Mantelfläche

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Vorlage:Belege fehlen Als Mantelfläche oder kurz Mantel bezeichnet man in der Geometrie einen Teil der Oberfläche bestimmter Körper. In diesem Artikel wird die Mantelfläche von Rotationskörpern behandelt, zu denen unter anderem der Zylinder, der Kegel und der Kegelstumpf zählen. Zur Mantelfläche bei Nicht-Rotationskörpern wird auf die jeweiligen Artikel verwiesen (siehe z. B. Pyramide und Prisma). „Boden“ (Grundfläche) und „Deckel“ (Deckfläche) des Körpers werden, falls vorhanden, in der Regel nicht zum „Mantel“ (Mantelfläche) gezählt und gelegentlich als „Stirnflächen“ bezeichnet.

Die Mantelfläche von Zylinder, Kegel und Kegelstumpf kann durch „Abrollen“ oder „Abwickeln“ zweidimensional dargestellt werden. Zur Berechnung der Fläche genügen in diesen Fällen einfache geometrische Formeln. Allgemein gilt für Rotationskörper, dass ihre Mantelfläche durch Rotation eines Graphen einer Funktion um eine Koordinatenachse entsteht. Bei diesem Ansatz wird die Integralrechnung zur Berechnung der Fläche benötigt.

Mantelfläche des Kreiszylinders

Gerader Kreiszylinder mit abgerollter Mantelfläche

Die blaue Fläche im nebenstehenden Bild entspricht der Mantelfläche des gezeigten Kreiszylinders. Dieser könnte etwa durch Rotation einer konstanten Funktion um eine Koordinatenachse entstehen.

Interessant ist, dass die Mantelfläche eines Zylinders, der gerade eine Kugel in sich aufnehmen kann (Zylinderradius = Kugelradius r und Zylinderhöhe h=2r), mit der Oberfläche der Kugel übereinstimmt.

Mantelfläche des Kegels

Siehe dazu Kegel (Geometrie)#Mantelfläche.

Mantelfläche des Kegelstumpfs

Kegelstumpf und seine abgewickelte Mantelfläche

Die punktierte Fläche im nebenstehenden Bild entspricht der Mantelfläche des gezeigten Kegelstumpfs, betrachtet in der Draufsicht. Dieser könnte etwa durch Rotation einer Geraden um eine Koordinatenachse entstehen.

Herleitung

Es sei MG  die Mantelfläche des ganzen Kegels, MH  die Mantelfläche vom kleinen Kegel und MKS  die Mantelfläche vom Kegelstumpf, dann errechnet sich die Mantelfläche MKS  des Kegelstumpfes durch MKS=MGMH 

Nun bezeichnet man zusätzlich zu den in der Skizze bereits festgelegten Variablen die Verlängerung der Höhe h zur Spitze s mit x und die Verlängerung der Seitenlänge m  zur Spitze des Kegels mit sx .

Mit Hilfe dieser Notation verifiziere man anschließend

(1)MKS=MGMH=πr(m+sx)πRsx

(Hinweis zu den Formeln für MG  und MH : Für die Fläche eines Kreissegments gilt A=πr2α360  und für den Segmentbogen b=2πrα360=πrα180  woraus A=12br  folgt. Angepasst an die gegebenen Variablen des Kegels ergeben sich die Formeln für MG  und MH  (siehe Zeichnung Kegelstumpf rechts, abgewickelte Mantelfläche).)

Mit Hilfe der Strahlensätze leitet man folgenden Zusammenhang innerhalb des Kegels für sx  her: (m+sx)sx=rRR(m+sx)=rsxsx=RmrR .

Durch Einsetzen von sx  in (1)  erhält man schließlich

MKS=π(rm+r(RmrR)R(RmrR))=π(rm+rRmrRR2mrR)=πm(r+R(rR)rR)=π(r+R)m 

Flächenberechnung mit guldinscher Regel

Mithilfe der ersten guldinschen Regel M=L2πR lässt sich die Fläche ebenfalls leicht ausrechnen:

L ist die Länge der erzeugenden Linie m (Mantellinie) und R ist die Position ihres Schwerpunkts r1+r22.

Einsetzen ergibt die Mantelfläche des Kegelstumpfes M=πm(r1+r2).

Berechnung der Mantelfläche eines Rotationskörpers

Der Graph einer Funktion f:[a,b]0+, die Mantellinie, rotiere um die x-Achse. Nun sei die Mantelfläche dieser Mantellinie im Bereich von x1=a bis x2=b gesucht.

Rotation um die x-Achse

M=2πabf(x)1+f(x)2dx

Erklärung:

Man stellt sich den Rotationskörper vor als zusammengesetzt aus auf der x-Achse aufgereihten Scheiben, die jede einen Kegelstumpf der Seitenlänge ΔL und den Radien r1 und r2 darstellen. Die Summe über die Mantelflächen der Kegelstümpfe (s. o.) bildet dann die gesamte Mantelfläche

M=iπΔLi(r1i+r2i).

Das Linienelement ΔLi der rotierenden Funktion f(x) ist über den Satz des Pythagoras gegeben als

ΔLi=(Δxi)2+(Δyi)2=1+(ΔyiΔxi)2Δxi.

Beim Grenzübergang zum Integral (immer mehr und gleichzeitig entsprechend dünnere Kegelstumpfscheiben) werden r1i=r2i=f(xi) und man kann schreiben

M=πi2f(xi)1+(ΔyiΔxi)2Δxi2πabf(x)1+f(x)2dx.

Rotation um die y-Achse

Hier gilt demnach:

M=2πmin(f(a),f(b))max(f(a),f(b))x1+(x)2dy

mit x=f1(y), d. h. nach x aufgelöst und x=dxdy.

Siehe auch