Kaliumperiodat

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Kaliumperiodat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Periodate (genauer das Kaliumsalz der Metaperiodsäure). Es ist ein weißer, kristalliner Feststoff, der sich in Wasser relativ schlecht löst.

Gewinnung und Darstellung

Zur Darstellung im Labor verwendet man Kaliumiodat, das mithilfe von Kaliumperoxodisulfat im Alkalischen (zweckmäßigerweise in Kalilauge, KOH) oxidiert wird:

IO3+S2O82+2 OHIO4+2 SO42+H2O

Die Reaktion wird in siedender Lösung durchgeführt. Danach kann das Salz mittels Neutralisation mit halbkonzentrierter Salpetersäure ausgefällt, mit Eiswasser gewaschen und abfiltriert werden. Eine andere Möglichkeit ist das Einleiten von Chlor in alkalische Kaliumiodatlösung.[1][2]:

KIO3+2 KOH+Cl2KIO4+2 KCl+H2O

Eigenschaften

Kaliumperiodat ist ein starkes Oxidationsmittel. So wird eine wässrige Lösung von Kaliumiodid von Kaliumperiodat zum elementaren Iod oxidiert, Mangan(II)-Salze werden zu Permanganaten oxidiert.[3]

KIO4+2 KI+H2OKIO3+I2+2KOH

Seine Kristalle sind isomorph mit Kaliumperchlorat. Beim Auflösen in Kalilauge entsteht Kaliumdiperiodat[2], das mit Salpetersäure wieder zum einfachen Kaliumperiodat rückgeführt werden kann.[3][4]

2 KIO4+2 KOHK4I2O9+H2O
K4I2O9+2 HNO32KIO4+2KNO3+H2O

Kaliumorthoperiodat K2H3IO6, das durch Oxidation von Kaliumiodat mit Natriumhypochlorit entsteht[3], gibt bei 100 °C Wasser ab und geht in Kaliumdiperiodat über.[5]

2 K2H3IO6 100oC K4I2O9+3 H2O

In wässrigen Lösungen von Periodaten liegen folgende Gleichgewichte vor:[3]

[H3IO6]2+H+[IO4]+2 H2O
2 [H3IO6]22 [HIO5]2+2 H2O
2 [HIO5]2[H2I2O10]4[I2O9]4+H2O

Verwendung

Neben seiner Wirkung als Oxidationsmittel wird Kaliumperiodat als Reagenz zur analytischen Bestimmung von Cer verwendet.[6]

Einzelnachweise

  1. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 325.
  2. 2,0 2,1 C. Rammelsberg: "Ueber die Ueberjodsäure und ihre Salze" in Ber. d. dt. chem. Ges. 1868, A1, S. 70ff. Volltext
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 C. E. Housecroft, A. G. Sharpe: "Inorganic chemistry", Verlag Pearson Education, 2005, ISBN 978-0-13-039913-7. S. 487 (Vorlage:Google Buch)
  4. B. Brehler, H. Jacobi, H. Siebert: "Kristallstruktur und Schwingungsspektrum von K4J2O9" in Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 1968, 362(5-6), S. 301–311. Vorlage:Doi
  5. N. I. Nikitina,Z. K. Nikitina: "Thermolysis of disubstituted lithium and sodium orthoperiodates" in Russian Journal of Inorganic Chemistry 2007,52(4), S. 535–541. Vorlage:Doi
  6. M. Venugopalan and K. J. George: "Determination of cerium by potassium periodate" in Naturwissenschaften, 43(15), S. 348–349. Vorlage:Doi