Kupfer(II)-hydroxid

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Kupfer(II)-hydroxid ist ein Hydroxid-Salz des Kupfers. Es ist ein blauer Feststoff, der allein oder in Mischung das Farbpigment Bremer Blau (auch Kalkblau genannt) bildet.[1]

Vorkommen

Natürlich kommt Kupfer(II)-hydroxid als Bestandteil der grünen Patina von Kupfer vor, welches auch aus basischem Kupfercarbonat besteht. Ein seltenes reines Kupfer(II)-hydroxid-Mineral ist Spertiniit.

2 Cu+H2O+CO2+O2Cu(OH)2+CuCO3

Gewinnung und Darstellung

Kupferhydroxid kann durch Reaktion von Kupfersalzen mit Alkalilaugen hergestellt werden.[2] Typischerweise wird dazu Kupfersulfat-Pentahydrat in Wasser aufgelöst und unter Kühlung durch Zugabe von Natriumhydroxid zu Kupferhydroxid und Natriumsulfat umgesetzt.

CuSO4+2 NaOHCu(OH)2+Na2SO4

Alternativ kann Kupferhydroxid auch durch die elektrochemische Umsetzung von Kupfer in Wasser hergestellt werden.

Eigenschaften

Kupfer(II)-hydroxid
Technisches Kupfer(II)-hydroxid mit hellgrüner Farbe

Kupfer(II)-hydroxid ist unlöslich in kaltem Wasser. In konzentrierten Alkalilaugen ist die Verbindung löslich. Dabei bilden sich Hydroxokomplexe wie das tiefblaue [Cu(OH)4]2−. Ebenso ist frisch gefälltes Kupfer(II)-hydroxid löslich in Ammoniaklösung unter Bildung der Komplexverbindung Tetraamminkupfer(II)-hydroxid. Die Reaktion mit Mineralsäuren führt zu den entsprechenden Kupfer(II)-salzen.

Cu(OH)2+2 HClCuCl2+2 H2O
Cu(OH)2+2 HNO3Cu(NO3)2+2 H2O
Cu(OH)2+H2SO4CuSO4+2 H2O

Beim Erwärmen zerfällt (frisch gefälltes) Kupfer(II)-hydroxid zu Kupfer(II)-oxid und Wasser.

Cu(OH)2CuO+H2O

Bei vorsichtigem Trocknen (100 °C) erhält man nahezu wasserfreies Kupfer(II)-hydroxid in kristallisierter Form.[3]

Verwendung

Kupfer(II)-hydroxid wird verwendet als

Zulassung

Kupfer(II)-hydroxid ist als Pflanzenschutzmittel (Handelsnamen Cuprozin, Kocide etc.) in Pflanzenschutzmitteln in vielen Staaten der EU, so auch in Deutschland und Österreich, sowie in der Schweiz zugelassen.[7]

Siehe auch

Literatur

  • Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. ISBN 3-432-26081-4.
  • Pradyot Patnaik: Handbook of Inorganic Chemicals. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 0-07-049439-8 (englisch)

Einzelnachweise

  1. uni-bayreuth.de: Die Farbe von Komplexverbindungen am Beispiel von Kupfersalzen, abgerufen am 17. Juni 2017.
  2. Vorlage:Holleman-Wiberg
  3. Remy: Lehrbuch der anorganischen Chemie Band II. 10. Auflage. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1961, S. 455.
  4. Vorlage:Literatur
  5. Vorlage:Webarchiv
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