Hartley-Transformation

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Die Hartley-Transformation, abgekürzt HT, ist in der Funktionalanalysis – einem Teilgebiet der Mathematik – eine lineare Integraltransformation mit Bezug zur Fourier-Transformation und wie diese eine Frequenztransformation. Im Gegensatz zur komplexen Fourier-Transformation ist die Hartley-Transformation eine reelle Transformation. Sie ist nach Ralph Hartley benannt, welcher sie 1942 vorstellte.[1]

Die Hartley-Transformation existiert auch in diskreter Form, der diskreten Hartley-Transformation, abgekürzt DHT, welche in der digitalen Signalverarbeitung und der Bildverarbeitung Anwendung findet. Diese Form wurde 1994 von R.N.Bracewell veröffentlicht.[2]

Definition

Die Hartley-Transformation einer Funktion f(t) ist definiert als:

H(ω)=(f)(ω)=12πf(t)cas(ωt)dt

mit der Kreisfrequenz ω und der Abkürzung:

cas(t)=cos(t)+sin(t)=2sin(t+π/4)=2cos(tπ/4)

welche als „Hartley-Kern“ bezeichnet wird.

In der Literatur existieren auch betreffend den Faktor 12π abweichende Definitionen, welche diesen Faktor auf 1 normieren und bei der inversen Hartley-Transformation der Faktor 12π auftritt.

Inverse Transformation

Die Hartley-Transformation ist nach obiger Definition zu sich selbst invers, womit sie eine involutive Transformation ist:

f=((f))

Bezug zur Fourier-Transformation

Die Fourier-Transformation

F(ω)=(f)(ω)

weicht durch ihren komplexen Kern:

exp(iωt)=cos(ωt)isin(ωt)

mit der imaginären Einheit i von dem rein reellen Kern cas(ωt) der Hartley-Transformation ab. Bei entsprechender Wahl der Normalisierungsfaktoren kann die Fourier-Transformation direkt aus der Hartley-Transformation berechnet werden:

F(ω)=2π(H(ω)+H(ω)2iH(ω)H(ω)2)

Der rote Korrekturfaktor 2π verschwindet hier bei Verwendung der oben genannten, alternativen Definition ohne 12π

Der Real- bzw. Imaginärteil der Fourier-Transformation wird dabei durch die geraden und ungeraden Anteile der Hartley-Transformation gebildet.

Beziehungen des Hartley-Kerns

Für den „Hartley-Kern“ cas(t) lassen sich folgende Beziehungen aus den trigonometrischen Funktionen ableiten:

Das Additionstheorem:

2cas(a+b)=cas(a)cas(b)+cas(a)cas(b)+cas(a)cas(b)cas(a)cas(b)

und

cas(a+b)=cos(a)cas(b)+sin(a)cas(b)=cos(b)cas(a)+sin(b)cas(a)

Die Ableitung ist gegeben als:

d cas(a)a=cos(a)sin(a)=cas(a)

Literatur

Einzelnachweise