Prozess mit stationären Zuwächsen

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Der Prozess mit stationären Zuwächsen, auch Prozess mit stationären Inkrementen genannt, ist ein Begriff aus der Theorie der stochastischen Prozesse, einem Teilgebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie. Anschaulich hat ein Prozess stationäre Zuwächse, wenn die Änderung des Prozesses in einem festen Zeitschritt sich nicht im Laufe der Entwicklung des Prozesses ändert. Beispiele für Prozesse mit stationären Zuwächsen sind der Lévy-Prozess und damit auch der Poisson- und der Wiener-Prozess.

Definition

Ein reellwertiger stochastischer Prozess (Xt)tT mit Indexmenge T, die abgeschlossen bezüglich Addition ist, heißt ein Prozess mit stationären Zuwächsen genau dann, wenn für beliebige p,q,rT die Verteilung der Zufallsvariablen

Y1=Xp+q+rXq+r

mit der Verteilung der Zufallsvariablen

Y2=Xp+rXr

übereinstimmt. Ist 0T, so genügt es r=0 zu setzen.

Beispiel

Betrachte als Beispiel die symmetrische Irrfahrt auf , also den stochastischen Prozess, der definiert ist durch

X0=0

und Xn=i=1nZi

für n, wobei die Zi unabhängige Rademacher-verteilte Zufallsvariablen sind. Es gilt also P(Zn=1)=P(Zn=1)=12.

Wegen T= ist demnach 0T, es genügt also r=0 zu setzen. Es folgt

Y1=i=1p+qZii=1qZi=i=q+1p+qZi

und

Y2=i=1pZiX0.

Sowohl Y1 als auch Y2 sind demnach die Summe von p unabhängigen Rademacher-verteilten Zufallsvariablen und haben somit dieselbe Verteilung. Also ist die symmetrische Irrfahrt auf ein Prozess mit stationären Zuwächsen.

Literatur