ist eine Menge Q mit einer Operation , so dass für alle x,y,zQ gilt:

(i) xx=x
(ii) die durch fy(x)=xy definierte Abbildung fy:QQ ist eine Bijektion
(iii) (xy)z=(xz)(yz).

Bedingung (iii) heißt Selbstdistributivität.

Weil fy eine Bijektion ist, gibt es eine inverse Abbildung fy1:QQ. Die Operation 1 wird für x,yQ durch

x1y:=fy1(x)

definiert.

Reidemeister-Bewegungen

Die Quandle-Operationen lassen sich mittels der Reidemeister-Bewegungen von Knotendiagrammen interpretieren:

Beispiele

xy=2yx.
  • Für eine Gruppe G und n definiert man den Quandle Conjn(G) als die Menge G mit der Operation
xy=ynxyn.
  • Für eine Gruppe G definiert man den Quandle Core(G) als die Menge G mit der Operation
xy=yx1y.
  • Jeder [t±1]-Modul ist ein Quandle mit der Operation
xy=tx+(1t)y.
Diese Quandle werden als Alexander-Quandle bezeichnet.
Q(K)=π1(C(K),C(K),x0)
mit der (wohldefinierten) Verknüpfung
[γ1][γ2]=[γ2mγ2(1)γ21γ1],
wobei mγ2(1) den Meridian durch γ2(1) bezeichnet.

Literatur

  • David Joyce: A classifying invariant of knots, the knot quandle. J. Pure Appl. Algebra 23 (1982), no. 1, 37–65.
  • Sergei Matwejew: Distributive groupoids in knot theory. (russisch) Mat. Sb. (N.S.) 119(161) (1982), no. 1, 78–88, 160.