Plancherel-Maß

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In der Mathematik ist das Plancherel-Maß ist ein Wahrscheinlichkeitsmaß, welches auf der Menge G^ der irreduziblen Darstellungen π einer lokalkompakte Gruppe G definiert wird.

Das Plancherel-Maß auf halbeinfachen Lie-Gruppen ist ein von Harish-Chandra eingeführtes wichtiges Konzept der Darstellungstheorie von Gruppen.

Definition auf endlichen Gruppen

Sei G die Menge der irreduziblen Darstellungen π einer endlichen Gruppe G. Das Plancherel-Maß auf G ist für eine Darstellung π definiert als[1]

μ(π)=(dimπ)2|G|.

Definition auf halbeinfachen Lie-Gruppen

Sei G eine reelle reduktive Gruppe. Betrachte die reguläre Darstellung (durch Links- und Rechtsmultiplikation) von G×G auf H=L2(G,μG), also dem Vektorraum der bezüglich des Haarmaßes quadratisch integrierbaren Funktionen. Dann gibt es eine Integral-Zerlegung

H=G^HωdμG^(ω),

wobei G^ die Dualgruppe (also die Gruppe der Äquivalenzklassen irreduzibler Darstellungen von G) und Hω=ωω* ist.

Das durch diese Zerlegung auf der Dualgruppe G^ definierte Maß dμG^ ist das Plancherel-Maß. Die Zerlegung und damit das Plancherel-Maß wurden explizit von Harish-Chandra beschrieben. Insbesondere bewies er, dass der Träger von dμG^ im Unterraum der temperierten Darstellungen enthalten ist.

Literatur

  • Harish-Chandra (1966), "Discrete series for semisimple Lie groups. II. Explicit determination of the characters", Acta Mathematica, 116 (1): 1–111

Einzelnachweise