Lineare Kongruenz

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Eine lineare Kongruenz bezeichnet in der Zahlentheorie eine diophantische Gleichung in Form der Kongruenz

axbmodm.

Sei

ggT(a,m)=d

Diese Kongruenz hat genau dann Lösungen, wenn d ein Teiler von b ist:

d|b.

Sei r eine spezielle Lösung, dann besteht die Lösungsmenge aus d verschiedenen Kongruenzklassen.

Die Lösungen x besitzen dann die Darstellung

x=r+tmd,t.

Beweis

Sei zunächst die lineare Kongruenz axbmodm lösbar und r eine Lösung. Wegen ggT(a,m)=d sind a:=ad und m:=md. Die Bedingung arbmodm ist äquivalent zu m|(arb). Wähle z so, dass zm=arb. Äquivalente Umformung und Einsetzen liefern:

b=arzm=darzdm=d(arzm).

Hierbei ist arzm. Also gilt d|b bzw. ggT(a,m)|b.

Nun gelte ggT(a,m)=d|b. Wähle nun z, sodass gilt b=zd. Das Lemma von Bézout liefert die Existenz von s,t, sodass d=sa+tm. Einsetzen in die vorherige Gleichung liefert: b=z(sa+tm)=zsa+ztm. Dies ist äquivalent zu ztm=bzsa bzw. ztm=zsab. Wegen zt gilt also m|(zsab), was äquivalent ist zu zsabmodm. Damit ist durch r:=zs also eine Lösung der linearen Kongruenz axbmodm gegeben.

Zuletzt sei wieder r eine spezielle Lösung der linearen Kongruenz. Für jedes t ist barar+adtm=ar+atmd=a(r+tmd)modm. Hiermit sind Modulo m also d unterschiedliche Lösungen gefunden. Um sich davon zu überzeugen, dass dies alle Lösungen sind, kann man sich klarmachen, dass durch axbmodmm|axbz:zm=axbz:ax+(z)m=b eine Lineare diophantische Gleichung gegeben ist und in diesem Kontext alle Lösungen für x und z finden.

Beispiel

Gesucht sind alle Lösungen der linearen Kongruenz

6x3mod27.

Eine spezielle Lösung findet man durch Ausprobieren und lautet x=14.

Da ggT(6,27)=3, gibt es drei verschiedene Lösungen modulo 27 und somit drei Äquivalenzklassen, nämlich

[14]27,[149]27=[5]27,[14+9]27=[23]27

Alternativ kann man auch die Rechenregeln für Kongruenzen ausnutzen, um schneller eine Lösung zu finden:

6x3mod272x1mod9ggT(9,2)=1x5mod9

indem man die Gleichung zuerst mit 3 kürzt (hierbei verändert sich ebenfalls der Modul, da der ggT(27,3)=31) und dann mit dem Inversen von 2 multipliziert. Als Äquivalenzklasse der Lösungen erhält man dann

[5]9

Literatur