Platin(V)-fluorid
Platin(V)-fluorid ist eine chemische Verbindung der Elemente Platin und Fluor. Es wurde erstmals 1960 von Neil Bartlett synthetisiert.[1]
Gewinnung und Darstellung
Platin(V)-fluorid kann aus den Elementen gewonnen werden:
- Platin und Fluor reagieren bei Rotglut bei einem Molverhältnis 2 : 5 zu Platin(V)-fluorid.
Es kann auch durch Reaktion von Platin(II)-chlorid mit Fluor bei 350 °C dargestellt werden.[2]
Eigenschaften
Platin(V)-fluorid ist ein tiefrotes Salz, das bei 80 °C schmilzt und ab 130 °C in Platin(IV)-fluorid und Platin(VI)-fluorid zerfällt.[2]
Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Vorlage:Raumgruppe mit den Gitterparametern a = 552 pm; b = 994 pm; c = 1243 pm und β = 99,98° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]
Platin(V)-fluorid ist eines der stärksten Oxidationsmittel überhaupt. Zum Beispiel oxidiert es Wasser zu Sauerstoff:
Mit Xenondifluorid als starken Fluoriddonor werden in einer Fluoridtransferreaktion je nach Mischungsverhältnis verschiedene ionische Verbindungen gebildet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ N. Bartlett, D. H. Lohmann: Two new fluorides of platinum. In: Proceedings of the Chemical Society. 1960, S. 14–15; Vorlage:DOI.
- ↑ 2,0 2,1 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 278.
- ↑ B. G. Mueller, M. Serafin: Single-crystal investigations on platinum tetrafluoride and pentafluoride. In: European Journal of Solid State and Inorganic Chemistry. 1992, 29, 4–5, S. 625–633.
- ↑ Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle, Synthesen - Strukturen - Bindung - Verwendung, 4. Auflage, 2014 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-030439-8, S. 570, (abgerufen über De Gruyter Online).