Liouvillesche Formel

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Die liouvillesche Formel (benannt nach Joseph Liouville (1809–1882)) ist eine Identität, welche die Determinante der Fundamentalmatrix eines linearen gewöhnlichen Differentialgleichungssystems erster Ordnung mit der Spur der Koeffizientenmatrix verknüpft. Mit Hilfe der liouvilleschen Formel kann man beispielsweise die abelsche Identität leicht beweisen.

Aussage

Sei J ein Intervall, A:Jn×n stetig und Φ eine Matrixlösung von

 y(x)=A(x)y(x) ,

das heißt Φ:Jn×n ist differenzierbar mit Φ(x)=A(x)Φ(x). Dann gilt für alle x,x0J die liouvillesche Formel

detΦ(x)=detΦ(x0)exp(x0xSpur(A(ξ))dξ) .

Folgerungen

  • Insbesondere ist Φ(x) entweder für alle xJ eine reguläre Matrix oder für kein xJ. Im ersteren Fall nennt man Φ eine Fundamentalmatrixlösung oder kurz Fundamentalmatrix. Gilt zudem Φ(x0)=I, so heißt Φ die Hauptfundamentalmatrixlösung in x0.
  • Sei An×n eine feste Matrix. Im Spezialfall Φ(x):=exA der Matrixexponentialfunktion erhält man aus der liouvilleschen Formel
det(exA)=exSpur(A) ,
da Φ Hauptfundamentalmatrixlösung für y(x)=Ay(x) in 0 ist.

Literatur

  • Carmen Chicone: Ordinary Differential Equations with Applications. 2. Auflage. (Texts in Applied Mathematics, 34) Springer-Verlag, 2006, ISBN 0-387-30769-9.

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