Oberflächenwellen-Magnituden-Skala

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Die Oberflächenwellen-Magnituden-Skala (MS, von englisch surface wave magnitude) ist eine Methode zur Messung von Erdbeben-Magnituden. Sie basiert auf der Untersuchung der Bewegung der Oberfläche durch Rayleighwellen mit einer Periode T von 20±2 Sekunden.

Beno Gutenberg entwickelte 1945 folgende Kennzahl mit der Einheit Eins für teleseismische Oberflächenwellen:

MS=log10AHmax(Δ)+σ(Δ)

Die Koeffizienten sind dabei:

  • AHmax=AN2+AE2 ist die maximale horizontale Bewegung der Oberfläche gemessen auf dem Seismogramm in Mikrometern bei einer Periode T von 20±2 Sekunden für die Nord-Süd- AN bzw. AE Ost-West-Komponenten,
  • Δ die Entfernung des Ortes der Messung vom Epizentrum gemessen in Grad und
  • σ(Δ) eine Kalibrierungsfunktion als Inverse eines semiempirisch bestimmten Zusammenhangs zwischen A und Δ. Charles Francis Richter bestimmte 1958 eine Tabelle mit Werten für 20Δ180.

Sergei Leonidowitsch Solowjow schlug 1955 die Verwendung der maximalen Bodenpartikel-Geschwindigkeit (A/T)max vor, die die seismische Energie besser wiedergibt.

Die heutige Skala, genannt Moskau-Prag-Formel, wurde 1962 durch Vít Kárník formuliert als:

MS=log10(AT)max+σ(Δ)=log10(AT)max+1,66log10Δ+3,3

Diese Formel gilt nur für 2Δ160 und Erdbeben mit einer Herdtiefe von 50 km oder weniger.

Die Oberflächenwellen-Magnituden-Skala besitzt eine Sättigung bei MS=8,5.

Quelle

Vorlage:Navigationsleiste Erdbebenskalen