Proximum

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Proximum (oder auch Bestapproximation) ist ein vor allem in der numerischen Mathematik verwendeter Begriff aus der Theorie der metrischen Räume. Das Proximum zu einem Punkt x innerhalb einer x nicht enthaltenden Menge Y ist derjenige Punkt aus Y, der zu x den geringsten Abstand hat.

Definition

Sei (X,d) ein metrischer Raum, YX eine Teilmenge und xX beliebig. Der Abstand des Elements x zur Teilmenge Y wird mittels der Distanzfunktion dist definiert durch

dist(x,Y):=infyYd(x,y).

Existiert nun ein pY mit:

d(x,p)=dist(x,Y)

so nennt man p Proximum oder Bestapproximation zu x in Y.

Wenn ein Proximum existiert, so muss es nicht eindeutig sein.

Üblicherweise hat man es in der Approximationstheorie mit einem normierten Raum (X,) zu tun. Ein Proximum p zu xX in YX ist dann – falls existent – charakterisiert durch die Gleichung

xp=infyYxy

Zur Existenz eines Proximums

  • Sei (X,) ein normierter Raum. VX sei ein endlichdimensionaler Teilraum und YV eine abgeschlossene Teilmenge. Dann hat jedes xX ein Proximum in Y.

Eindeutigkeit des Proximums in Tschebyschow-Systemen

Sei fC[a,b],UC[a,b] ein Tschebyschow-System. Dann ist das Proximum für f aus U eindeutig bestimmt.

Sei U ein endlichdimensionaler Unterraum von C[a,b]. Ist für jedes fC[a,b] das Proximum aus U eindeutig bestimmt, dann ist U ein Tschebyschow-System.

Alternanten-Kriterium in Tschebyschow-Systemen

Sei fC[a,b],UC[a,b] ein n-dimensionales Tschebyschow-System. u0U ist genau dann ein Proximum für f aus U, wenn es n+1 Stellen xi mit ax0<x1<<xnb gibt, so dass

  • |f(xi)u0(xi)|=maxx[a,b]|f(x)u0(x)|, i=0,,n (Extremalpunkt)
  • sign(f(xi1)u0(xi1))=sign(f(xi)u0(xi)), i=1,,n (alternierend)

Dies folgt aus dem Kolmogorow-Kriterium aus der Approximationstheorie. Auf diesem Kriterium basiert der Remez-Algorithmus zur numerischen Bestimmung des Proximums in Tschebyschow-Systemen.

Proximum im Hilbertraum

Ist X ein Hilbertraum und YX eine abgeschlossene konvexe nichtleere Teilmenge, dann ist das Proximum eindeutig, das heißt, es existiert zu jedem xX genau ein pY mit

xpxyyY.

Ist Y ein abgeschlossener Untervektorraum, so erhält man das Proximum p als Orthogonalprojektion von x auf Y.

Siehe auch

Literatur

  • Arnold Schönhage: Approximationstheorie. de Gruyter, Berlin 1971, ISBN 3-11-001982-5 (Vorlage:Google Buch).