Inversion (Diskrete Mathematik)

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In der diskreten Mathematik bezeichnet die Inversion eine Koordinatentransformation zwischen verschiedenen Zahlenfolgen. Eine wichtige Klasse dieser Koordinatentransformationen ist die Binomialinversion.

Inversionsformel

Seien p0,p1,, und q0,q1,, zwei Folgen von Polynomen mit Grad(pn)=Grad(qn)=n. Das heißt, die Menge p0,,pn und die Menge q0,,qn bilden jeweils eine Basis des Vektorraums aller Polynome vom Grad kleinergleich n. Mit Hilfe der Inversionsformel kann jedes qn eindeutig durch p0,,pn beziehungsweise jedes pn eindeutig durch q0,,qnausgedrückt werden. Das heißt, es gibt eindeutig bestimmte Koeffizienten ank und bnk mit

qn(x)=k=0nankpk(x)

beziehungsweise mit

pn(x)=k=0nbnkqk(x).

Die Koeffizienten ank und bnk heißen Zusammenhangskoeffizienten. Setzt man ank=bnk=0 für n<k, dann erhält man zwei (unendlich große) Dreiecksmatrizen, die zueinander invers sind. Sei also A=(aij) und B=(bij) dann gilt A=B1. Aus diesem Grund gilt für alle Zahlenfolgen u1,u2, und v1,v2:

vn=k=0nankukun=k=0nbnkvk.

Beispiel

Über dem Vektorraum der Polynome bis zum Grad n stellen sowohl die Monome 1,x,x2,...,xn als auch die Polynome 1,x1,(x1)2,...,(x1)n eine Basis dar. Jedes Polynom aus der ersten Folge kann also als Linearkombination der Polynome der zweiten Folge dargestellt werden, und umgekehrt. Die Inversionsformeln dazu lauten

(x1)n=k=0n(nk)(1)nkxk

und

xn=k=0n(nk)(x1)k.

Dies ist ein Beispiel der Binomial-Inversion. Allgemein gilt für alle Familien u1,un und v1,,vn, dass

un=k=0n(nk)(1)nkvkvn=k=0n(nk)uk.

Quellen

  • Martin Aigner: Diskrete Mathematik, 6., korrigierte Auflage, Vieweg, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8348-0084-8, Kap. 2.3.