Luftaufwand

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Der Luftaufwand ist ein Maß für die einem Verbrennungsmotor zugeführte gasförmige Frischladung. Der Luftaufwand ist neben dem Liefergrad eine wichtige Größe zur Beschreibung der Ladungswechselgüte, wobei der Luftaufwand eher eine Aussage über die Qualität des Ansaugsystems und -prozesses zulässt.

Berechnung

Der Luftaufwand ist das Verhältnis der einem Hubkolbenmotor (oder dessen Zylinder) während eines Arbeitsspiels tatsächlich zugeführten Masse an Frischgemisch mG  zur theoretisch möglichen Masse mth, die sich aus dem geometrischen Hubvolumen VH und der theoretischen Ladungsdichte bei Umgebungszustand ρth ergibt. Dies gilt für frei ansaugende Motoren. Bei aufgeladenen Motoren wird hier der Zustand der Frischladung hinter dem Verdichter bzw. Ladeluftkühler berücksichtigt.

Die zugeführte Frischladung mG  (für einen Zylinder) bzw. mG,ges  (für den gesamten Motor) und damit der Luftaufwand hängen von diversen Faktoren ab, v. a. Ventilsteuerzeiten und Öffnungsquerschnitt der Ventile sowie von der Drehzahl und den geometrischen Verhältnissen von Ansaugtrakt und Brennraum, so dass der Luftaufwand meist unter 1 bleibt (nur durch Resonanz-Effekte könnte er auch größer 1 werden).

λa=mG,gesmth=mG,gesVHρth=m˙G,gesinVHρth   bzw. für einen Zylinder   mGVhρth

Die gesamte dem Motor zugeführte Frischladung besteht beim Ottomotor mit äußerer Gemischbildung (außerhalb des Zylinders) aus:

mG,ges=mKraftstoff+mLuft

und beim Dieselmotor und Ottomotor mit Direkteinspritzung:

mG,ges=mLuft

Literatur

  • Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage. Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage, Wiesbaden 2005, ISBN 3-528-23933-6.
  • Franz Pischinger: Verbrennungsmotoren, Band I und Band II; Vorlesungsumdruck. Lehrstuhl für Angewandte Thermodynamik, RWTH Aachen, erschienen im Selbstverlag, 1987.