Householder-Verfahren

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Die Householder-Verfahren sind eine Gruppe von numerischen Verfahren zur Bestimmung von Nullstellen einer skalaren reellen Funktion. Sie sind nach Alston Scott Householder benannt.

Beschreibung des Verfahrens

Sei d eine natürliche Zahl und f:I eine mindestens (d+1)-fach stetig differenzierbare Funktion, die im Intervall I eine einfache Nullstelle a besitze, d. h. f(a)0. Sei x0 ein Startwert nahe genug an a. Dann konvergiert die durch die Iteration

xk+1=xk+d(1/f)(d1)(xk)(1/f)(d)(xk)mit k=0,1,2,

erzeugte Folge (xk)k sukzessiver Approximationen mit Konvergenzordnung d+1 gegen a. Das heißt, es gibt eine Konstante K>0 mit

|xk+1a|K|xka|d+1.

Für d=1 ergibt sich das Newton-Verfahren, für d=2 das Halley-Verfahren.

Motivation

Hat f eine einfache Nullstelle in a, so gibt es eine d-fach stetig differenzierbare Funktion g mit g(a)=f(a)0 und f(x)=g(x)(xa). Die reziproke Funktion 1f hat einen Pol der Ordnung 1 in a. Liegt x nahe a, so wird die Taylorentwicklung von 1f in x von diesem Pol dominiert,

(1/f)(x+h)=k=0d(1/f)(k)(x)hkk!+𝒪(hd+1)=1g(x+h)(x+ha)=1g(x+h)(ax)k=0d(hax)k+𝒪(hd+1)

Betrachtet man g(x+h) als sich langsam ändernd bis nahezu konstant zu f(a), dann sind die Taylorkoeffizienten umgekehrt proportional zu den Potenzen von xa, also

(1/f)(k)(x)k!f(a)(ax)k+1(1/f)(k1)(x)(1/f)(k)(x)axkax+k(1/f)(k1)(x)(1/f)(k)(x)

für k=1,,d.

Beispiel

Die von Newton zur Demonstration seines Verfahrens benutzte Polynomgleichung war x32x5=0. In einem ersten Schritt wurde beobachtet, dass es eine Nullstelle nahe x=2 geben muss. Durch Einsetzen von x=2+h erhält man erst

f(2+h)=1+10h+6h2+h3

und anschließend durch Invertieren dieses Polynoms als Taylorreihe

(1/f)(2+h)=110h106h21121h311856h4125392h51326177h614025978h7148342234h81568904385h916593123232h10+𝒪(h11)

Das Ergebnis des ersten Schritts des Householder-Verfahrens einer gegebenen Ordnung d erhält man auch, indem man den Koeffizienten des Grades d durch seinen linken Nachbarn in dieser Entwicklung teilt. Dies ergibt folgende Näherungen aufsteigender Ordnung

d x1=2+
1 0,100000000000000000000000000000000
2 0,094339622641509433962264150943396
3 0,094558429973238180196253345227476
4 0,094551282051282051282051282051282
5 0,094551486538216154140615031261963
6 0,094551481438752142436492263099119
7 0,094551481543746895938379484125813
8 0,094551481542336756233561913325371
9 0,094551481542324837086869382419375
10 0,094551481542326678478801765822985

Es ergeben sich also in diesem Beispiel etwas mehr als d gültige Dezimalstellen für den ersten Schritt im Verfahren der Ordnung d.

Quellen

  • Alston Scott Householder, Numerical Treatment of a Single Nonlinear Equation, McGraw Hill Text, New York, 1970. ISBN 0-07-030465-3
  • Newton's method and high order iterations, Pascal Sebah and Xavier Gourdon, 2001 (Auf der Seite ist eine Postscript-Version mit korrekter Formeldarstellung verlinkt.)