Nerv-Theorem

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Das Nerv-Theorem ist ein Lehrsatz der Topologie. Er gibt ein „kombinatorisches Modell“ des Homotopietyps topologischer Räume durch guten Überdeckungen zugeordnete Simplizialkomplexe.

Aus dem Nerv-Theorem folgt unmittelbar der Isomorphismus zwischen Čech-Homologie und singulärer Homologie von Mannigfaltigkeiten.

Nerv einer Überdeckung

Zu einer Überdeckung X=iIUi eines topologischen Raumes X durch offene Mengen Ui definiert man ihren Nerv N(𝒰) als den Simplizialkomplex, dessen Ecken ei(iI) den offenen Mengen der Überdeckung entsprechen und in dem die Ecken ei0,,eik genau dann einen k-Simplex aufspannen, wenn der Durchschnitt der entsprechenden offenen Mengen nichtleer ist: Ui0Uik=.

Beispiel: Wenn |X| die geometrische Realisierung eines Simplizialkomplexes X mit Ecken ei(iI) und 𝒰 die Überdeckung von |X| durch die offenen Sterne Ui der Ecken ei ist, dann ist N(𝒰)X.

Nerv-Theorem

Für gute Überdeckungen 𝒰 parakompakter Räume X ist die geometrische Realisierung von N(𝒰) homotopie-äquivalent zu X.

Literatur

  • Kapitel 4G in Allen Hatcher: Algebraic topology (online)
  • Karol Borsuk: On the imbedding of systems of compacta in simplicial complexes, Fund. Math. 35, (1948) 217–234
  • Jean Leray: L’anneau spectral et l’anneau filtré d’homologie d’un espace localement compact et d’une application continue, J. Math. Pures Appl. (9) 29 (1950), 1–139
  • André Weil: Sur les théorèmes de de Rham, Comment. Math. Helv. 26 (1952), 119–145