Kramkows Optional Decomposition Theorem

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Kramkows Optional Decomposition Theorem (oder einfach nur Optional Decomposition Theorem, zu deutsch ‚Optionale Zerlegung[1]) ist ein mathematischer Satz aus der Stochastik, der von besonderem Interesse für die Finanzmathematik ist. Der Satz gibt eine Zerlegung eines positiven Supermartingales V bezüglich einer Familie von Martingalmaßen in folgende Form

Vt=V0+(HX)tCt,t0

an. (HX) bezeichnet dabei ein stochastisches Integral und C einen adaptierten (optionalen) Prozess.

Die finanzmathematische Interpretation ist folgende: V stellt den Vermögensprozess eines Anlegers dar, (HX) den Gewinn-/Verlustprozess seines Portfolios und C seinen Konsumprozess.

Das Theorem wurde 1994 von dem russischen Mathematiker Dmitri Kramkow bewiesen und der Name leitet sich von der Doob-Meyer-Zerlegung (Vorlage:EnS) ab.[2] Im Unterschied zur Doob-Meyer-Zerlegung ist der Prozess C nicht mehr vorhersagbar, sondern adaptiert, was unter den Bedingungen des Satzes dasselbe wie ein optionaler Prozess ist.

Vorbereitung

Sei (Ω,𝒜,{t},P) ein filtrierter Wahrscheinlichkeitsraum mit den üblichen Bedingungen.

Lokal-Beschränkt

Ein d-dimensionaler Prozess X=(X1,,Xd) heißt lokal-beschränkt, falls eine Folge von (τn)n1 von Stoppzeiten existiert, so dass τn fast sicher wenn n und |Xti|n für 1id und tτn.

Aussage

Sei X=(X1,,Xd) ein d-dimensionaler Càdlàg-Prozess, der lokal-beschränkt ist. Sei M(X) der Raum der äquivalenten lokalen Martingalmaße für X und o. B. d. A. nehmen wir an das PM(X).

Sei V ein positiver stochastischer Prozess, dann ist V genau dann ein Q-Supermartingal für jedes QM(X), falls ein X-integrierbarer und vorhersagbarer Prozess H und ein adaptierter steigender Prozess C existiert, so dass

Vt=V0+(HX)tCt,t0.

Bemerkung

Die Aussage ist unter Maßwechsel zu einem äquivalenten Maß auch gültig.

Literatur

Einzelnachweise