Hexammincobalt(II)-chlorid

Hexammincobalt(II)-chlorid ist ein High-Spin-Cobaltkomplex.

Darstellung

Hexammincobalt(II)-chlorid kann durch Reaktion von Cobalt(II)-chlorid-Hexahydrat mit Ammoniak gewonnen werden.

$\mathrm{C}\mathrm{o}\mathrm{C}\mathrm{l}{\phantom{A}}_2\cdot 6\mathrm{H}{\phantom{A}}_2\mathrm{O}+6\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3⟶[\mathrm{C}\mathrm{o}(\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3){\phantom{A}}_6]\mathrm{C}\mathrm{l}{\phantom{A}}_2+6\mathrm{H}{\phantom{A}}_2\mathrm{O}$

Eine Darstellung durch Überleiten von Ammoniakgas über Cobalt(II)-chlorid-Anhydrat ist ebenfalls möglich.

Eigenschaften

Hexammincobalt(II)-chlorid bildet rosenrote, kubische Kristalle, welche im Fluorittyp mit a = 1010,0 pm kristallisieren. Im Kristallgitter beträgt der Co-Cl-Abstand 439 pm und der Co-N-Abstand 212 pm. Die spezifische Suszeptibilität ist temperaturabhängig. Es ergeben sich nach der Korrektur bezüglich des diamagnetischen Anteils um $\chi =0,54\cdot 10^{-6}$ folgende Werte:

T / K	292,9	231,0	200,7	169,0	148,3	131,4
$\chi$*·106	47,23	59,11	66,90	77,00	85,11	82,1

Bei Erwärmung auf über 65–67 °C im Hochvakuum über konzentrierter Schwefelsäure zerfällt es zu blauem trans-[CoCl₂(NH₃)₂].

$[\mathrm{C}\mathrm{o}(\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3){\phantom{A}}_6]\mathrm{C}\mathrm{l}{\phantom{A}}_2⟶[\mathrm{C}\mathrm{o}(\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3){\phantom{A}}_2\mathrm{C}\mathrm{l}{\phantom{A}}_2]+4\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3$

In trockenem Zustand ist es gegenüber Sauerstoff recht beständig, in feuchtem Zustand oxidiert es langsam. In wässriger Lösung ist es nur bei Ammoniakkonzentrationen von über 5 mol/L stabil. Bei geringeren Konzentrationen zerfällt es zu Cobalt(II)-hydroxid.

$[\mathrm{C}\mathrm{o}(\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3){\phantom{A}}_6]\mathrm{C}\mathrm{l}{\phantom{A}}_2+2\mathrm{H}{\phantom{A}}_2\mathrm{O}⟶\mathrm{C}\mathrm{o}(\mathrm{O}\mathrm{H}){\phantom{A}}_2+4\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3+2\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_4\mathrm{C}\mathrm{l}$

Verwendung

Hexammincobalt(II)-chlorid kann zur Synthese von Cobaltocen verwendet werden.

$[\mathrm{C}\mathrm{o}(\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3){\phantom{A}}_6]\mathrm{C}\mathrm{l}{\phantom{A}}_2+2\mathrm{N}\mathrm{a}\mathrm{C}{\phantom{A}}_5\mathrm{H}{\phantom{A}}_5⟶(\mathrm{C}{\phantom{A}}_5\mathrm{H}{\phantom{A}}_5){\phantom{A}}_2\mathrm{C}\mathrm{o}+2\mathrm{N}\mathrm{a}\mathrm{C}\mathrm{l}+6\mathrm{N}\mathrm{H}{\phantom{A}}_3$

Siehe auch

• Hexammincobalt(III)-chlorid