Neptunium(III)-fluorid

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Neptunium(III)-fluorid ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Neptunium und Fluor. Es besitzt die Formel NpF3 und gehört zur Stoffklasse der Fluoride.

Darstellung

Neptunium(III)-fluorid entsteht durch Umsetzung von Neptunium(IV)-oxid (NpO2) mit Fluorwasserstoff (HF) im H2-Strom bei 500 °C.[1]

2NpOA2+HA2+6HF2NpFA3+4HA2O

Es kann auch durch die Umsetzung einer wässrigen Neptuniumlösung mit Fluoridsalzen im schwach Sauren hergestellt werden.

NpA3+(aq)+3FA(aq)NpFA3(s)

Neptunium(IV)-fluorid (NpF4) wird im H2-Strom zu Neptunium(III)-fluorid reduziert.[1]

2NpFA4+HA22NpFA3+2HF

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Neptunium(III)-fluorid ist ein violetter Feststoff, der bei 1425 °C schmilzt. Es kristallisiert in der Lanthanfluoridstruktur mit den Gitterparametern a = 712,9 pm und c = 728,8 pm.[2] Hierbei ist jeder Neptuniumkern von neun Fluorkernen in einer verzerrten dreifach-überkappten trigonal-prismatischen Struktur umgeben.

Chemische Eigenschaften

Neptunium(III)-fluorid wird im Fluorgasstrom bei 500 °C zum flüchtigen Neptuniumhexafluorid (NpF6) umgesetzt:[3]

2NpFA3+3FA22NpFA6

Die Oxidation von Neptunium(III)-fluorid mit einem Sauerstoff-Fluorwasserstoff-Gemisch führt zum Neptunium(IV)-fluorid (NpF4).[4]

4NpFA3+OA2+4HF4NpFA4+2HA2O

In einer ungewöhnlichen Reaktion mit Sauerstoff (O2) entstehen Neptunium(IV)-fluorid und Neptuniumdioxid.[2]

4NpFA3+OA23NpFA4+NpOA2

Metallisches Neptunium kann durch Reduktion aus seinen Verbindungen erhalten werden. Zuerst wurde Neptunium(III)-fluorid mit elementarem Barium oder Lithium bei 1200 °C zur Reaktion gebracht.

2NpFA3+3Ba2Np+3BaFA2

Sicherheitshinweise

Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 67.
  2. 2,0 2,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Gmelin wurde kein Text angegeben.
  3. John G. Malm, Bernard Weinstock, E. Eugene Weaver: The Preparation and Properties of NpF6; a Comparison with PuF6, in: J. Phys. Chem., 1958, 62 (12), S. 1506–1508 (doi:10.1021/j150570a009).
  4. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu „Neptuniumverbindungen“ im Lexikon der Chemie, abgerufen am 7. April 2010.

Literatur

  • Zenko Yoshida, Stephen G. Johnson, Takaumi Kimura, John R. Krsul: Neptunium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 699–812 (Vorlage:DOI).
  • C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 1–124 (doi:10.1007/BFb0051170).