Mercedes-Benz 9G-Tronic

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9G-Tronic (Eigenschreibweise 9G-TRONIC) ist die Verkaufsbezeichnung des 9-Gang-Wandler-Automatikgetriebes der Mercedes-Benz Group für Längseinbau. Das Getriebe ist für Hinterrad-, Allrad-, Hybrid- sowie Plug-In-Hybrid-Antriebe geeignet und nach und nach in die meisten Baureihen eingeführt worden,[1] beginnend mit der Version W9A 700 (Wandler-9-Gang-Automatik bis 700 Nm Eingangsdrehmoment; Baureihe 725.0[1]) als Hauptmodell. Es wurde im September 2013 im Mercedes-Benz E 350 BlueTEC vorgestellt und hat nach und nach sowohl das 7-Gang-Getriebe 7G-Tronic (Plus) als auch das 5-Gang-Getriebe 5G-Tronic ersetzt. Die Baureihe sieht Versionen für maximal 1.000 Nm Eingangsdrehmoment vor.[2]

Nach der 5G- und der 7G-Tronic handelt es sich um die 3. Generation moderner Automatikgetriebe. Die interne Bezeichnung lautet daher NAG3 (Neues Automatik Getriebe 3. Generation).[3]

Das Jatco-Getriebe 9AT basiert auf demselben, weltweit patentierten Radsatzkonzept.

ÜbersetzungenVorlage:FN
Vorlage:Diagonal geteilter Header R 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Sprei-
zung
Zen-
trum
Gang-
stufe
Kompo-
nenten
W9A Alle · 2013 −4,932 5,503 3,333 2,315 1,661 1,211 1,000 0,865 0,717 0,601 9,15 1,819 1,319 4 Radsätze
3 Bremsen
3 Kuppl.
W9A Alle · 2016 −4,798 5,354 3,243 2,252 1,636 1,211 1,000 0,865 0,717 0,601 8,902 1,795 1,314
9AT Alle · 2019 −4,799 5,425 3,263 2,25 1,649 1,221 1,000 0,862 0,713 0,597 9,091 1,799 1,318
Vorlage:FNZ

Entwicklung und Fertigung

Entwickelt wurde das Getriebe in der Konzernzentrale in Stuttgart-Untertürkheim.[1] Zunächst wurde es nur im Daimler-Werk unweit davon in Stuttgart-Hedelfingen[3] produziert, aber seit April 2016 auch bei der Daimler-Tochtergesellschaft Star Assembly im rumänischen Sebeș.[4]

Lizenzvergabe an Jatco Ltd.

2019 hat die Jatco Ltd mit Sitz in Fuji (Shizuoka), Japan, die Lizenzfertigung zum Einsatz in Nissan- und Infiniti-Fahrzeugen aufgenommen.[5][6] Bei dieser Version ist das Eingangsdrehmoment auf 700 Nm begrenzt,[7] wodurch jeder der Radsätze 1, 2 und 4 mit nur drei Planetenrädern auskommt.[8] Durch leicht abgewandelte Zähnezahlen erreicht es eine Spreizung von knapp 9,1:1.

Technik

Technische Daten
Typ 725.0 JR913E
Modell W9A 400 W9A 700 W9A 1000 9AT
Eingangskapazität
Maximale Motorleistung
Maximales Motordrehmoment 400 Nm 700 Nm[9] 1.000 Nm[2] 700 Nm[7]
Maximale Drehzahl 1. bis 7.: 7.000/min[9]
8.: 5.900/min[9]
9.: 5.000/min[9]
Struktur
Wandler-
überbrückungs-
kupplung
Doppelturbinentorsionsdämpfer mit Fliehkraftpendeltechnologie[9][10][7]
kann in allen neun Vorwärtsgängen geschlossen werden
Größe Drehmomentwandler 260 mm[7]
Länge Über alles:
644 mm bis 649 mmVorlage:FN
Getriebe allein:
439,5 mm[7]
Ölmenge 10,0 l[9]
GewichtVorlage:FN 94,8 kg[9] 99,5 kg[7]
Vorlage:FNZ

Vorlage:FNZ

Drehmomentwandler

Ein Hauptaugenmerk lag auf der Steigerung des Schaltkomforts, welche einerseits durch Maßnahmen der Steuerung und andererseits durch eine entsprechende Auslegung des Drehmomentwandlers erreicht wird. Der hydrodynamische Drehmomentwandler wurde größtenteils vom Vorgängergetriebe 7G-Tronic übernommen.

Steuerung

Die 9G-Tronic wird vollständig elektronisch gesteuert. Die Schaltelemente werden über eine neuartige hydraulische Direktsteuerung mit elektromagnetisch betätigten Ventilen angesteuert, was schnelle und gleichzeitig sanfte Gangwechsel ermöglicht. Im Vergleich zum Vorgängergetriebe, das über eine hydraulische Vorsteuerung verfügte, konnten die Leckageverluste so um 80 % reduziert werden.[10]

Ölversorgung

Für eine energieeffiziente Versorgung mit dem langlebigen synthetischen Fuel-Economy-Leichtlauföl ist das Getriebe mit zwei Ölpumpen ausgestattet: Einer im Vergleich zum Vorgänger deutlich verkleinerten, neben der Hauptwelle angeordneten, mechanischen Flügelzellenpumpe mit Kettenantrieb sowie einer elektrisch von einem bürstenlosen Gleichstrommotor angetriebenen Zahnringpumpe.[10] Die mechanisch angetriebene Pumpe ist für die Grundversorgung des Getriebes zuständig, wobei der Fördervolumenstrom abhängig von der Drehzahl des Antriebsmotors ist. Die Zusatzpumpe wird von der elektronischen Getriebesteuerung bei Bedarf zugeschaltet. Diese Bauweise ermöglicht die bedarfsgerechte Regelung des Schmier- und Kühlöl-Volumenstroms und macht die 9G-Tronic Start-/Stopp-fähig.[1] Bei stehendem Antriebsmotor bleibt das Getriebe allein durch die Versorgung der elektrischen Zusatzpumpe anfahrbereit.

Beide Filterelemente sind in die Kunststoffölwanne integriert.

AMG Speedshift 9G

AMG Speedshift TCT 9G

Das Speedshift (Eigenschreibweise SpeedShift) TCT 9G-Getriebe (Torque Converter Technology) entspricht im Wesentlichen der 9G-Tronic.

AMG Speedshift MCT 9G

Mercedes-AMG hat das MCT 9G-Getriebe (Multi Clutch Technology) entwickelt. Es wurde erstmalig im E 63 4MATIC+ eingesetzt.

Das Getriebe entspricht im Wesentlichen der 9G-Tronic, bei welcher der Drehmomentwandler durch eine Nass-Anfahrkupplung (NAK) ersetzt ist. Das spart Gewicht und optimiert die Reaktion auf Betätigungen des Gaspedals. Es ist eine computergesteuerte Doppelkupplung.[11] Die Abkürzung MCT bezieht sich auf die Mehrscheiben-Kupplung. Es ist auf 900 Nm ausgelegt und bietet 4 Fahrmodi: „C“ (Komfort), „S“ (Sport), „S+“ (Sport plus) und „M“ (manuell), mit 0,1 Sekunden Schaltzeit in den Modi „M“ und „S+“. MCT-Fahrzeuge sind zudem mit der neuen „AMG Drive Unit“ als zentraler Steuereinheit mit allen Fahrdynamikfunktionen und innovativer Race-Start-Funktion ausgestattet.

Der Fahrer kann die Gänge entweder über Schaltpaddel am Lenkrad oder herkömmlich über den Wählhebel wechseln. Die neue Race-Start-Funktion ist eine Anfahrhilfe, die auch bei maximaler Beschleunigung eine optimale Traktion der angetriebenen Räder sicherstellt.

Fortschritt Radsatzkonzept

Hauptziele

Die Hauptziele bei der Ablösung der 7G-Tronic waren die Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch zusätzliche Gänge und die Vergrößerung der Gesamtspreizung bei gleichzeitiger Reduzierung der Herstellungskosten.

Die große GangspreizungVorlage:FN ermöglicht eine Absenkung des Drehzahlniveaus (Downspeeding), was entscheidend zur Verbesserung der Energieeffizienz und damit zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um 6,5 % beiträgt.[10] Außerdem verbessert sich durch das abgesenkte Drehzahlniveau der Noise-Vibration-Harshness-Komfort und das Außengeräusch wird um bis zu 4 dB(A) reduziert.[1] Im Mercedes-Benz E 350 BlueTEC wird im 9. Gang bei einer Motordrehzahl von ca. 1350/min eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreicht.[12] Unübertroffene Spreizung unter Automatikgetrieben für Längseinbau in Pkw.Vorlage:FN

Vorlage:FNZ Vorlage:FNZ

Ausmaß

Da die Konstruktion des Vorgängers deutlich aufwendiger als die des direkten Konkurrenten 6HP und sogar des neuen 8HP-Modells von ZF mit einem Gang mehr war, musste laut Lastenheft mindestens ein Schaltelement entfallen. Dies wurde dank High-Speed-Computer-Aided-Design erreicht und führte zu einem weltweit patentierten Getriebekonzept, das mit dem gleichen Bauraum wie das Vorgängermodell auskommt und zudem 1 kg leichter ist.[2] Dabei wurden 85 Milliarden Getriebekonzepte untersucht.[13] Zusätzlich bietet das Aggregat die Möglichkeit zum nicht-sequentiellen schalten: in Extremsituationen kann man durch den Wechsel nur eines Schaltelements zum Beispiel von Gang 9 auf Gang 4 zurückschalten (Betätigung der Bremse C und Lösen der Bremse A).

Nach der 5G- und 7G-Tronic ist dieses Getriebe die 3. Generation,[3] bei der Reihenplanetengetriebe mit Parallelplanetengetrieben kombiniert wurden. Der daraus resultierende Fortschritt spiegelt sich in einem noch besseren Verhältnis zwischen der Anzahl der Gänge und der Anzahl der verwendeten Bauteile im Vergleich zu allen bisher von Mercedes-Benz verwendeten Layouts wider.

Innovationsstärke
Mit
Bewertung
Output:
Über-
setzungen
Innovations-
Elastizität[A 1]
Δ Output : Δ Input
Input: Hauptbaugruppen
Gesamt Radsätze Bremsen Kupplungen
W9A
Referenz
nO1
nO2
Betrachtungs-
gegenstand[A 1]
nI=nG+
nB+nC
nG1
nG2
nB1
nB2
nC1
nC2
Δ Anzahl nO1nO2 nI1nI2 nG1nG2 nB1nB2 nC1nC2
Relative Δ Δ Output
nO1nO2nO2
nO1nO2nO2:nI1nI2nI2
=nO1nO2nO2·nI2nI1nI2
Δ Input
nI1nI2nI2
nG1nG2nG2 nB1nB2nB2 nC1nC2nC2
W9A
W7A[A 2]
9[A 3]
7[A 4]
Fortschritt[A 1] 10
11[14]
4
4[A 5]
3
4
3
3
Δ Anzahl 2 -1 0 -1 0
Relative Δ 0,286
27
−3,143[A 1]
27:111=27·111=227
−0,091
111
0
04
−0,25
14
0
03
W9A
ZF 8HP[A 6]
9[A 3]
8[A 3]
Aktuelle
Marktposition[A 1]
10
9
4
4
3
2
3
3
Δ Anzahl 1 1 0 1 0
Relative Δ 0,125
18
1,125[A 1]
18:19=18·91=98
0,111
19
0
04
0,5
12
0
03
W9A
3-Gang[A 7]
9[A 3]
3[A 3]
Historische
Marktposition[A 1]
10
7
4
2
3
3
3
2
Δ Anzahl 6 3 2 0 1
Relative Δ 2
21
4,667[A 1]
21:37=21·73=143
0,429
37
1
11
0
03
0,5
12
  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Innovations-Elastizität stuft Fortschritt und Marktposition ein
    • Automobilhersteller treiben die technische Entwicklung vor allem deshalb voran, um wettbewerbsfähig zu bleiben bzw. um die Technologieführerschaft zu erlangen oder zu verteidigen. Dieser technische Fortschritt unterliegt daher seit jeher wirtschaftlichen Zwängen
    • Für die Realisierung kommen nur Innovationen in Frage, deren relativer Zusatznutzen größer ist als der relative zusätzliche Ressourceneinsatz, d. h. deren ökonomische Elastizität größer als 1 ist,
    • Die erforderliche Innovations-Elastizität eines Automobilherstellers hängt von seinen Renditeerwartungen ab. Bei der Orientierung hilft die Grundannahme, dass der relative Zusatznutzen mindestens doppelt so hoch sein muss wie der relative zusätzliche Ressourceneinsatz
      • negativ, wenn das Ergebnis wächst und der Aufwand schrumpft, ist perfekt
      • 2 oder darüber ist gut
      • 1 oder darüber ist akzeptabel (rot)
      • darunter ist unbefriedigend (fett)
  2. Direkter Vorgänger
    • um den Fortschritt des spezifischen Modellwechsels widerzuspiegeln
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 plus 1 Rückwärtsgang
  4. plus 2 Rückwärtsgänge
  5. wovon 2 Radsätze zu einem Ravigneaux-Satz verbunden sind
  6. Aktuelle Standardreferenz (Benchmark)
    • Die 8HP hat sich als neue Standardreferenz (benchmark) für automatische Getriebe etabliert
  7. Historische Standardreference (Benchmark)
    • 3-Gang-Getriebe mit Drehmomentwandler haben den modernen Markt für Automatikgetriebe begründet und damit erst möglich gemacht, da sich diese Konstruktion als besonders gelungener Kompromiss zwischen Kosten und Leistung erwiesen hat
    • Es wurde zum Archetyp und beherrschte rund 3 Jahrzehnte lang den Weltmarkt und setzte den Standard für Automatikgetriebe. Erst als der Kraftstoffverbrauch in den Mittelpunkt des Interesses rückte, stieß diese Konstruktion an ihre Grenzen, weshalb sie heute vollständig vom Markt verschwunden ist
    • Geblieben ist die Orientierung, die sie als Referenzstandard (Bezugspunkt, Benchmark) für diesen Markt zur Bestimmung der Fortschrittlichkeit und damit der Marktstellung aller anderen, späteren Entwürfe bietet
    • Alle Getriebevarianten bestehen aus 7 Hauptbaugruppen
    • Typische Vertreter sind

Qualität Radsatzkonzept

Die Übersetzungen der 9 Gänge sind in allen Versionen besser verteilt als bei den direkten Konkurrenten 8HP von ZF Friedrichshafen und viel besser als bei den 10-Gang-Getrieben von Ford/GM und Aisin/Toyota. Die einzigen nennenswerten Schwächen sind die relativ kleine Stufe zwischen dem 5. und 6. und die zu kleine zwischen dem 6. und 7 Gang. Diese können nicht beseitigt werden, ohne dass alle anderen Gänge beeinflusst und damit Gangstufen beeinträchtigt werden. Andererseits ist diese Schwäche nicht übermäßig groß.

Alles in allem

  • ist der Mehraufwand, der sich in der akzeptablen Elastizität gegenüber dem ZF 8HP-Getriebe niederschlägt, mehr als gerechtfertigt und
  • im Vergleich zu den 10-Gang-Getrieben von Ford/GM und Aisin/Toyota wird das Fehlen des 10. Ganges durch die deutlich bessere Verteilung mehr als kompensiert.
Übersetzungen
Mit Bewertung Gewicht Planetenradsatz: Zähne[A 1] Anzahl Gesamt[A 2]
Zentrum[A 3]
Durch-
schnitt[A 4]
Simpson Einfach[A 5]
Modell
Baureihe
Version
Erstauslieferung
inkl. Wand-
ler + Öl
S1[A 6]
R1[A 7]
S2[A 8]
R2[A 9]
S3[A 10]
R3[A 11]
S4[A 12]
R4[A 13]
Bremsen
Kupplungen
Sprei-
zung
Gang-
stufe[A 14]
Über-
setzung
R
iR
1
i1
2
i2
3
i3
4
i4
5
i5
6
i6
7
i7
8
i8
9
i9
Stufe[A 14] iRi1[A 15] i1i1 i1i2[A 16] i2i3 i3i4 i4i5 i5i6 i6i7 i7i8 i8i9
Δ Stufe[A 17][A 18] i1i2:i2i3 i2i3:i3i4 i3i4:i4i5 i4i5:i5i6 i5i6:i6i7 i6i7:i7i8 i7i8:i8i9
Wellen-
drehzahl
i1iR i1i1 i1i2 i1i3 i1i4 i1i5 i1i6 i1i7 i1i8 i1i9
Δ Wellen-
drehzahl[A 19]
0i1iR i1i10 i1i2i1i1 i1i3i1i2 i1i4i1i3 i1i5i1i4 i1i6i1i5 i1i7i1i6 i1i8i1i7 i1i9i1i8
Drehmoment-
Verh.[A 20]
T2;RT1;R T2;1T1;1 T2;2T1;2 T2;3T1;3 T2;4T1;4 T2;5T1;5 T2;6T1;6 T2;7T1;7 T2;8T1;8 T2;9T1;9
Wirkungs-
grad[A 20]
ηR η1 η2 η3 η4 η5 η6 η7 η8 η9
W9A Alle
725.0
1.000 Nm[2]
2013[A 21][15]
94,8 kg[2] 46
98
44
100
36
84
34
86
3
3
9,1495
1,8194
1,3188[A 14]
Über-
setzung
−4,9316[A 15]
6.1251.242
5,5032
6.8351.242
3,3333
103
2,3148
12554
1,6611[A 18]
299180
1,2106
1.075888
1,0000[A 19]
11
0,8651[A 18][A 19]
58.78167.944
0,7167
4360
0,6015
52.67587.576
Stufe 0,8961[A 15] 1,0000 1,6510 1,4400 1,3935 1,3722 1,2106 1,1559 1,2072 1,1915
Δ Stufe[A 17] 1,1465 1,0333 1,0156[A 18] 1,1335 1,0473 0,9575[A 18] 1,0131
Drehzahl -1,1159 1,0000 1,6510 2,3774 3,3130 4,5459 5,5032 6,3611 7,6789 9,1495
Δ Drehzahl 1,1159 1,0000 0,6510 0,7264 0,9356 1,2329 0,9573[A 19] 0,8579[A 19] 1,3178 1,4706
Drehmom.[A 20] –4,6393 5,2806 3,2633 2,2450 1,6274 1,1957 1,0000 0,8578 0,7104 0,5902
W-Grad[A 20] 0,9407 0,9595 0,9790 0,9698 0,9797 0,9877 1,0000 0,9915 0,9913 0,9813
W9A Alle
725.0
1.000 Nm[2]
2016[A 21][11][16]
94,8 kg 46
98
44
100
37
83
34
86
3
3
8,9022
1,7946
1,3143[A 14]
Über-
setzung
−4,7983[A 15]
12.2502.553
5,3545
13.6702.553
3,2432
12037
2,2523
250111
1,6356[A 18]
3.6312.220
1,2106
1.075888
1,0000[A 19]
11
0,8651[A 18][A 19]
58.78167.944
0,7167
4360
0,6015
52.67587.576
Stufe 0,8961[A 15] 1,0000 1,6510 1,4400 1,3770 1,3511 1,2106 1,1559 1,2072 1,1915
Δ Stufe[A 17] 1,1465 1,0457 1,0192[A 18] 1,1160 1,0473 0,9575[A 18] 1,0131
Drehzahl -1,1159 1,0000 1,6510 2,3774 3,2737 4,4231 5,3545 6,1892 7,4714 8,9022
Δ Drehzahl 1,1159 1,0000 0,6510 0,7264 0,8964 1,1493 0,9314[A 19] 0,8347[A 19] 1,2822 1,4308
Drehmom.[A 20] –4,5151 5,1392 3,1759 2,1849 1,6031 1,1957 1,0000 0,8578 0,7104 0,5902
W-Grad[A 20] 0,9410 0,9598 0,9793 0,9701 0,9802 0,9877 1,0000 0,9915 0,9913 0,9813
Jatco 9AT
JR913E
700 Nm[7]
2019[A 22][17]
99,5 kg[7] 45
96
41
91
38
86
37
92
3
3
9,091
1,7994
1,3177[A 14]
Über-
setzung
−4,7991[A 15]
45.1369.405
5,4254
51.0269.405
3,2632
6219
2,2496
2.8211.254
1,6491[A 18]
9457
1,2213
8.3726.855
1,0000[A 19]
11
0,8619[A 18][A 19]
18.92921.963
0,7132
92129
0,5968
66.976112.227
Stufe 0,8846[A 15] 1,0000 1,6626 1,4505 1,3641 1,3503 1,2213 1,1603 1,2085 1,1950
Δ Stufe[A 17] 1,1462 1,0634 1,0102[A 18] 1,1056 1,0526 0,9601[A 18] 1,0113
Drehzahl -1,1305 1,0000 1,6626 2,4117 3,2899 4,4423 5,4254 6,2950 7,6074 9,0910
Δ Drehzahl 1,1305 1,0000 0,6626 0,7491 0,8782 1,1525 0,9831[A 19] 0,8696[A 19] 1,3124 1,4836
Drehmom.[A 20] –4,5149 5,2061 3,1953 2,1818 1,6161 1,2055 1,0000 0,8544 0,7069 0,5855
W-Grad[A 20] 0,9408 0,9596 0,9792 0,9699 0,9800 0,9871 1,0000 0,9914 0,9912 0,9810
Übersetzg.
R & Gerade
iR=R1R2(S3+R3)S1(S2+R2)S3 i2=S3+R3S3 S3(S4+R4)+R3S4S3(S4+R4) i6=11 i8=R4S4+R4
Übersetzg.
Ungerade
(S1(S2+R2)+R1S2)(S3+R3)S1(S2+R2)S3 i3=R2(S3+R3)(S2+R2)S3 i5=R2R4R2R4S2S4 R4(S1(S2+R2)+R1S2)S1R4(S2+R2)+R1S2(S4+R4) R1R2R4S1S4(S2+R2)+R1R2(S4+R4)
Algebra und betätigte Schaltelemente[A 23]
Bremse A[A 24]
Bremse B[A 25] (❶)[A 26]
Bremse C[A 27] [A 5]
Kuppl. D[A 28]
Kuppl. E[A 29]
Kuppl. F[A 30] [A 5]
  1. Layout
    • An- und Abtriebsseite liegen einander gegenüber
    • Planetenradsatz 1 ist auf der Antriebsseite (Turbinenseite)
    • Angetrieben werden S1, C4 (Steg 4 oder Planetenradträger von Radsatz 4, engl. planetary gear carrier of gearset 4) und, falls betätigt, C1 (Steg 1)
    • Der Abtrieb erfolgt über C3 (Steg von Radsatz 3)
    • Sonnenrad engl. sun gear = S
    • Hohlrad engl. ring gear = R
  2. Spreizung (Gesamtübersetzung)
    • ini1
    • Eine größere Spreizung ermöglicht
      • die Absenkung das Drehzahlniveau bei Überlandfahrt
      • die Erhöhung der Steigfähigkeit
        • bei Pass- oder Geländefahrt
        • oder im Anhängerbetrieb
  3. Zentrum Spreizung
    • (ini1)12
    • Das Zentrum gibt das Drehzahlniveau des Getriebes an
    • Zusammen mit der Achsantriebsübersetzung
    • ergibt sich das Drehzahlniveau des Fahrzeuges
  4. Durchschnittliche Gangstufenweite
    • (ini1)1n1
    • Mit abnehmender Stufungsweite
      • schließen die Gänge besser aneinander an
      • der Schaltkomfort nimmt zu
  5. 5,0 5,1 5,2 außer im 4. Gang, wenn in Simpson-Konfiguration eingesetzt
  6. Sonne 1: Sonnenrad von Radsatz 1
  7. Ring 1: Hohlrad von Radsatz 1
  8. Sonne 2: Sonnenrad von Radsatz 2
  9. Ring 2: Hohlrad von Radsatz 2
  10. Sonne 3: Sonnenrad von Radsatz 3
  11. Ring 3: Hohlrad von Radsatz 3
  12. Sonne 4: Sonnenrad von Radsatz 4
  13. Ring 4: Hohlrad von Radsatz 4
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 14,4 Standard 50:50
    — 50 % liegt über und 50 % unter der durchschnittlichen Gangstufe —
    • Mit stetig fallenden Gangstufen (gelb markierte Zeile Stufe)
    • und einer besonders großen Stufe vom 1. zum 2. Gang
      • ist die untere Hälfte der Gangstufen (zwischen den kleinen Gängen; abgerundet, hier die ersten 4) stets größer
      • und die obere Hälfte der Gangstufen (zwischen den großen Gängen; aufgerundet, hier die letzten 4) stets kleiner
    • als die durchschnittliche Gangstufe (gelb markierte Zelle zwei Zeilen darüber ganz rechts)
    • untere Hälfte: kleinere Gangstufen sind eine Verschwendung möglicher Übersetzungen (rot fett)
    • obere Hälfte: größere Gangstufen sind unbefriedigend (rot fett)
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 15,4 15,5 15,6 Standard R:1
    — Rückwärts- und 1. Gang betragsgleich übersetzt —
    • Der ideale Rückwärtsgang hat das gleiche Übersetzungsverhältnis wie der 1. Gang
      • keine Beeinträchtigung beim rangieren
      • insbesondere im Anhängerbetrieb
      • ein Drehmomentwandler kann diesen Mangel nur teilweise ausgleichen
    • Plus 11,11 % minus 10 % im Vergleich zum 1. Gang ist gut
    • Plus 25 % minus 20 % ist akzeptabel (rot)
    • Darüber ist unbefriedigend (fett)
  16. Standard 1:2
    — Gangstufe 1. zu 2. Gang möglichst klein —
    • Bei stetig fallenden Gangstufen (gelb markierte Zeile Stufe)
    • ist die größte Gangstufe die vom 1. zum 2. Gang, die
      • für einen guten Drehzahlanschluss und
      • einen komfortablen Gangwechsel
    • möglichst klein sein muss
      • Eine Gangstufe von bis zu 1,6667:1 (5:3) ist gut
      • Bis zu 1,7500:1 (7:4) ist akzeptabel (rot)
      • Darüber ist unbefriedigend (fett)
  17. 17,0 17,1 17,2 17,3 Von großen zu kleinen Gängen (von rechts nach links)
  18. 18,00 18,01 18,02 18,03 18,04 18,05 18,06 18,07 18,08 18,09 18,10 18,11 18,12 Standard STEP
    — Von großen zu kleinen Gängen: stetige und progressive Zunahme der Gangstufe —
    • Gangstufen sollen
      • ansteigen: Δ Stufe (erste grün markierte Zeile Δ Stufe) ist stets größer als 1
      • möglichst progressiv: Δ Stufe ist stets größer als die vorhergehende
    • nicht progressiv ansteigend ist akzeptabel (rot)
    • nicht ansteigend ist unbefriedigend (fett)
  19. 19,00 19,01 19,02 19,03 19,04 19,05 19,06 19,07 19,08 19,09 19,10 19,11 19,12 Standard SPEED
    — Von kleinen zu großen Gängen: stetige Zunahme der Wellendrehzahldifferenz —
    • Wellendrehzahldifferenzen sollen
      • ansteigen: Δ Wellendrehzahl (zweite grün markierte Zeile Δ (Wellen-)Drehzahl) ist stets größer als die vorhergehende
    • 1 Differenz kleiner als die vorhergehende ist akzeptabel (rot)
    • 2 aufeinanderfolgende sind eine Verschwendung möglicher Übersetzungen (fett)
  20. 20,0 20,1 20,2 20,3 20,4 20,5 20,6 20,7 Drehmoment-Verhältnis und Wirkungsgrad
    • Verhältnis von Ausgangs- T2;Gang zu Eingangsdrehmoment (englisch Torque) T1;Gang
    • Angenommener Wirkungsgrad η0 der kombiniert kämmenden Zahnräder eines Planetenradsatzes für i0=0,9700
    • Angenommener Wirkungsgrad η0 für einfach kämmende Zahnräder: 0,970012=0,9849
  21. 21,0 21,1 Erste Version mit einer Gesamtspreizung von über 9,1:1. 2016 eingestellt Zweite Version ohne Ankündigung mit der Mercedes-Benz E-Klasse (W 213)
    • zur Reduzierung der Stufe zwischen 4. und 5. Gang unter die der 7G-TRONIC (1:1,3684 = 19:26)
    • AMG SpeedShift MCT 9G bis maximal 900 Nm
  22. unter Lizenz von Daimler
  23. Bauartbedingt gekoppelte Bauelemente
    • R1 und C2
    • R2, S3 und S4
  24. Bremst C1 (Steg 1)
  25. Bremst S2
  26. Nicht beteiligt. Dient nur der Aufrechterhaltung der Schaltlogik: nur ein Schaltelement wird zum hoch- oder runterschalten gewechselt
  27. Bremst R3
  28. Kuppelt S1 mit C1 (Steg 1)
  29. Kuppelt C1 (Steg 1) mit R2
  30. Kuppelt C3 (Steg 3) mit R4

Instandhaltung

Im Vergleich zu den Vorgängergetrieben NAG1 (5G-Tronic) und NAG2 (7G-Tronic) ist das Getriebe NAG3 weitaus höher integriert, so dass im Servicefall Reparaturen nur durch Austausch ganzer Baugruppen möglich sind.[1] Dies betrifft beispielsweise die in der aus Kunststoff gefertigten Ölwanne fest integrierten Ölfilter.[15] Ein weiteres Beispiel ist das vollintegrierte Mechatronikmodul mit Sensoren, Steuergerät und elektrohydraulischer Schaltplatte. Dieses Modul ist als Einheit zu ersetzen, auch wenn beispielsweise nur ein Sensor defekt ist.[15]

Verwendung

Bei Markteinführung war die 9G-Tronic zunächst nur im Mercedes-Benz E 350 BlueTEC verfügbar.[1] Das GLE Coupé (C 292) war die erste Baureihe, die von Beginn an mit der 9G-Tronic auf den Markt kam. Die 9G-Tronic war hier bereits zur Markteinführung in allen Modellen (außer AMG) serienmäßig verfügbar.

Verfügbarkeit der 9G‑Tronic in den einzelnen Baureihen
Verkaufsbezeichnung Baureihe Bauzeitraum Otto Diesel Hybrid
C-Klasse W/S 205 ab 04/2016 160,Vorlage:FN 180,Vorlage:FN alle Modelle 180 d,Vorlage:FN 200 d,Vorlage:FN alle Modelle 300 e, 300 de, 400 e (4MATIC)
C-Klasse Coupé C 205 ab 04/2016 200 4MATIC, 400 4MATIC, AMG 43 4MATIC 220 d,Vorlage:FN 220 d 4MATIC, 250 d (4MATIC)
GLC X 253 ab 06/2015 250 4MATIC 220 d 4MATIC, 250 d 4MATIC 300 e, 300 de
ab 04/2016 AMG 43 4MATIC
ab 10/2016 300 4MATIC 350 d 4MATIC
GLC Coupé C 253 ab 09/2016 250 4MATIC 220 d 4MATIC, 250 d 4MATIC
ab 10/2016 300 4MATIC, AMG 43 4MATIC 350 d 4MATIC
E-Klasse W/S 212 03/2014 – 06/2016 350 BlueTEC
09/2014 – 06/2016 220 BlueTEC,Vorlage:FN 250 BlueTEC,Vorlage:FN 300 BlueTEC
W/S 213 ab 02/2016 200 220 d
ab 07/2016 200,Vorlage:FN 200 4MATIC, 250, 300, 400 4MATIC, AMG 43 4MATIC 200 d, 350 d 300 e, 300 de
E-Klasse Coupé/Cabriolet A/C 207 ab 09/2014 220 d,Vorlage:FN 250 d,Vorlage:FN 350 d
CLS C/X 218 ab 09/2014 500 350 BlueTEC
ab 04/2015 500 4MATIC 220 d, 250 d, 350 d (4MATIC)
ab 04/2016 400
GLE W 166 ab 08/2015 450 AMG 4MATIC, 500 4MATIC 250 d (4MATIC), 350 d 4MATIC
GLE Coupé C 292 ab 07/2015 400 4MATIC, 450 AMG 4MATIC, 500 4MATIC 350 d 4MATIC
S-Klasse / Mercedes-Maybach W/X 222 ab 10/2015 500 (4MATIC) 350 d (4MATIC)
GLS X 166 ab 11/2015 400 4MATIC, 500 4MATIC 350 d 4MATIC
SLK R 172 05/2015 – 03/2016 200,Vorlage:FN 300 250 d
SLC ab 03/2016 180,Vorlage:FN 200,Vorlage:FN 300, AMG 43 250 d
SL R 231 ab 03/2016 400, 500
V-Klasse/Vito W 447 ab 03/2019 220 d, 250 d, 300 d bzw. 114, 116, 119 und 124 CDI

Vorlage:FNZ

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Vorlage:Cite web
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Vorlage:Cite web
  3. 3,0 3,1 3,2 Vorlage:Cite web
  4. Vorlage:Cite web
  5. Vorlage:Cite web
  6. Vorlage:Cite web
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 7,7 Vorlage:Cite web
  8. Vorlage:Cite web
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 Vorlage:Cite web
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 Christoph Dörr · Henrik Kalczynski · Anton Rink · Marcus Sommer: Das Neungang-Automatikgetriebe 9G-Tronic von Mercedes-Benz, in: ATZ 116 (2014), Nr. 1, S. 40–45, Springer Vieweg, Wiesbaden
  11. 11,0 11,1 Harald Naunheimer · Bernd Bertsche · Joachim Ryborz · Wolfgang Novak · Peter Fietkau: Fahrzeuggetriebe · Berlin/Heidelberg 2019 · S. 571–572
  12. Vorlage:Literatur
  13. Vorlage:Cite web
  14. Vorlage:Cite web
  15. 15,0 15,1 15,2 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens System Description wurde kein Text angegeben.
  16. Vorlage:Cite web
  17. Vorlage:Cite web