Natriumtetraphenylborat

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Infobox Chemikalie

Natriumtetraphenylborat (Handelsname: Kalignost®, kurz: NaPh4B) ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Bor, Kohlenstoff, Wasserstoff und Natrium. Es besitzt die Konstitutionsformel Na[B(C6H5)4].

Geschichte

Natriumtetraphenylborat wurde erstmals vom deutschen Chemiker und Nobelpreisträger Georg Wittig synthetisiert. Sein Ziel war es fünfbindige Verbindungen dieser Periode herzustellen. Dieser „Erfolg“ blieb ihm versagt. Bei den Elementen Bor bis Stickstoff konnte er keine Oktettaufweitung beobachten. Fehlschläge waren beispielsweise die Umsetzung von Triphenylboranen mit Phenyllithium (oder von Bortrihalogeniden mit Grignard-Verbindungen), wobei er jedoch das Natriumtetraphenylborat fand.[1][2]

Gewinnung und Darstellung

NaPh4B wird heute durch die Reaktion von Phenyl-Grignard-Reagenzien wie Phenylmagnesiumbromid mit Bortrifluorid dargestellt. Das aus dieser Reaktion erhaltene Tetraphenylbormagnesiumbromid wird in Wasser gelöst und mit Natriumchloridlösung versetzt.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Die Verbindung bildet farblose, lichtempfindliche Kristalle.[3]

Chemische Eigenschaften

Die wichtigste Reaktion von NaPh4B ist die Fällung von Kaliumionen in wässriger Lösung:

K(aq)++[B(C6H5)4](aq)  K[B(C6H5)4](s)
KL: 2,19108

Die Löslichkeit von Kaliumtetraphenylborat (KPh4B) beträgt demnach 53,0 mg/l.

Verwendung

Natriumtetraphenylborat wird unter dem Namen Kalignost® am häufigsten in der chemischen Analytik für die titrimetrische und gravimetrische Bestimmung von Kalium eingesetzt. Ebenso lassen sich auch Ammonium-, Rubidium-, Caesium- und Thalliumionen bestimmen.[3] Auch Alkaloide können mit NaPh4B quantitativ bestimmt werden.[3]

Natriumtetraphenylborat kann im anorganischen Trennungsgang sehr nützlich sein, um Ammonium- und Kaliumionen zu unterscheiden. Setzt man Kalignost vorsichtig zu der Lösung zu, bildet sich ein weißer Niederschlag, der sich im einen Fall im oberen Teil des Reagenzglases sammelt und im anderen Fall über das gesamte Reaktionsvolumen verteilt.

Sicherheitshinweise

Natriumtetraphenylborat ist giftig beim Verschlucken. Allgemeine Sicherheitshinweise beim Umgang mit Chemikalien: Haut- und Augenkontakt vermeiden, Substanz nicht einatmen, bei Unfällen oder Unwohlsein immer Arzt zu Rate ziehen.

Einzelnachweise

  1. G. Wittig, G. Keicher, A. Rückert, P. Raff: Über Boralkalimetall-organische Komplexverbindungen in Justus Liebigs Annalen der Chemie 563 (1949) 110–126, Vorlage:DOI.
  2. Rolf Werner Soukup: Chemiegeschichtliche Daten anorganischer Substanzen, Version 2020, S. 107 pdf.
  3. 3,0 3,1 3,2 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens roempp wurde kein Text angegeben.