Multiply-with-carry

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Der Multiply-with-Carry (kurz: MWC) und dessen modifizierte Variante Complimentary-Multiply-with-Carry (kurz: CMWC) sind Pseudozufallszahlengeneratoren, die 2003 von George Marsaglia vorgestellt wurden.

Eigenschaften

  1. Extrem lange Periode (2131086 für den CMWC mit 16 kB Zustandsregister).
  2. Liefert gleich verteilte Bit-Sequenz.

Algorithmus

Der Algorithmus für den MWC kann durch zwei Rekurrenzgleichungen beschrieben werden:

xn=(axn1+cn1)modb
cn=(axn1+cn1)/b

Das Ergebnis der Multiplikation ist aufgeteilt in x (die unteren 32 Bits) und den Übertrag c (die oberen 31 Bits).

Hier steht xi für die i-te generierte Zahl, a für einen konstanten Faktor und b für die Zahlenbasis.

Die Konstanten a und b sollten so gewählt werden, dass m=ab1 eine Primzahl ist. Dann gibt der Generator für alle nicht-trivialen Startwerte x1 und c1 eine Sequenz mit der Periodenlänge l=m1 aus.

Beispiel

Sei a=6, b=10 und als Startwerte c1=3, x1=5:

Sequenzlänge: l=m1=ab2=6102=58

xn=(6xn1+cn1)mod10
cn=(6xn1+cn1)/10
n (6xn1+cn1) cn xn
1 3 5
2 33 3 3
3 21 2 1
4 8 0 8
5 48 4 8
6 52 5 2

Der MWC gibt in umgekehrter Reihenfolge die Dezimalbruchentwicklung von 3359 aus.

Complimentary Multiply-with-carry

Für die Erzielung einer maximalen Periodenlänge wird beispielsweise bei Verwendung von 32-Bit-Integern für b=232 gewählt. Dies ermöglicht die optimale Nutzung des Wertebereichs und eine gleichzeitig schnelle Berechnung. Bei MWC-Generatoren verkürzt sich hier aber die Periode um die Hälfte und es wird schwieriger, passende Primzahlen zu finden.

Diese Probleme können durch eine kleine Modifikation des ursprünglichen Algorithmus behoben werden, indem man als Rekurrenzgleichung

xn=(b1)[(axn1+cn1)modb]

verwendet.

Initialisierung

Die Initialisierung des Zustandsregisters sollte mit möglichst zufälligen und gleich verteilten Bits erfolgen, sprich etwa so viele 1- wie 0-Bits. Anderenfalls braucht der Generator eine „Warmlauf-Phase“, d. h. es muss eine gewisse Menge an Zufallszahlen generiert werden bis der Generator gleich verteilte Zufallszahlen liefert.

Implementierung

MWC

#include <stdint.h>

static uint32_t Q[1038];
static uint32_t c = 123;

uint32_t MWC1038() {
    static uint32_t i = 1037;
    uint64_t t;

    t = (611376378ULL * Q[i]) + c;
    c = t >> 32;

    if (--i != 0)
        return (Q[i] = t);

    i = 1037;
    return (Q[0] = t);
}

CMWC

#include <stdint.h>

static uint32_t Q[4096];
static uint32_t c = 123;   /* 0 <= c < 18782 */

uint32_t CMWC() {
  static uint32_t i = 4095;
  uint64_t t;
  uint32_t x;

  i = (i + 1) & 4095;
  t = (18782ULL * Q[i]) + c;
  c = t >> 32;
  x = t + c;

  if (x < c) { ++x; ++c; }

  Q[i] = 0xfffffffe - x;

  return Q[i];
}

Siehe auch

Literatur