Kaliumcarbonat

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Kaliumcarbonat (fachsprachlich) oder Kaliumkarbonat (Trivialname: Pottasche), K2CO3, ist ein Alkali und das Kaliumsalz der Kohlensäure. Es bildet ein weißes, hygroskopisches Pulver mit einem Schmelzpunkt von 891 °C und einer Dichte von 2,428 g·cm−3. Kaliumcarbonat wird häufig als Rohstoff für die Herstellung von Glas, Seife, Lebensmitteln, Düngemitteln und anderen chemischen Produkten verwendet.

Der Name Pottasche stammt von der alten Methode zur Anreicherung von Kaliumcarbonat aus Pflanzenasche (vor allem Holz-, aber auch Seetangasche) durch Auswaschen mit Wasser (daher auch die Bezeichnung als ein „Laugensalz“) und anschließendes Eindampfen in Pötten (Töpfen). Der traditionelle Name stand auch Pate für die englischen Namen potash und potassium, wobei potash viele mineralische Kaliumsalze einschließt (z. B. Kaliumchlorid) und besser mit Kalisalz übersetzt werden sollte.

Vorkommen und Abbau

Die weltweit größten Kalisalzvorkommen (Tabelle der Länder nach Abbau siehe dort) liegen in Kanada, Russland, Belarus, Vereinigte Staaten, China und Deutschland, auch in einigen Binnengewässern wie dem Toten Meer oder der Wüste Lop Nor findet sich Kaliumcarbonat. Früher wurde Pottasche vorwiegend aus Holzasche durch Auslaugen gewonnen. Der Gehalt mineralischer Bestandteile an Holzasche liegt bei etwa 85 %; etwa 14–19 % davon sind Kaliumcarbonat und Natriumcarbonat.[1] Weltweit wurden 2020 ca. 44 Millionen Tonnen Kaliumsalze (als K2O-Gehalt) abgebaut. Größte Produzenten waren Kanada, Russland, Belarus und China, die zusammen ca. 80 % Marktanteil hatten. Es wird erwartet, dass sowohl Nachfrage, als auch Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden. Neue Minen oder Erweiterungen von bestehenden Minen werden gerade in Kanada, Russland, Belarus, Eritrea, Australien und Großbritannien umgesetzt. Auch in den USA befand sich 2021 eine neue Kalisalz-Mine im Osceola County (Michigan) in der Entwicklung, diese soll anfangs jährlich 650.000 Tonnen MOP-Qualität (Muriate of potash, eine Mischung aus >95 % KCl und NaCl zur Düngemittelherstellung) erzeugen und im Endausbau 1 Million Tonnen pro Jahr.[2] Die weltweiten Ressourcen werden auf 250 Milliarden Tonnen geschätzt.[3]

Gewinnung und Darstellung

 2KOH+CO2  K2CO3+H2O
Als CO2-Quelle nutzt man überwiegend Verbrennungsgase.
 K2SO4+Ca(OH)2+2CO  CaSO4+2HCOOK
 2HCOOK+O2  K2CO3+CO2+H2O

Leitet man Kohlendioxid in Kalilauge ein, so fällt das etwas schwerer lösliche Kaliumhydrogencarbonat aus. Dieses ist jedoch in Wasser wesentlich leichter löslich als Natriumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat lässt sich daher nicht wie Natriumcarbonat nach dem Solvay-Verfahren gewinnen.

Eigenschaften

In Wasser ist es sehr leicht und gut löslich (1120 g/l), wobei Wärme frei wird. Die Lösung reagiert durch Bildung von Hydroxidionen alkalisch:

CO32+H2O  HCO3+OH
Ein Carbonation reagiert mit Wasser zu einem Hydrogencarbonation und einem Hydroxidion.

Mit Säuren entstehen unter Kohlenstoffdioxidentwicklung die entsprechenden Kaliumsalze. Bei Raumtemperatur kristallisiert es als Dihydrat aus der wässrigen Lösung.

Wasserfreies Kaliumcarbonat kristallisiert monoklin, Vorlage:Raumgruppe mit den Gitterparametern a = 5,640 Å, b = 9,839 Å, c = 6,874 Å und β = 98,70°.[7] Bei 250 °C geht diese in die monokline β-Form über (Raumgruppe Vorlage:Raumgruppe, a = 5,675 Å, b = 9,920 Å, c = 7,018 Å und β = 96,8°).[8] Bei 450 °C geht diese in eine hexagonale Form über.[9]

Verwendung

Ein Großteil des produzierten Kaliumcarbonates wird für die Düngemittelproduktion verwendet (2010 etwa 83 %).[10]

Datei:Potassium carbonate.jpg
Kaliumcarbonat

Daneben wird es eingesetzt als:

Überdies kommt es als Thermochemischer Wärmespeicher in Frage.[27]

Soda-Pottasche-Aufschluss

Der Soda-Pottasche-Aufschluss wird für schwerlösliche (Erdalkali-)Sulfate, hochgeglühte (saure oder amphotere) Oxide, Silicate und Silberhalogenide verwendet. Er findet in einer Na2CO3/K2CO3-Schmelze statt. ZrO2, Zr3(PO4)4, Al2O3, Cr2O3 und Fe2O3 werden nur teilweise gelöst. Für diesen Schmelzeaufschluss verwendet man Soda und Pottasche im Gemisch, weil damit eine Schmelzpunkterniedrigung gegenüber reinen Salzen zu erhalten ist (Eutektisches Gemisch). Zudem drängt der enorme Carbonatüberschuss das Reaktionsgleichgewicht auf die Produktseite.[28]

Ein Beispiel für Sulfate:

BaSOA4+KA2COA3BaCOA3+KA2SOA4

Vorlage:Commonscat Vorlage:Wiktionary

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Vorlage:Internetquelle
  2. Vorlage:Internetquelle
  3. Potash. In: United States Geological Survey Mineral Commodity Summaries. 2022
  4. Vorlage:RömppOnline
  5. Friedrich Dobler: Die chemische Fundierung der Heilkunde durch Theophrastus Paracelsus: Experimentelle Überprüfung seiner Antimonpräparate. In: Veröffentlichungen der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Neue Folge, 10, 1957, S. 76–86, hier: S. 80.
  6. Friedrich Dobler: Conrad Gessner als Pharmazeut. Von Ostheim A. G., Zürich 1955, Vorlage:DNB, S. 104 (Zürich, ETH Zürich, Dissertation).
  7. Y. Idemoto, J.W. Richardson, N. Koura, S. Kohara, C.K. Loong: Crystal structure of (LixK1−x)2CO3 (x = 0,0.43,0.5,0.62,1) by neutron powder diffraction analysis. In: Journal of Physics and Chemistry of Solids, 59, 1998, S. 363–376, doi:10.1016/S0022-3697(97)00209-6.
  8. H.Y. Becht, B. Struikmans: A Monoclinic High-Temperature Modification ot Potassium Carbonate. In: Acta Crystallographica, B32, 1976, S. 3344–3346, doi:10.1107/S0567740876010303.
  9. S.J. Schneider, E.M. Levin: Polymorphism of K2CO3. In: Journal of the American Ceramic Society, 56(4), 1973, S. 218–219, doi:10.1111/j.1151-2916.1973.tb12461.x.
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 Vorlage:Literatur
  11. Vorlage:Literatur
  12. Vorlage:Literatur
  13. Vorlage:Literatur
  14. Vorlage:Literatur
  15. Vorlage:Literatur
  16. Vorlage:Literatur
  17. Lexikon der Zusatzstoffe: E 501 Kaliumcarbonate (Kaliumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat) - Lexikon der Zusatzstoffe, abgerufen am: 15. Januar 2024
  18. Vorlage:Literatur
  19. Vorlage:Literatur
  20. Vorlage:Literatur
  21. Vorlage:Literatur
  22. Vorlage:Patent
  23. Studie der Universität für Bodenkultur Wien über die Auswirkung stickstoffhältiger Auftaumittel (Auftaumittelstudie 2000 [PDF; 1,6 MB]).
  24. BSB/DESY-Schülerlabor: Experiment zur Ermittlung der Halbwertszeit von Kalium 40, Arthur Meier Hamburg, Mai 2021, abgerufen am: 15. Januar 2024
  25. Vorlage:YouTube
  26. Vorlage:Literatur
  27. Vorlage:Internetquelle
  28. Vorlage:Literatur

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