Knaster-Kuratowski-Fan

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Knaster-Kuratowski Fan

Der Knaster-Kuratowski-Fan ist ein spezieller auf die Mathematiker Bronisław Knaster und Kazimierz Kuratowski zurückgehender topologischer Raum.[1] Die Bezeichnung Fan, auf Deutsch Fächer, bezieht sich auf die geometrische Form als Unterraum der Ebene. Eine andere Bezeichnung ist Cantor-Teepee[2], die in offensichtlicher Weise ebenfalls eine Anspielung auf die geometrische Form ist und gleichzeitig einen Hinweis auf die der Konstruktion zu Grunde liegenden Cantor-Menge beinhaltet. Es handelt sich um einen zusammenhängenden Raum, der nach Entfernung eines Punktes total unzusammenhängend wird.

Konstruktion

Es sei C[0,1] die Cantor-Menge, das heißt die Menge aller Punkte, die eine nur aus den Ziffern 0 und 2 bestehende Dezimalentwicklung zur Basis 3 besitzen. p sei der Punkt (12,12). Zu jedem cC sei cp die Strecke, die c mit p verbindet. Für cC sei nun

Xc:={(x,y)cp|y},

falls c eine abbrechende, aus den Ziffern 0 und 2 bestehende Entwicklung zur Basis 3 besitzt, und

Xc:={(x,y)cp|y}

für alle anderen cC. Der Raum

X:=cCXc2

mit der von 2 induzierten Relativtopologie ist der Knaster-Kuratowski-Fan.

Der Unterraum X{p} heißt punktierter Knaster-Kuratowski-Fan.

Eigenschaften

  • Der Knaster-Kuratowski Fan ist ein separabler, metrischer Raum, denn er ist ein Teilraum von 2.
  • Der Knaster-Kuratowski Fan ist zusammenhängend. Ist nämlich X=UV mit disjunkten und offenen Mengen U und V, so muss eine der beiden Mengen p enthalten. Dann kann man zeigen, dass diese Menge schon ganz X sein muss.[3]
  • Der punktierte Knaster-Kuratowski-Fan X{p} ist total unzusammenhängend. Das liegt im Wesentlichen daran, dass man Xc1{p} und Xc2{p} für zwei verschiedene c1=c2 aus C in 2 durch eine Gerade trennen kann. Zwischen c1 und c2 liegt nämlich ein Punkt x[0,1]C und die Gerade durch x und p leistet das Verlangte. Da jedes Xc{p} für sich total unzusammenhängend ist, kann man schließen, dass X{p} ist total unzusammenhängend ist.[4]
  • Der Unterraum X{p} ist nicht total separiert.[5] Bekanntlich folgt total unzusammenhängend aus total separiert; wir haben hier also ein Beispiel dafür, dass die Umkehrung im Allgemeinen nicht gilt.

Einzelnachweise

  1. B. Knaster, C. Kuratowski: Sur les ensembles connexes, Fundamenta Mathematicae (1921), Band 2, Seiten 206–255
  2. Lynn Arthur Steen, J. Arthur Seebach: Counterexamples in Topology. Springer-Verlag, 1978, ISBN 3-540-90312-7, Beispiel 129
  3. Michel Coornaert: Topological Dimension and Dynamical Systems, Springer-Verlag 2015, ISBN 978-3-319-19793-7, Satz 5.2.2
  4. Michel Coornaert: Topological Dimension and Dynamical Systems, Springer-Verlag 2015, ISBN 978-3-319-19793-7, Satz 5.2.1
  5. Michel Coornaert: Topological Dimension and Dynamical Systems, Springer-Verlag 2015, ISBN 978-3-319-19793-7, Satz 5.2.3