Hexachloroplatinsäure
Hexachloroplatinsäure H2[PtCl6] ist eine chemische Verbindung. Reine Hexachloroplatinsäure ist eine gelbe bis schwach orange, stark hygroskopische, an der Luft zerfließliche Substanz. Bei oft minimal vorhandenen Iridium-Verunreinigungen variiert die Farbe von Rot bis Braun oder ist noch dunkler. Die Salze der Hexachloroplatinsäure bezeichnet man als Hexachloroplatinate. In Isopropanol gelöst wird Hexachloroplatinsäure auch als Speier-Präkatalysator bezeichnet.[1][2]
Darstellung

Hexachloroplatinsäure kann durch oxidative Auflösung von Platin in Königswasser dargestellt werden:
Aus wässriger Lösung entsteht dabei das Hexachloroplatinsäure-Hexahydrat H2[PtCl6] · 6 H2O, welches sich bis zum Dihydrat entwässern lässt.[4] Darüber hinaus erfolgt ein Zerfall in Wasser, Salzsäure und Platintetrachlorid, da die Protonen der Oxonium-Ionen nach dem Entzug des Wassers keine geeignete Koordinationsstelle am [PtCl6]2−-Ion finden.
Salze
Bei der Umsetzung der Säure mit verschiedenen Kationen wie Kalium (K+), Rubidium (Rb+), Cäsium (Cs+), Ammonium (NH4+), Silber (Ag+) und Thallium (Tl+) entstehen dabei schwerlösliche gelbe Niederschläge der allgemeinen Formel M2[PtCl6], die Hexachloroplatinate.[4]
Verwendung
Hexachloroplatinsäure ist Ausgangsverbindung zur Synthese platinhaltiger Zytostatika, z. B. Cisplatin, Oxaliplatin oder Carboplatin. Hexachloroplatinsäure wird zur Herstellung von Katalysatoren durch Imprägnierung von Trägersubstanzen, zum Beispiel für den Drei-Wege-Katalysator oder für das katalytische Reforming verwendet. Durch Wahl der Imprägnierungsbedingungen kann dabei die Verteilung des Metalls auf dem Träger eingestellt werden.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
- ↑ 4,0 4,1 Vorlage:Holleman-Wiberg
- ↑ Th. Mang, B. .Breitscheidel, P. .Polanek, H. Knözinger: Adsorption of platinum complexes on silica and alumina: Preparation of non-uniform metal distributions within support pellets. In: Applied Catalysis A: General. 106, 1993, S. 239–258, Vorlage:DOI.