NOR-Gatter

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Vorlage:Gatter Ein NOR-Gatter (von englisch: not ornicht oder, oder von englisch nor – (weder … noch …)), auch Peirce-Funktion nach Charles S. Peirce genannt, ist ein Logikgatter mit zwei oder mehr Eingängen A, B, … und einem Ausgang Y, zwischen denen die logische Verknüpfung NICHT ODER besteht. Ein NOR-Gatter gibt am Ausgang 1 (w) aus, wenn alle Eingänge 0 (f) sind. In allen anderen Fällen, d. h. wenn mindestens ein Eingang 1 ist, wird eine 0 ausgegeben.

Für die NOR-Verknüpfung der Variablen A und B gibt es in der Literatur folgende Schreibweisen:

ANORBAB¬(AB)ABABA+BA+B¬(A+B)

Übersicht

Funktion Schaltsymbol Wahrheitstabelle Relais-Logik
IEC 60617-12 US ANSI 91-1984 DIN 40700 (vor 1976)
Y=AB

Y=AB

Y=A+B

Y=AB

Y=AB
A B Y = A ⊽ B
Vorlage:Nein-Feld Vorlage:Nein-Feld Vorlage:Ja-Feld
Vorlage:Nein-Feld Vorlage:Ja-Feld Vorlage:Nein-Feld
Vorlage:Ja-Feld Vorlage:Nein-Feld Vorlage:Nein-Feld
Vorlage:Ja-Feld Vorlage:Ja-Feld Vorlage:Nein-Feld

Logiksynthese

Gemäß folgender logischer Äquivalenz kann eine NOR-Verknüpfung aber auch allein aus NAND-Gattern aufgebaut werden:

x  y=((x  x)  (y  y))  ((x  x)  (y  y))

Logische Verknüpfungen und deren Umsetzung mittels NOR-Gattern:

Mit der Peirce-Funktion allein sind alle zweiwertigen Wahrheitsfunktionen darstellbar, das heißt, jede boolesche Funktion ist äquivalent zu einer Formel, die ausschließlich die NOR-Funktion enthält. Auf Grund dieser Eigenschaft der funktionalen Vollständigkeit nennt man die Peirce-Funktion eine Basis der zweistelligen logischen Funktionen (eine weitere Basis ist die NAND-Funktion).

Verknüpfung Umsetzung Umsetzung in Formelschreibweise Schaltsymbole
Negation NOT x x NOR x x  x
Konjunktion x AND y (x NOR x) NOR (y NOR y) (x  x)  (y  y)
Nicht-Und x NAND y ((x NOR x) NOR (y NOR y)) NOR ((x NOR x) NOR (y NOR y)) ((x  x)  (y  y))  ((x  x)  (y  y))
Disjunktion x OR y (x NOR y) NOR (x NOR y) (x  y)  (x  y)
Nicht-Oder x NOR y x NOR y x  y
Kontravalenz x XOR y (x NOR y) NOR ((x NOR x) NOR (y NOR y)) (x  y)  ((x  x)  (y  y))
Äquivalenz x XNOR y ((x NOR y) NOR x) NOR ((x NOR y) NOR y) ((x  x)  y)  (x  (y  y))
((x NOR y) NOR x) NOR ((x NOR y) NOR y) ((x  y)  x)  ((x  y)  y)
≡ x ⇔ y
Implikation x ⇒ y ((x NOR x) NOR y) NOR ((x NOR x) NOR y) ((x  x)  y)  ((x  x)  y)
x ⇐ y (x NOR (y NOR y)) NOR (x NOR (y NOR y)) (x  (y  y))  (x  (y  y))
Tautologie verum ((x NOR x) NOR x) NOR ((x NOR x) NOR x) ((x  x)  x)  ((x  x)  x)
Kontradiktion falsum (x NOR x) NOR x (x  x)  x

Realisierung

Die elektronische Realisierung erfolgt zum Beispiel (bei positiver Logik) mit zwei (oder entsprechend mehr) parallel geschalteten Schaltern (Transistoren), die den Ausgang Q auf Masse (logisch 0) legen, sobald einer von ihnen eingeschaltet ist. Sind alle aus, so ist die Masseverbindung unterbrochen und der Ausgang Q liegt auf Pluspotenzial (logisch 1).

Literatur