Impedanzinverter

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Ein Impedanzinverter, in der deutschsprachigen Literatur auch als Dualübersetzer bezeichnet, ist eine elektronische Schaltung, welche die Impedanz Z_L eines real vorhandenen Zweipols durch Invertierung in eine zur ursprünglichen duale Impedanz Z_E umwandelt. Er ist das „Gegenstück“ zum Impedanzkonverter.

Allgemeines

Das ideale Modell eines Impedanzinverters ist ein lineares Zweitor in dessen Kettenmatrix nur die Nebendiagonale besetzt ist (komplexe Größen sind unterstrichen):

(A_)=(0a_12a_210)

Wird an dessen Ausgangstor L die (Last-)Impedanz Z_L angeschlossen, dann stellt sich entsprechend den Berechnungsmethoden der Zweitortheorie am Eingangstor E folgende (Eingangs-)Impedanz Z_E ein:

Z_E=a_12a_21Z_L

Der Inversionsfaktor a_12a_21 stellt einen wählbaren Faktor dar, der die Art der Invertierung bestimmt. An der Kettenmatrix kann man erkennen, dass ein Impedanzinverter im Allgemeinen ein nichtumkehrbares aktives Zweitor ist, denn abgesehen von Sonderfällen sind sowohl die Determinante det(A_) als auch die vor- und rückwärtigen Leistungsübersetzungen ungleich 1.

Deshalb müssen reale Impedanzinverter als elektronische, aktive Schaltungen aufgebaut werden. Praktisch werden dafür ein oder mehrere Operationsverstärker und weitere passive Bauelemente verwendet.

Varianten

Je nach Wahl des Inversionsfaktors wird zwischen zwei typischen Arten von Impedanzinvertern unterschieden:

  • Beim positiven Impedanzinverter (Vorlage:EnS, PII) ist der Inversionsfaktor reell und positiv.
  • Beim negativen Impedanzinverter (Vorlage:EnS, NII) ist der Inversionsfaktor reell und negativ, d. h. zusätzlich zur Invertierung wird noch das Vorzeichen gedreht.

Sonderfall

Einen positiven Impedanzinverter mit der Nebenbedingung

a_12=1a_21=rG

nennt man Gyrator mit dem Gyrationswiderstand rG. Einerseits gilt für die Determinante seiner Kettenmatrix det(A_)=1. Deshalb ist ein Gyrator ein nichtumkehrbares (manchmal auch als antireziprok bezeichnetes) Zweitor. Andererseits ist die Leistungsübersetzung in beiden Richtungen gleich 1. Er ist also (im Idealfall) verlustlos passiv und stellt das Gegenstück zum idealen Übertrager dar. Beispielsweise kann er eine Kapazität C in eine Induktivität L=CrG2 umwandeln, denn es gilt:

Z_E=rG21jωC=jωCrG2

Dadurch hat der Gyrator sowohl in der Netzwerktheorie als auch in der realen Schaltungspraxis große Bedeutung erlangt.

Literatur