Mathematische Beschreibung des Bipolartransistors

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Das physikalische Verhalten des Bipolartransistors basiert im Wesentlichen auf dem der Diode, wodurch die entsprechenden Formeln (in einer etwas abgewandelten Form) auch auf den Bipolartransistor angewandt werden können. Zusätzlich gilt es, einige weitere Effekte wie die Stromverstärkung zu berücksichtigen.

Formelzeichen

Im Folgenden werden die hier verwendeten Formelzeichen verwendet. Für weitere Formelzeichen siehe auch „Ersatzschaltungen des Bipolartransistors“.

Ströme

  -Strom -Dauer-
strom
-Spitzen-
strom
Kollektor- IC ICM IC,max
Basis- IB IBM IB,max
Emitter- IE IEM IE,max
  • Sättigungssperrstrom: IS10161012A
  • Kollektor-Basis-Sperrstrom: ICBO
  • Emitter-Basis-Sperrstrom: IEBO
  • Kollektor-Emitter-Sperrstrom: ICEO bzw. ICES

Spannungen

  • Kollektor-Emitter Spannung: UCE
  • Basis-Emitter Spannung: UBE
  • Kollektor-Basis-Spannung: UCB
  • Early-Spannung: UA
    UA,pnp3075V
    UA,npn30150V
  • Emitter-Basis Durchbruchsspannung: U(BR)EBO57V
  • Kollektor-Basis Durchbruchsspannung: U(BR)CBO
    U(BR)CBO2080V bei Niederspannungstransistoren
    U(BR)CBO<1,3kV bei Hochspannungstransistoren

Widerstände

  • Kleinsignalausgangswiderstand: rCE
  • Kleinsignaleingangswiderstand: rBE

Leistungen

  • Verlustleistung: PV
  • Maximale Verlustleistung:
    Ptot oder Pmax (allgemein)
    PV,25(A) (Umgebungsluftgekühlt; bei 25 °C)
    PV,25(C) (mit zusätzlicher Kühlung; bei 25 °C)

Andere

  • Großsignalverstärkung: B
    B10100 bei Leistungstransistoren
    B100500 bei Kleinleistungstransistoren
    B500104 bei Darlington-Transistoren
  • Kleinsignalverstärkung: β
  • Steilheit: S
  • Rückwärtssteilheit: Sr
  • Arbeitspunkt: AP
  • Umgebungstemperatur: TA
  • Gehäusetemperatur: TC

Stromverstärkungsfaktor

Man unterscheidet beim Bipolartransistor den Gleichstromverstärkungsfaktor B (auch hFE) und die differentielle Stromverstärkung β (auch hfe). Beide können sehr unterschiedlich sein (je nach Aufbau und Dotierung des Transistors). Sollten im Datenblatt keine anderen Angaben zu β zu finden sein, kann man die Näherung β=B verwenden.

Die Formel für den Gleichstrom-Verstärkungsfaktor lautet:

B=hFE=ICIB

Diese Formel kann für die meisten Berechnungen eingesetzt werden, da sich die durch den Early-Effekt verursachte Abhängigkeit des Gleichstromverstärkungsfaktors B von UCE nur geringfügig auswirkt.

Unter Berücksichtigung des Early-Effekts erhält man:

B(UBE,UCE)=B0(UBE)(1+UCEUA)

wobei B0 die ideale Stromverstärkung ohne Early-Effekt darstellt.

Bei Wechselstrom tritt die differenzielle Stromverstärkung auf. Diese ergibt sich aus:

β=ICIB mit UCE=konst.

Durch Einsetzen erhält man den Zusammenhang zwischen B und β:

β=IC(ICB(IC,UCE))=B1ICBBIC

Man bezeichnet B auch als Großsignalverstärkung und β als Kleinsignalverstärkung.

Großsignalgleichungen

Über die Gleichungen der Diode zeigt sich eine exponentielle Abhängigkeit der Ströme IB und IC von der Spannung UBE. Für den Normalbetrieb ergibt sich somit:

IC=ISeUBEUT(1+UCEUA)
IB=ICB(UBE,UCE)=ISB0(eUBEUT1)

Kleinsignalparameter

Die partiellen Ableitungen im Arbeitspunkt werden als Kleinsignalparameter bezeichnet. Diese können aus der Kennlinie ermittelt werden, allerdings ergibt sich aus dem Ablesefehler unter Verwendung von Datenblättern normalerweise kein brauchbares Ergebnis. Zudem sind die entsprechenden Kennlinien meist auch nicht angegeben.

Steilheit

Die Steilheit beschreibt die differenzielle Änderung des Kollektorstromes IC und der Spannung UBE.

S=ICUBEAP=IC,APUT

Kleinsignaleingangswiderstand

Der Kleinsignaleingangswiderstand rBE beschreibt die differenzielle Änderung der Spannung UBE und mit dem Basistrom IB.

rBE=UBEIBAP

rBE kann durch eine Umwandlung dieser Formel auch aus der Steilheit abgeleitet werden:

rBE=UBEICAPICIBAP=βUBEICAP=βS

Kleinsignalausgangswiderstand

Der Kleinsignalausgangswiderstand rCE gibt die differenzielle Änderung zwischen der Emitterspannung UCE und dem Kollektorstrom IC an.

rCE=UCEICAP=UA+UCE,APIC,APUCE,APUAUAIC,AP

Rückwärtssteilheit

Die Rückwärtssteilheit Sr beschreibt die differenzielle Änderung zwischen dem Basisstrom IB und der Kollektor-Emitter-Spannung UCE.

Sr=IBUCEAP

Die Rückwärtssteilheit ist nur sehr gering und kann daher meist vernachlässigt werden.

Sr0

Kleinsignalgleichungen

Aus den Kleinsignalparametern erhält man die Kleinsignalgleichungen:

iB=1rBEuBE+SruCE
iC=SuBE+1rCEuCE

Kühlung

Die Berechnung der Kühlung eines Transistors entspringt der Wärmelehre. Die entstehende Wärme in der Sperrschicht (junction) TJ muss über das Substrat an das Gehäuse (case) mit der Temperatur TC, danach über den Kühlkörper (heatsink) mit der Temperatur TH und danach an die Umgebung (ambient) mit der Temperatur TA abgeleitet werden. Der dabei entstehende Wärmestrom (Φ) entspricht hierbei der im Transistor umgesetzten Leistung PV.

PV=UCEIC=Φ=TJTARth,JA

Die in den einzelnen Körpern (Substrat, Gehäuse, Kühlkörper, Umgebung) enthaltene Wärmemenge Qth ergibt sich aus:

Qth=CthTth

Wobei Cth die Wärmekapazität der jeweiligen Körper darstellt, in der die Wärme gespeichert wird. Wird im Transistor zu viel Leistung umgesetzt, kann die Wärme nicht schnell genug abfließen und die Temperatur der einzelnen Schichten erhöht sich. Zudem darf die Umgebungstemperatur nicht zu hoch sein, damit die Wärme abfließen kann. Im Pulsbetrieb wird die maximale Leistung kurzfristig überschritten, da jedoch die Schichten die Möglichkeit zur Abkühlung haben, wird die maximal zulässige Temperatur dabei nicht überschritten.

PV,max,puls(tP,D)=TJ,maxTA,maxRth,JA,puls(tp,D)

Hierbei ist tp die Pulsdauer, fw die Wiederholfrequenz und D das Tastverhältnis.

limtp0PV,max,pulsPV,max,stat=1D=1tpfw

Grenzdaten

Ein Transistor besitzt verschiedene Kenndaten, die im Betrieb nicht überschritten werden dürfen. Dazu gehören Grenzspannungen, Grenzströme und die maximal zulässige Verlustleistung. Werden diese Werte überschritten, tritt ein Durchbruch auf, bei dem das Halbleitermaterial im Transistor schmilzt und dadurch dauerhaft leitfähig wird bzw. verdampft. Wenn Halbleitermaterial verdampft, kann durch den entstehenden Gasdruck das Transistorgehäuse aufgesprengt werden. Die Werte von pnp- und npn-Transistoren unterscheiden sich im Vorzeichen, jedoch nicht in den Beträgen.

Die Bezeichnung der Durchbruchsspannungen und -ströme setzen sich zusammen aus dem jeweiligen Formelzeichen (Spannung = U; Strom = I), der Bezeichnung BR für Durchbruch (breakdown), der Angabe der Anschlüsse, auf die sich der Wert bezieht (C; B; E), und einem Zusatz, welcher für den Belastungstyp des Transistors steht.

Zusatz Bedeutung Ausgang
S shorted kurzgeschlossen
O offen; open unbelastet
R resistor belastet

Arbeitsbereich

Begrenzung des Transistor-Arbeitsbereichs
Ausgangskennlinienfeld eines npn-Transistors
Betriebsgrenzen eines pnp-Darlingtonleistungs- transistors Typ BDV66C

Ein Bipolartransistor hat einen Arbeitsbereich (engl.: SOA, Safe Operation Area), der im Wesentlichen durch folgende Größen begrenzt wird:

  • maximal zulässiger Kollektorstrom IC,max
  • maximale Kollektor-Emitterspannung UCE,O (Leerlauffall), auch als UCE,max bezeichnet
  • maximale Sperrschichttemperatur ϑj,max

Da die Sperrschichttemperatur nicht direkt messbar ist, wird in Datenblättern die maximale Verlustleistung Ptot,max bei gegebener Umgebungs- bzw. Gehäusetemperatur angegeben.

Insbesondere bei Leistungstransistoren existiert noch eine weitere Grenze, der Durchbruch 2. Art (engl.: second breakdown oder secondary breakdown). Bei Leistungstransistoren hat das Halbleitermaterial notwendigerweise ein größeres Volumen als z. B. bei Kleinsignaltransistoren. Innerhalb des Halbleitermaterials treten daher vermehrt Inhomogenitäten auf, was dazu führt, dass in einigen Volumenelementen eine höhere Verlustleistung in Wärme umgesetzt wird als in anderen Volumenelementen. Bei hinreichend großer Verlustleistung, die aber noch unterhalb des maximalen Wertes Ptot,max liegt, steigt in einigen Volumenelementen die Temperatur so weit an, dass das Halbleitermaterial in den betroffenen Volumenelementen instabil wird. Bei hinreichend großer Kollektor-Emitterspannung erfolgt in den betroffenen Volumenelementen ein lokaler Durchbruch, wodurch diese zerstört werden. Durch den Ausfall einzelner Volumenelemente steigen die Verlustleistung und damit die Temperatur in allen anderen Volumenelementen an. Es erfolgen weitere lokale Durchbrüche mit Zerstörung der betroffenen Volumenelemente. Der Effekt setzt sich kaskadenartig fort und führt schließlich zur Zerstörung des Halbleitermaterials.

Spannungen

Basis-Emitter-Durchbruchsspannung
Stellt die maximale Basis-Emitter Sperrspannung U(BR)BEO dar und ist werkstoffabhängig. Die Bipolartransistoren basierend auf Silicium liegt sie im Bereich um 5 V, bei Germanium nahe 20 V.[1]
Kollektor-Basis-Durchbruchsspannung
Die Kollektor-Basis-Durchbruchsspannung U(BR)CBO gibt an, wann die Kollektor-Diode im Sperrbetrieb durchbricht. Da die Kollektor-Diode im Normalbetrieb gesperrt sein muss, darf diese Spannung im Normalbetrieb nicht überschritten werden. Diese Spannung ist die größte Grenzspannung eines Transistors.
Kollektor-Emitter-Spannung
In der Praxis ist die maximale Kollektor-Emitter-Spannung UCE besonders wichtig. Ab einer bestimmten Kollektor-Emitter-Spannung tritt ein Durchbruch auf, durch den der Kollektorstrom sehr stark ansteigt und damit die Zerstörung des Transistors verursacht.

Allgemein gilt:

U(BR)CEO<U(BR)CER<U(BR)CES<U(BR)CBO

für npn-Transistoren (UBR > 0 V) und umgekehrt

U(BR)CEO>U(BR)CER>U(BR)CES>U(BR)CBO

für pnp-Transistoren (UBR < 0 V).

Ströme

Bei den Grenzströmen unterscheidet man zwischen den maximalen Dauerströmen (continuous currents) und Spitzenströmen (peak currents). Die maximalen Dauerströme werden IB,max, IC,max und IE,max genannt. Die Spitzenströme werden ICM, IBM und IEM genannt und gelten jeweils für bestimmte, im Datenblatt angegebene, Pulsdauern und Pulswiederholraten. Die Spitzenströme sind üblicherweise 1,2 bis 2 mal so groß wie die Dauerströme.

Die Sperrströme (cut-off currents) werden mit IEBO und ICBO sowie mit ICEO bzw. ICES bezeichnet. Diese Ströme treten an der Emitter- bzw. Kollektor-Diode auf, wenn an dieser etwas weniger als die jeweiligen Diffusionsspannungen anliegen (d. h. die Diode gerade nicht durchschaltet). Hierbei gilt:

ICES<ICEO

Leistung

Die Verlustleistung des Transistors ergibt sich aus:

PV=UCEIC+UBEIBUCEIC

Die maximale Verlustleistung Ptot bzw. Pmax ist eine der wichtigsten Kenndaten eines Transistors. Die Temperatur in der Sperrschicht erhöht sich um den Wert, bei dem die Wärme über das Gehäuse und den Kühlkörper an die Umgebung abgegeben werden kann. Diese Temperatur darf den materialabhängigen Grenzwert nicht überschreiten. Für Silicium gilt hierbei:

Tmax,SI=175 C

In der Praxis rechnet man hierbei sicherheitshalber mit einem Grenzwert von 150 °C, um ein vorzeitiges Schmelzen des Siliciums zu verhindern.

Im Datenblatt wird die maximale Verlustleistung für zwei Fälle angegeben:

  1. PV,25(A)
    Umgebungsluftgekühlter (free-air cooled) Betrieb bei stehender Montage auf einer Leiterplatte bei einer Umgebungstemperatur (ambient temperature) von TA=25 C. Bei Kleinleistungstransistoren ohne Befestigung für einen zusätzlichen Kühlkörper wird nur dieser Wert im Datenblatt angegeben, da in diesem Fall Ptot=PV,25(A) gilt.
  2. PV,25(C)
    Betrieb bei einer Gehäusetemperatur (case temperature) von TC=25 C. Die notwendigen Kühlmaßnahmen werden hierbei meist nicht mit angegeben. Bei Leistungstransistoren, die nur mit einem Kühlkörper betrieben werden dürfen, wird nur dieser Wert im Datenblatt als Ptot=PV,25(C) angeben.

Da die maximal zulässige Leistung Ptot mit zunehmender Temperatur abnimmt, wird im Datenblatt oft die sog. power derating curve angegeben, die Ptot in Abhängigkeit von TA bzw. TC angibt.

Temperaturabhängigkeit

Die Kenndaten eines Transistors sind stark von der Temperatur des Transistors abhängig. Die Abhängigkeit des Zusammenhangs zwischen Kollektorstrom IC und Basis-Emitter-Spannung UBE von der Temperatur T ist hierbei besonders wichtig:

IC(UBE,T)=IS(T)eUBEUT(T)(1+UCEUA)

Der Grund dafür ist die Temperaturabhängigkeit vom Sperrstrom IS und der Temperaturspannung UT:

UT(T)=kTq=86,142106VKT
IS(T)=IS(T0)e(TT01)UG(T)UT(T)(TT0)xT,I mit xT,I3

Hierbei ist k die Boltzmannkonstante, q die Elementarladung und UG=1,12eVq=1,12V die Bandabstandsspannung von Silizium bei 300K. Da die Temperaturabhängigkeit von UG nur sehr gering ist, wird diese in der Praxis nicht berücksichtigt.

Durch Differentiation erhält man:

1ISδISδT=1T(3+UGUT)T=300K0,15K1
1ICδICδT(UBE=const.)=1T(3+UGUBEUT)T=300KUBE=0,7V0,065K1

Das bedeutet, dass IC bei einer Temperaturerhöhung von nur 1K bereits auf das 1,065-fache ansteigt. Zudem verdoppelt sich der Kollektorstrom IC, sobald die Temperatur um ca. 15K gestiegen ist. Der Arbeitspunkt kann daher nicht über UBE,A eingestellt werden, da IC,A bei Temperaturänderung möglichst konstant gehalten werden muss.

Für den Fall, dass IC,A nur schwach temperaturabhängig ist, kann man näherungsweise die Temperaturabhängigkeit von UBE ermitteln:

δUBEδT(IC=const.)=UBEUG3UTTT=300KUBE=0,7V1,7103VK

Die Stromverstärkung ist ebenfalls temperaturabhängig. Hierbei gilt der Zusammenhang:[2]

B(T)=B(T0)e(TT01)ΔUdotUT(T)B(T0)(TT0)xT,B mit xT,B1,5

Hierbei ist Udot eine vom Material abhängige Konstante. Bei Silicium gilt Udot44mV. In der Praxis ergibt sich bei T=300 K:

1BδBδT=ΔUdotUTT5,6103K1

Und für die Näherung:

1BδBδT=xT,BT5103K1

Vierpoldarstellung

Gemäß der Vierpoltheorie kann man jedes elektronische Bauelement als Vierpol behandeln. Im Fall des Transistors stellt man die Kleinsignalgleichungen in Matrizenform dar:

(iBIC)=(1rBESrS1rCE)(uBEuCE)

oder in der Leitwertdarstellung mit der Y-Matrix Ye:

(iBIC)=𝐘e(uBEuCE)=(y11,ey12,ey21,ey22,e)(uBEuCE)

Alternativ kann man auch die Hybrid-Darstellung mit der H-Matrix He verwenden:

(uBEIC)=𝐇e(iBuCE)=(h11,eh12,eh21,eh22,e)(iBuCE)

Der Index e bedeutet hierbei, dass der Transistor in einer Emitterschaltung betrieben wird.

Für die Umwandlung gilt:

rBE=h11,e=1y11,e
β=h21,e=y21,ey11,e
S=h21,eh11,e=y21,e
Sr=h12,eh11,e=y12,e
rCE=h11,eh11,eh22,eh12,eh21,e=1y22,e
Ersatzschaltbild mit h-Parametern. Die Stromquelle verhält sich hier wie eine Stromsenke Damit i2 fließen kann, ist der Transistor in einem geeigneten Stromkreis zu betreiben, den eine Energiequelle speist.
Vierquadrantenkennlinienfeld mit Kennzeichnung der h-Parameter

Hybrid-Ersatzschaltbild

Die h-Parameter können wie folgt ermittelt werden:

  • Kurzschluss-Eingangsimpedanz bei u2=0, bzw. rBE.
h11,e=u1i1=dU1dI1|AP
  • Leerlauf-Spannungsrückwirkung bei i1=0,
h12,e=u1u2=dU1dU2|AP
  • Kurzschluss-Stromverstärkung bei u2=0, wird in Datenblättern eher als hFE(Forward-Emitter) angegeben.
h21,e=i2i1=dI2dI1|AP
  • Leerlauf-Ausgangsleitwert bei i1=0.
h22,e=i2u2=dI2dU2|AP Im Vierquadrantenkennlinienfeld können die Werte direkt aus den Diagrammen abgelesen werden.

Interpretation mithilfe der Kirchhoff’schen Gleichungen

Vorlage:Hauptartikel

u1=h11ii+h12u2
i2=h21i1+h22u2

Anwendung Emitterschaltung ohne Gegenkopplung

Vorlage:Hauptartikel Der Emitter liegt in diesem Fall satt auf GND, der Kollektorwiderstand kann im Kleinsignal-Ersatzschaltbild auch nach GND gezeichnet werden und muss mit einem eventuell vorhandenen Lastwiderstand parallelgeschaltet werden. Dieser Summenwiderstand wird als RL bezeichnet. An diesem Widerstand liegt die Spannung u2 an, somit gilt u2=i2RL.

Die betriebliche Stromverstärkung kann mit Umformen der oben genannten Gleichungen berechnet werden:

vI=i2i1=h211+h22RL

Die betriebliche Spannungsverstärkung kann ebenfalls aus den oberen Gleichungen errechnet werden:

vU=u2u1=h21RL(h11h22h12h21)RL+h11

In gewisser Literatur wird noch die Vereinfachung Δh=h11h22h12h21 getroffen, somit:

vU=h21RLΔhRL+h11

Literatur

Einzelnachweise