Magnesiumsulfid

Magnesiumsulfid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfide. Es liegt in Form eines rötlichen bis rotbraunen Pulvers vor, jedoch ist chemisch reines Magnesiumsulfid farblos.

Vorkommen

Natürlich kommt Magnesiumsulfid als Bestandteil des in Meteoriten nachgewiesenen Minerals Niningerit vor.

Gewinnung und Darstellung

Magnesiumsulfid kann durch Reaktion von Schwefel oder Schwefelwasserstoff mit Magnesium gewonnen werden.

$\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{+}{\mathrm{H}}_{\mathrm{2}}\mathrm{S}\mathrm{⟶}\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{S}\mathrm{+}{\mathrm{H}}_{\mathrm{2}}$

Ebenfalls möglich ist die Herstellung aus Magnesiumsulfat durch das Kohlenstoffdisulfid-Verfahren von Tiede und Richter,

$\mathrm{3}\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{S}{\mathrm{O}}_{\mathrm{4}}\mathrm{+}\mathrm{4}\mathrm{C}{\mathrm{S}}_{\mathrm{2}}\mathrm{⟶}\mathrm{3}\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{S}\mathrm{+}\mathrm{4}\mathrm{C}\mathrm{O}\mathrm{S}\mathrm{+}\mathrm{4}\mathrm{S}{\mathrm{O}}_{\mathrm{2}}$

und durch Überleiten von Schwefelwasserstoff über Ammoniumcarnallit.

$\mathrm{N}{\mathrm{H}}_{\mathrm{4}}\mathrm{C}\mathrm{l}\mathrm{\cdot }\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{C}{\mathrm{l}}_{\mathrm{2}}\mathrm{\cdot }\mathrm{6}{\mathrm{H}}_{\mathrm{2}}\mathrm{O}\mathrm{+}{\mathrm{H}}_{\mathrm{2}}\mathrm{S}\mathrm{⟶}\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{S}\mathrm{+}\mathrm{2}\mathrm{H}\mathrm{C}\mathrm{l}\mathrm{+}\mathrm{N}{\mathrm{H}}_{\mathrm{4}}\mathrm{C}\mathrm{l}\mathrm{+}\mathrm{6}{\mathrm{H}}_{\mathrm{2}}\mathrm{O}$

Eigenschaften

Die Kristallstruktur von Magnesiumsulfid ist kubisch und entspricht der von Natriumchlorid.

Bei Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit hydrolysiert Magnesiumsulfid, wobei Magnesiumhydroxid und Magnesiumhydrogensulfid entstehen:

$\mathrm{2}\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{S}\mathrm{+}\mathrm{2}{\mathrm{H}}_{\mathrm{2}}\mathrm{O}\mathrm{\to }\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{(}\mathrm{O}\mathrm{H}{\mathrm{)}}_{\mathrm{2}}\mathrm{+}\mathrm{M}\mathrm{g}\mathrm{(}\mathrm{S}\mathrm{H}{\mathrm{)}}_{\mathrm{2}}$

Verwendung

Magnesiumsulfid wird in Kosmetika als Enthaarungsmittel eingesetzt. Mit Cer und Samarium dotiertes Magnesiumsulfid luminesziert bei Bestrahlung mit UV-Licht nach optischer Stimulierung und wird deshalb als Dosimetermaterial eingesetzt.